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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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unsicher drein. »An sich laufen die Ermittlungen noch, daher darf ich mich nicht dazu äußern.«
    »Wir sind …
waren
Ivanas beste Freunde. Mehr oder weniger ihre Familie«, versicherte ihm Naomi. »Uns können Sie doch sicher etwas verraten?«
    Chambers sah über die Schulter. Wenige Meter entfernt stand ein Polizeifotograf und machte Aufnahmen von den Trauernden und Schaulustigen. »Wir haben einen Verdächtigen in Gewahrsam.«
    »Oh, meine Güte!«, rief Naomi aus.
    »Das ging ja schnell«, sagte Karl mit etwas verkrampfter Miene. »Wer ist es denn?«
    »Bitte reden Sie mit keiner Menschenseele darüber, besonders nicht mit den Medien.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Naomi und rückte näher an den jungen Detective.
    »Einen Mister Vincent Harrison. Er verließ Gilmores Haus ungefähr zur Tatzeit.«
    Naomi wurde kreidebleich. »Mein Gott!«
    »Er leugnet natürlich alles, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis er gesteht. Zuerst sind wir von einem Raubüberfall ausgegangen, der eskaliert ist. Aber dann bekamen wir einen anonymen Hinweis, wonach Harrison Gilmores Haus zum ungefähren Zeitpunkt des Mordes verlassen hat.«
    »Wie nett – und wie passend«, bemerkte Karl.
    »Sie klingen fast enttäuscht«, sagte Chambers.
    »Verzeihen Sie mir meine Skepsis. Hängt vermutlich damit zusammen, dass ich Agnostiker bin.«
    »Also,
wir
wissen mit Sicherheit, dass Ivana eine Verabredung mit Harrison hatte«, warf Naomi ein. »Das hat sie uns vor ein paar Tagen gesagt.«
    »Tatsächlich? Fantastisch!«, rief Chambers aus. »Das widerlegt Harrison, der hartnäckig leugnet, Naomi.«
    »Nein«, verbesserte Karl. »Das ist
Hörensagen
. Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass Harrison tatsächlich bei Ivana gewesen ist.
Sicher
sind wir uns da jedenfalls nicht. Ivana hat es uns damals nur gesagt. Das sind lediglich Indizien, mehr nicht.«
    »Du musst nicht gleich ausfallend werden, Karl«, sagte Naomi, die leicht errötete. »Ich erzähle Detective Chambers ja nur, was Ivana uns gesagt hat.«
    »Sie wissen offenbar eine Menge über das Gesetz … Karl«, sagte Chambers.
    »Ich weiß viel über alles, was mich zum Experten für nichts macht.«
    »Jedenfalls häufen sich die Beweise gegen Harrison, und das ist kein Hörensagen.«
    »Was für Beweise?«, fragte Karl, der nicht mit einer Antwort rechnete.
    »Darüber … sollte ich wirklich nicht reden.«
    »Uns können Sie vertrauen«, sagte Naomi. »Wir verraten es keiner Menschenseele.«
    Chambers sah Naomi an, dann Karl; schließlich richtete er den Blick wieder auf Naomi. »Wir haben einen Ehering am Tatort gefunden. Den konnten wir zum Juwelier Lunn in der Queen’s Arcade zurückverfolgen. Es handelte sich um einen von zwei Ringen, die speziell für Harrison und seine Frau Sinead angefertigt wurden.«
    »Er … er war verheiratet?«, fragte Naomi, die ihren Schock kaum verbergen konnte.
    »Seit zwei Jahren. Seine bedauernswerte Frau wurde ohnmächtig, als sie die Neuigkeit erfuhr. Es war einfach zu viel für sie: Ihr Mann hatte Sex mit einem …« Chambers versagte die Stimme. »Ich meine … Sie wissen schon …«
    »Einem Transsexuellen? Sie können das Wort nicht mal aussprechen«, sagte Karl, der spürte, wie ihn Zorn überkam. »Wenn wir mehr Ivanas hätten, dann wäre diese Welt sehr viel besser.«
    »So war es nicht gemeint.«
    »Nein, natürlich nicht. Sagen Sie, Detective Chambers. Haben Sie je den Namen Robert Hannah gehört?«
    Plötzlich machte Chambers einen nervösen Eindruck.
    »Ich … glaube nicht. Warum? Weshalb fragen Sie?«
    »Oh, ich weiß nicht. Vermutlich ist mir der Name gerade eben zufällig in den Sinn gekommen. Wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden, wir müssen los«, sagte Karl, nahm Naomi am Arm und ging in Richtung der Friedhofsgärtnerei.
    »Was ist denn nur in dich gefahren?«, fragte Naomi, als sie vor dem Tor standen. »Er will doch nur Gerechtigkeit für Ivana.«
    »Wer? Charmebolzen Chambers mit seinem Tom-Cruise-Grinsen? Der findet doch seine eigenen Füße nicht.«
    »Er hat uns ins Vertrauen gezogen. Glaubst du nicht, was er uns über Harrison erzählt hat?«
    »Ich glaube, dass Harrison getan hat, was jeder verheiratete Mann tun würde, wenn man ihm eine Affäre vorwirft – besonders mit einem Transsexuellen. Er leugnet es. Jetzt vergeudet die Polizei Zeit und versucht, ein Geständnis aus ihm rauszuprügeln, dabei sollten sie sich auf den wahren Mörder konzentrieren. Willst du was wissen?«
    »Was?«
    »Erinnerst

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