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Die Sau und der Mörder

Die Sau und der Mörder

Titel: Die Sau und der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Metal -Demos von Sodom. Im
Sichtfenster des Kuverts posierte ein Fünfhunderter; Weihnachten und Geburtstag
zugleich.
    Ich
verzichtete aufs Nachzählen, drehte mich stattdessen zu meiner Ex um und zack,
trafen sich unsere Lippen. Eines musste man Bettina lassen: Sie küsste
phantastisch. Allerdings hatte Spoden noch einiges an Arbeit vor sich, bevor er
in den vollen Genuss kam, denn bei ihrer phänomenalen Nase hatten wir damals
ein Jahr gebraucht, bis wir die adäquate Kussposition gefunden hatten.
    Als wir uns
nach rund sechs Stunden voneinander lösten, blickten wir uns verdutzt und
völlig atemlos an.
    »Danke«, fand
ich als Erster die Sprache wieder. »Soll ich dir beim Packen helfen ?«
    »Schon
erledigt«, fing sie wieder an zu flennen.
    Ich
widerstand dem Impuls, sie in die Arme zu nehmen, und redete leise auf sie ein:
»Ich wünsch dir alles Gute, aber pass bitte auf: Dein neuer Freund könnte
gefährlich sein .«
    »Ist lieb von
dir«, war der Tränenstrom noch immer nicht versiegt, »aber er ist kein Mörder.
Er ist ein außergewöhnlicher Mann und die Liebe meines Lebens. Komm, lass uns
zurückgehen .«
    Nichts lieber
als das. Spoden trippelte schon nervös herum, als wir die gute Stube betraten.
Tines Tränen waren mittlerweile versiegt, sie hatte nur noch Augen für Meister
Bhagwan.
    Ich trank
noch einen Tee mit den beiden Turteltauben, half beim Einladen der
Siebensachen, dann zog der Tross gen Sahmadi.
     
     
     

22
     
     
    Am nächsten Morgen erwachte ich mit
einem Gefühl der Freiheit. Irgendwie hatte Bettina mich doch eingeengt, nun
konnte ich wieder atmen. Doch die Gedanken an die Arbeit bereiteten mir
Magenschmerzen. Nee, bis zum Mittag wollte ich sie verdrängen. Ich gab dem
Kamin Feuer und schnappte mir die Zeitungen der letzten Tage, um mich über die
neuesten Entwicklungen in Politik, Kultur und Sport zu informieren. Die große
Koalition wollte den Rauchern an den Kragen. Sofort steckte ich mir eine an,
solange das noch in den eigenen vier Wänden erlaubt war. Nachher litten die
Stubenfliegen unter Impotenz und die Tierschutzlobby verklagte mich. Der
königsblaue Vorortverein von Wanne-Eickel vergeigte wieder die Meisterschaft,
und Oldieshows erfreuten sich im Fernsehen steigender Beliebtheit. Dermaßen
geupdated sortierte ich die heiligen CD-Schätze ins Regal und zählte die Kohle:
Mannmannmann, 8350 Euro fürs Nichtstun. Warum nicht ein wenig davon abgeben?
Karin Schumann hatte einen kleinen Verein zur Förderung geistig behinderter
Jugendlicher gegründet, Proteen e.V. Ich suchte die Kontodaten heraus und
machte eine Überweisung über 500 Euronen fertig. Vielleicht bekam ja Stefan
Jahnknecht was von der Kohle.
    Anschließend
säuberte ich die Ställe und unterhielt mich mit dem Viehzeug, doch Pedder,
Henry und die Karnickel wussten nichts Aufsehenerregendes oder Tröstendes zu
berichten. Ziemlich einseitige Gespräche. Nachdem ich auch noch Holz für die
nächsten zwei Wochen gehackt hatte, trennte mich nur noch eine Dusche von der
unangenehmen Konfrontation mit dem Fall Cornelia Lienen. Obwohl ich jede Pore
einzeln schrubbte, war der Tag immer noch nicht rum, also nahm ich mich an die
Kandare. Schichtbeginn.
    Mit Block und
Kuli bewaffnet ließ ich mich vor dem Kamin nieder. Zwei Zigaretten später war
der Kuli noch immer nicht übers Papier gefahren, zu viele Gedanken schwirrten
im Kopf herum: Hermann Grutz, Connie Lienen, die beiden Handlanger Claude und
Egon, außerdem der geisteskranke Kinker; fünf Leichen innerhalb von zwölf
Tagen, kein schlechter Schnitt. Das schaffte höchstens Sammy Spade.
    Welcher der
Herren stand in einer wie auch immer gearteten Verbindung zu Cornelia? Wenn
Sarah die Wahrheit gesagt hatte, schieden Claude, Egon und Balthasar als
Badewannenmörder aus. Die drei Bandenmitglieder hatten regelmäßig Krankenhäuser
aufgesucht, obwohl sie kerngesund waren. Meine liebe Connie war zwar in einer
der Kliniken als Krankenschwester tätig gewesen, hatte aber nichts von der
umtriebigen Morphiumclique gewusst; das sagte mir meine Menschenkenntnis.
    Das Handy
schlug Alarm. Erleichtert über die Unterbrechung hüpfte ich aus dem Sessel und
puhlte das technische Wunderwerk aus der Jackentasche.
    »Nannen.«
    »Sarah hier.
Nur zur Info: Kinker wurde von einem meiner Leute umgelegt. Das Kopfgeld wurde
soeben eingefordert .«
    »Wer war es
noch gleich ?« , hatte ich das Drogenexperiment und den
Knastaufenthalt noch in leidvoller Erinnerung.
    »Ich bitte
dich. Nur weil ich

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