Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
Vom Netzwerk:
Entfernung von Barrieren gleich, wodurch der Verhörleiter hoffte, als Freund wahrgenommen zu werden.
    Plötzlich ging die Tür auf und ein lächelnder Hannah und ein bekannter Anwalt namens James Johnson erschienen. Wilson und Chambers folgten.
    Hannahs Augen glichen Schlitzen im Schatten.
    Ich frage mich, wie viele unglückliche Opfer diese Augen gesehen haben, bevor sie ohne Mitleid oder Reue ermordet wurden, du Drecksack? Und was zum Teufel sind das für Verletzungen in deinem Gesicht? Sieht aus, als hätte dir jemand ein ordentliches Stück rausgekratzt.
Karl fand, dass die Schrammen in Hannahs Gesicht frisch aussahen. Höchstens ein paar Tage alt.
    Karl drückte einen kleinen grünen Knopf dicht unter der Fensterscheibe. Wilsons Stimme erklang aus zwei winzigen Lautsprechern in der Täfelung.
    »Mister Hannah. Das ist Detective Malcolm Chambers. Er führt das Verhör durch. Ich bin nur Beobachter. Ist das in Ordnung?«
    Hannah nickte. »Gewiss. Ich weiß, Sie machen nur Ihre Arbeit, Inspector Wilson. Wie ich schon sagte, bin ich hergekommen, um …«
    »Sagen Sie kein Wort mehr, Robert«, unterbrach ihn Johnson und reichte Wilson einen Stapel Papiere. »Ich möchte Ihnen diese eidesstattliche Erklärung meines Mandaten übergeben, in der er betont, dass er abgesehen von dieser
keine
Aussagen bei der Polizei mehr machen wird. Sie können ihn gern wegen irgendwelchen fragwürdigen Anschuldigungen festnehmen, aber ich garantiere Ihnen, dass er binnen einer Stunde wieder auf Kaution frei ist. Ich bin sicher, Sie wissen, was für eine bedeutende Persönlichkeit Mister Hannah ist und dass er wohltätige Organisationen auch der Polizei unterstützt?«
    Chambers betrachtete Wilsons ausdrucksloses Gesicht, bevor er antwortete. »Ja … natürlich, Mister Johnson, und wir wissen seine Kooperation zu schätzen. Wir haben ganz bestimmt nicht die Absicht, Mister Hannah festzunehmen; wir wollen ihm nur ein paar Fragen dazu stellen, wo er sich in bestimmten Nächten des vergangenen Monats aufgehalten hat.«
    »Mein Mandant beantwortet
keine
Fragen hinsichtlich …«
    »Schon gut, James«, warf Hannah ein. »Es macht mir nichts aus, ein paar Fragen über meinen Verbleib zu beantworten, wenn es der Polizei bei ihren Ermittlungen hilft.«
    »Bitte, Robert, als Ihr Rechtsbeistand rate ich Ihnen, keine anderen Aussagen zu machen als die, auf die wir uns geeinigt haben, bevor …«
    Hannah hob eine Hand und unterbrach Jones’ Wortschwall. »Es ist wirklich in Ordnung, James. Ich habe nichts zu verbergen.«
    Resigniert wandte sich Jones an Chambers. »Okay, aber keine Tonbandaufzeichnungen. Einverstanden?«
    Chambers sah zu Wilson.
    »Einverstanden«, sagte Wilson.
    »Detective Chambers?«, sagte Hannah lächelnd. »Ihre Fragen, bitte.«
    »Ja, danke, Mister Hannah«, sagte Chambers und zog ein Notizbuch aus der Tasche. »Können Sie mir sagen, wo Sie am elften des vergangenen Monats waren?«
    »Hm. Das ist schwer. Können Sie sich erinnern, wo
Sie
waren, Detective?«
    »Bitte beantworten Sie nur die Frage, die man Ihnen stellt, Mister Hannah«, sagte Wilson.
    »Ja, Sie haben recht. Verzeihung, Inspector. Wenn Sie mich einen Moment nachdenken lassen … Oh! Natürlich! Wie konnte ich das nur vergessen? Ich war bei einer Wohltätigkeitsgala.«
    »Kann das jemand bestätigen?«, fragte Chambers.
    »Ja, gewiss. Ein paar Leute. Ian Finnegan, zum Beispiel. Nicht zu vergessen Richter …«
    »Ian Finnegan?« Chambers wurde blass. »Chief Constable Finnegan?«
    »Ja, genau. Ist das ein Problem?«
    »Was? Nein. Nein, natürlich nicht«, antwortete Chambers aufgeregt und sah flehentlich zu Wilson.
    Wilsons Gesicht blieb reglos – anders als das von Karl, das heftig zuckte, als er den Namen des Chief Constable hörte.
    »Ihre nächste Frage, Detective Chambers?«, sagte Hannah.
    »Äh … ja, Sir. Mal sehen …«, murmelte Chambers und schlug wahllos Seiten seines Notizbuchs auf.
    Welche Fragen Chambers zu Anfang auch auf seinem Plan stehen hatte, es konnten unmöglich die banalen sein, die er jetzt aussprach, dachte Karl, der dem kriecherischen Chambers mit wachsender Verstimmung zuhörte.
    »Frag ihn, woher er diese Schrammen hat, du Idiot«
,
flüsterte Karl.
    Wie durch ein Wunder griff Wilson plötzlich ein.
    »Diese Kratzer sehen ziemlich übel aus, Mister Hannah. Könnten Sie mir sagen, was passiert ist? Woher haben Sie die?«
    »Was – oh! Die?« Hannah lächelte und strich über die Kratzer. »Die stammen von Blue

Weitere Kostenlose Bücher