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Die Sau und der Mörder

Die Sau und der Mörder

Titel: Die Sau und der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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hätte schließen lassen, dass sie jenseits der vierzig war, hätte ich sie glatt zum Essen eingeladen.
    »Da bin ich wieder. Der Halter des Fahrzeugs ist ein Herr Theodor Kubentz .«
    »Ich möchte Ihre Liebenswürdigkeit nicht überstrapazieren, aber könnten Sie mir seine Adresse geben ?« Kubentz schien mir kein so außergewöhnlicher Name, als dass er nur einmal im Telefonbuch auftauchen würde.
    »Poststraße 44 in Dülmen.«
    »Vielen Dank«, drückte ich zufrieden das Gespräch weg und zog das Örtliche aus der Schublade. Wenig später tippte ich die Ziffern in die Tasten.
    »Kubentz.« Die Zeit, die Theo für die vollständige Aussprache dieses Wortes benötigte, brauchten andere, um das komplette Vaterunser herunterzubeten.
    »Es geht um Ihren Wagen .«
    »Haben Sie ihn gefunden ?«
    »Haben Sie ihn verloren ?« , versuchte ich die mutwillig verschwendete Zeit wieder wettzumachen.
    »Ich wusste gleich, dass sich unter der schmierigen Schale eines Bullen ein humorvoller Kern verbirgt«, konnte er auf einmal richtig schnell sprechen. »Trotzdem muss ich Ihnen sagen, dass mir diese Art von Humor nicht zusagt. Ich habe vor zwei Tagen gemeldet, dass mein Wagen gestohlen wurde, und Ihr Scheißpolypen habt nichts anderes im Sinn, als einen ehrbaren Bürger zu verarschen, anstatt sein Auto wiederzubeschaffen .«
    »Ihr Wagen ist gestohlen worden ?«
    »Ja sicher, das habe ich doch schon...« Kubentz stockte: »Sie sind doch von der Polizei, oder ?«
    »Ich bin Mitarbeiter eines Meinungsforschungsinstituts. Wir untersuchen, welches Ansehen die Polizei in der deutschen Bevölkerung genießt«, hackte ich auf die Off-Taste. Kasimir wurde immer mysteriöser. Der Verdacht, dass Hollek kein Privatschnüffler war, verstärkte sich. Nicht nur, dass er zwei Leute kaltblütig abgeknallt hatte, er war auch mit einem gestohlenen Fahrzeug unterwegs gewesen. Ich bezeichnete mich auch nicht gerade als konventionellen Detektiv, doch zum einen hatte ich die Waffe nicht so locker hängen wie Kasimir, zum anderen würde ich nie das Risiko eingehen, mit einem geklauten Wagen eine Beschattung durchzuführen.
    Meine Spuren hatten sich um das Autokennzeichen vermindert. Jetzt gab es nur noch drei Namen: Kasimir Hollek, Dr. Tobias Müller und Kinker.
    Erneut nahm ich das Telefon in die Hand, nachdem ich vorher das Örtliche vergeblich nach Kasimir Hollek durchforstet hatte. Kinker gab es zuhauf, aber noch hatte ich keine Flatrate.
    »Elisabeth-Krankenhaus Dülmen.« Draußen hatte Bettina mit dem Schneeschippen begonnen. Sah ganz knackig aus das Mädel, mit einer anständigen Frisur könnte sie jeden um den Finger wickeln.
    »Verbinden Sie mich mit Dr. Müller .«
    »Einen Augenblick, bitte .« Nicht zu vergessen die Nase, die immer wieder Löcher im Schnee hinterließ.
    »Vorzimmer Dr. Müller, Schwester Gerda.«
    »Theo Kubentz am Apparat. Ich möchte Herrn Müller sprechen .« Und natürlich die sonore Stimme, die jeden Hyperaktiven zum Schlafwandler werden ließ.
    »Herr Dr. Müller hat heute seinen freien Tag. Er ist erst morgen wieder im Hause .«
    »Es ist aber dringend. Ich habe gestern auf dem Krankenhausparkplatz seinen Wagen touchiert. Ehe er die Polizei verständigt und mich wegen Fahrerflucht anzeigt, möchte ich die Angelegenheit ins Reine bringen .« Mann, war ich einfallsreich.
    Nach einem kurzen Zögern war es geschafft: »Wir haben strikte Anweisung, die Privatadressen unserer Ärzte nicht weiterzugeben. Aber bei Ihnen mache ich eine Ausnahme, weil Sie so ehrlich sind .«
    »Danke, Schwester«, hörte ich sie eine Schublade öffnen.
    »Geibelstraße 11 in Dülmen. Die Telefonnummer lautet 2812 .«
    Ich bedankte mich erneut und legte auf.

    Nachdem ich mich versichert hatte, dass Bettina gut vorankam, machte ich mich auf den Weg.
    Die Geibelstraße lag im Villenviertel der Kleinstadt. Zweistöckige Prachtbauten aus der Zeit der Jahrhundertwende beherbergten Rechtsanwälte, Geschäftsleute und Ärzte. Ich konnte mir hier sicherlich auch ein Haus leisten, musste nur beweisen, dass Roy Black noch lebte und zusammen mit Elvis Konzerte auf den Fidschi-Inseln gab.
    Ich befleckte den Seitenstreifen mit meinem Golf und stieg aus. Müllers Palast war von einer hohen Steinmauer umgeben. Ich drückte auf den goldenen Knopf der Gegensprechanlage und wartete.
    »Ja?« Eine weibliche Stimme.
    »Ich möchte zu Herrn Müller .«
    »Wie heißen Sie, und in welcher Angelegenheit wünschen Sie Herrn Dr. Müller zu sprechen ?«
    »Werner

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