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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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nicht?«
    »Was? Was hast du gesagt? Das ist Verleumdung …«
    »Hannah hat nicht nur seine Mutter ermordet, er hatte auch eine inzestuöse Beziehung mit ihr.«
    »O mein Gott …«, flüsterte Lynne. »Bist … bist du dir sicher?«
    »Ha! Sicher ist er sich mit gar nichts«, sagte Wilson. »Das ist alles nur Klatsch und Tratsch. Wo sind deine
Beweise
, Karl?«
    »Mein Instinkt.«
    »Im Mittelalter hätte dein Instinkt vielleicht noch etwas gegolten. Zum Glück hat so etwas heute keinerlei Gewicht in einem Prozess. Das Gesetz verlangt mehr als deine verdammten
Instinkte
, um einen Menschen zu verurteilen.«
    »Tina Richardson. Ihre Leiche wurde verstümmelt auf dem Black Mountain gefunden.«
    »Beweise?«
    »Eileen Flynn. Verstümmelt.«
    »Wo sind deine
Beweise
, Karl?«
    »Er hat Martina Ferris entführt und brutal ermordet …«
    »Beweise, Beweise, Beweise.« Jetzt grinste Wilson unverhohlen.
    »Cathy McGlone, kürzlich ermordet. Sie war die letzten sechs Jahre wegen angeblicher Kindesentführung auf der Flucht.«
    »Ja. Ich weiß. Und?«
    »Das Kind wohnte damals zwei Blocks von Bob Hannah entfernt.«
    »Zufälle sind keine Beweise, Kane.«
    »Es ist Hannah, und du weißt das ganz genau!«
    »Du hast nicht den geringsten Beweis, dass auch nur
eine
deiner Behauptungen …«
    Karl schlug so fest mit der Faust auf den Tisch, dass Lynne zusammenzuckte.
    »Da sind deine Scheißbeweise!«, brüllte Karl und schlug einige zusammengefaltete Dokumente auf. »Hier. Direkt unter deiner verdammten Rotznase.«
    Wilson nahm zaghaft die Dokumente vom Schreibtisch und überflog sie.
    »Fotokopien von Immobilienüberschreibungen? Was sollen die beweisen?«, fragte Wilson.
    »Was hältst du da in deiner rechten Hand? Siehst du die Immobilie?«
    Wilson warf einen Blick auf das Dokument. »Haftanstalt Crumlin Road? Und?«
    »Sie gehören alle Bob Hannah.«
    »Und?«
, fragte Wilson. »Ihm gehört also die Haftanstalt Crumlin Road. Ich wünschte, sie gehörte mir.«
    »Martina Ferris hatte Farbe unter den Fingernägeln. Spezielle Farbe mit der Bezeichnung Neo X 2 . Damit streicht man Kasernen und … Gefängnisse.«
    »O mein Gott«
, flüsterte Lynne und schlug eine Hand vor den Mund. »Du glaubst … glaubst, Katie wird in der Crumlin Road gefangen gehalten? O Gott, Karl …«
    »Irgendwas muss ich glauben, Lynne, sonst verliere ich den Verstand. Außerdem hat Hannah einen Universalschlüssel in seinem Kino. Sag mir, dass das ein Zufall ist.«
    »Hörst du das, Mark?«, fragte Lynne. »Was zum Teufel hast du jetzt vor?«
    »Ich … ich muss mir das genauer ansehen …«
    »Ansehen?
Ansehen?
«, kreischte Lynne. »Du wirst dir das nicht nur ansehen, Mark, das schwöre ich dir.«
    »Ich tue mein Bestes, Lynne. Das ist für mich auch nicht leicht.«
    »Also, wie es aussieht, ist dein Bestes nicht gut genug«, sagte Karl. »Das andere Blatt, das du in der Hand hältst, ist die Fotokopie einer Rolodex. Nur Zahlen. Keine Namen. Aber sieh dir die Zahlen so an wie ich. Sie gehören zu verschiedenen Politikern und Richtern – einschließlich unseres derzeitigen Bürgermeisters Alan Mosley. Zweifellos schätzen sie dieselben Filme wie Bob Hannah. Snuff-Filme. Weißt du, was Snuff-Filme sind? Da werden Frauen zur Unterhaltung gefoltert und ermordet.«
    Lynne wurde blass. Sie machte den Mund auf, brachte aber kein Wort heraus.
    »Und das hast du rein zufällig entdeckt?«, fragte Wilson.
    »Nein. Ich bin in sein Kino eingebrochen, wo er seit zehn Jahren lebt. Er hortet da Snuff- und Pädophilenfilme. Das allein sollte ausreichen, den Wichser ins Gefängnis zu bringen.«
    »Du gibst zu, dass du eingebrochen bist und gestohlen hast?«
    »Schockierend, nicht? Und zu diesen Menschheitsverbrechen kommen noch hundert unbezahlte Strafzettel wegen Falschparken.«
    »Du musst dieses Monster schnappen, Mark«, flehte Lynne.
    »Kane ist illegal an die Beweise gekommen«, sagte Wilson. »Das Gericht würde sie nicht anerkennen. Es dürfte schwer werden, zu …«
    »Du unternimmst besser irgendwas, Mark – und zwar schnell«, sagte Lynne mit unheimlich ruhiger Stimme. »Schluss mit den Ausflüchten. Besorg dir einen Haftbefehl. Bring den Dreckskerl her, oder bei Gott, ich bringe ihn um.«

Kapitel Fünfunddreißig
    »Alles Unheil kommt von einer einzigen Ursache, dass die Menschen nicht in Ruhe in ihrer Kammer sitzen können.«
    Blaise Pascal, Pensées
    Am nächsten Morgen warteten Karl und Lynne nervös in Wilsons Büro.
    »Es ist schon

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