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Die Sau und der Mörder

Die Sau und der Mörder

Titel: Die Sau und der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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ungefähr Ostern nichts mehr gegessen.
    »Sei mir nicht böse, Tine, aber ich muss wieder ins Bett«, schilderte ich in bunten Farben die vergangenen Stunden. Frau Klimke zog zwar einen Flunsch, hatte aber nach meiner Erzählung keine gewichtigen Gründe, meine Bitte zu verweigern. Ich führte sie kurz durch die Räumlichkeiten und versorgte sie mit frischem Bettzeug, dann wünschten wir eine Gute Nacht, und das Bett hatte mich wieder.
    Den ersten potentiellen »Wir quatschen über alte Zeiten«-Abend hatte ich somit vermieden, ein durchaus gewünschter Nebeneffekt. Erschöpft schlief ich ein.

    Um Mitternacht wachte ich auf; Kaffeedurst. Als ich sicher war, dass Bettina nicht mehr auf den Beinen war, stiefelte ich in die Küche und setzte Kaffee auf.
    Es hatte aufgehört zu schneien, aber während des Schönheitsschlafs war noch einiges an Schnee gefallen, denn das Mondlicht offenbarte draußen einen schimmernden weißen Teppich.
    Mit der gefüllten Gary-Larson-Tasse ließ ich mich vor dem Kamin nieder und aktivierte die grauen Zellen: Vor genau einer Woche hatte ich einen auf den ersten Blick harmlosen Fall übernommen, der langsam, aber sicher in ein Massaker ausartete. Vier Tote in dieser kurzen Zeit waren für Chicago vielleicht normal, nicht jedoch fürs Münsterland. Anfänglich sollte ich nur Hermanns Selbstmord untersuchen, weil seine Dichterkollegen einen Mord vermuteten. Sie hatten wohl recht gehabt. Mein Auftraggeber Anton Vaginowski alias Xtra Vaganz hatte von Schweinereien im Dülmener Elisabeth-Krankenhaus berichtet, denen Hermann auf der Spur gewesen war, und es deutete sich an, dass er richtig lag. Es bestand wenig Zweifel, dass Müller und Konsorten Grutz auf dem Gewissen hatten.
    Mehr Kopfzerbrechen bereitete mir Opfer Nummer zwei, Cornelia Lienen. Sie passte insofern in die Geschichte, als sie Hermanns Freundin gewesen war. Vielleicht hatte Grutz sie eingeweiht, die Mörder wollten auf Nummer sicher gehen und hatten auch sie kurzerhand beseitigt. Wenn man von der Theorie ausging, dass Hermann dunkle Geschäfte aufgedeckt und Connie darüber unterrichtet hatte, waren die beiden Morde logisch verkettet. Andererseits hatte Cornelia beteuert, dass sie nichts von kriminellen Machenschaften bei ihrem Arbeitgeber wusste, und ich sah derzeit keinen Grund, warum sie hätte lügen sollen.
    Jetzt kamen die nächsten Leichen ins Spiel, Egon und Claude. Während der nächtlichen Verfolgungsjagd war ich sicher gewesen, dass der Fall aufgeklärt war, doch dann hatte ein gewisser Kasimir Hollek die beiden weggeblasen und war abgehauen.
    Wer war der Kerl? War er wirklich ein Schnüffler oder verfolgte er andere Ziele? Was hatten Egons letzte Worte »dieses Schwein Kinker« zu bedeuten? Wieso hatte Hollek die beiden erledigt?
    Fragen über Fragen, jetzt galt es, Antworten zu finden. Ich kannte das Autokennzeichen von Holleks Wagen und den Namen des Arztes, der in die kriminellen Geschäfte verwickelt war. Ferner hatte ich den Namen »Kinker«, mit dem sich vielleicht etwas anfangen ließ.
    Ich kippte den letzten Schluck Kaffee runter und schlich wieder ins Bettchen, bevor Bettina auftauchte. Das letzte Bild vorm Einschlafen war Connie, die blutverschmiert in der Wanne lag. Entsprechend angenehm waren meine Träume.

16

    K önnten Sie mir den Halter des Fahrzeugs mit dem Coesfelder Kennzeichen >DN-32< nennen ?«
    Nach einem ausgiebigen Frühstück — Tine hatte in aller Herrgottsfrühe Brötchen besorgt — und einem kurzweiligen Plausch mit der Verflossenen nebst Instruktionen für den Tag — Tiere füttern, Ställe ausmisten, Schnee schippen — hatte ich beim Straßenverkehrsamt angerufen. Nach unzähligen »ich verbinde Sie weiter, bitten warten Sie« war ich endlich bei der zuständigen Dame gelandet.
    »Wir sind nicht befugt, derartige Auskünfte zu geben .«
    »Ich habe gestern beim Einparken das Rücklicht dieses Wagens beschädigt. Leider hatte ich keinen Zettel zur Hand, um dem Fahrer meine Adresse zu hinterlassen. Als ich später zurückgekommen bin, um das Versäumte nachzuholen, war der PKW verschwunden. Es war zwar nur ein geringer Schaden, aber nichtsdestotrotz möchte ich ihn begleichen .«
    »Wie war gleich Ihr Name ?« , schürte sie meine Hoffnungen.
    »Vaginowski, Anton Vaginowski.«
    »Herr Vaginowski«, unterdrückte sie ein Kichern, »aufgrund dieses wunderschönen Wintermorgens gebe ich mir einen Ruck und Ihnen die Auskunft. Warten Sie bitte einen Moment .«
    Wenn ihre Stimme nicht darauf

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