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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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geh –
sofort
. Und nimm die Hintertür.«
    Die Fahrstuhltür ging auf, als Karl sie passierte. Ein junger Mann mit Bubigesicht kam heraus und sah ihn an.
    Karl erwiderte den Blick.
    »Wie geht’s?«, fragte der junge Mann lächelnd.
    Karl warf dem nervösen Hicks einen Blick zu, bevor er antwortete.
    »Ganz gut. Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Sie müssen neu sein, Detective …?«, sagte Karl und streckte die Hand aus.
    »Woher wussten Sie, dass ich Detective bin?«
    »Gar nicht, aber jetzt weiß ich es.« Karl lächelte.
    »Detective Chambers. Malcolm Chambers.« Das Lächeln des jungen Polizisten wurde noch breiter, als er Karl die Hand schüttelte. »Ich habe den Job erst seit einer Woche, komme mir aber schon wie ein Veteran vor. Ich arbeite für Detective Inspector Mark Wilson. Kennen Sie ihn?«
    Karl nickte. »Ich habe von ihm gehört. Offenbar eine Legende. Man sagt, er wäre einer der besten Detectives in dieser Stadt.«
    »Das stimmt«, sagte Chambers strahlend. »Gehören Sie zum Team der Pathologie?«
    »An sich nicht. Ich arbeite im … privaten Sektor.«
    »Ich habe Ihren Namen gar nicht mitbekommen.«
    »Weil ich ihn nicht gesagt habe«, antwortete Karl. »Wir sehen uns ganz bestimmt wieder, Detective Chambers. Passen Sie gut auf sich auf.«
    Draußen wollte Karl gerade in sein Auto einsteigen, als hinter ihm eine Stimme ertönte. »Fahren Sie immer noch diese alte Rostlaube, Kane? Kam mir gleich so bekannt vor.«
    Karl drehte sich um und sah Edward Phillips, einen ehemaligen Mitarbeiter von Wilson, auf sich zukommen.
    Im ersten Moment dachte Karl, dass er sofort ins Auto einsteigen und wegfahren sollte. Doch dann beschloss er, nicht klein beizugeben.
    »Es heißt, Sie wurden ausrangiert, Phillips.«
    Phillips baute sich direkt vor Kane auf und beäugte ihn.
    »Ausrangiert, wie meine alten Kumpels Bulldog und Cairns? Das könnte Ihnen so passen, Kane.«
    Phillips hatte eine gewaltige Whiskeyfahne; Karl bedauerte augenblicklich, dass er nicht doch eingestiegen und weggefahren war. Er hatte Gerüchte gehört, dass Phillips vor zwei Monaten rausgeflogen war, weil er sich angeblich von Drogendealern und Zuhältern im Norden der Stadt schmieren ließ. Er fragte sich, was zum Teufel Phillips im Polizeirevier zu suchen hatte.
    »Tja, ich würde ja gern weiter mit Ihnen plaudern, Phillips, aber ich muss leider los«, sagte Kane und stieg in das Auto ein.
    »Verstehen Sie keinen Spaß mehr, Kane? Wo ist Ihr Sinn für Humor geblieben?«
    »Wenn ich nach Hause komme, sehe ich in meiner Schreibtischschublade nach. Vielleicht habe ich ihn dort vergessen.«
    »Ha! Das klingt schon mehr nach dem Kane, den ich kenne«, sagte Phillips, zog eine halb leere Flasche Bushmills-Whiskey aus der Tasche, trank einen großen Schluck und hielt sie Karl hin.
    »Nein danke. Von dem irischen Zeug wachsen einem Haare auf der Brust.«
    Phillips glotzte verständnislos. »Wie geht es Ihrem mürrischen Schwager?«, fragte er.
    »Ach, Sie kennen ihn doch. Mürrisch ohne Ende, der alte Griesgram. Muss daran liegen, dass er jetzt der großmächtige und berühmte Detective Chief Inspector ist.«
    »Das können Sie laut sagen, dass ich ihn kenne«, antwortete Phillips, tippte sich zweimal an die Nase und blinzelte Karl zu. »Wie es der Zufall will, bin ich gerade auf dem Weg zu dem alten Sack, um ihm zu sagen, dass ich ihn sogar sehr gut
kenne
. Wenn das Arschloch wirklich glaubt, er kann mich ohne Pensionsansprüche auf die Straße setzen, sollte er sich das zwei Mal überlegen. In dem alten Oberstübchen hier sind zu viele Geheimnisse abgespeichert.« Phillips klopfte sich an die Schläfe und blinzelte noch einmal.
    »Geheimnisse? Was für Geheimnisse?«, fragte Karl, der plötzlich hellhörig wurde.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich, Kane. Wenn ich Ihnen das verraten würde, wären es ja keine Geheimnisse mehr, oder?«
    »Nein. Da haben Sie wohl recht«, antwortete Karl grinsend. »Und ich wollte mal wieder oberschlau sein. Funktioniert bei Polizisten irgendwie nie.«
    »Polizisten sind eben anders als ihr Normalsterblichen, Kane. Wir glauben fast ausnahmslos, dass wir uns in einem Kampf auf Leben und Tod mit allen anderen befinden und zusammenhalten müssen.« Phillips schwankte etwas, dann fuhr er fort. »Polizisten sind eine verschworene Gemeinschaft, Blutsbrüder, die an Gesetze gebunden sind, die anders sind als die von euch Normalos. Es ist schwer, gegen diese Gemeinschaft vorzugehen. Und es ist

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