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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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größtenteils das Reden. »Es ist ein herrlicher Morgen hier in Barton’s Billabong«, schwärmte sie. »Und weißt du was? Wir haben ein neues Joey dazubekommen.«
    »Ein neues was?«
    »Ein Joey«, wiederholte Ida. »Weißt du, so nennt man die Kängurubabys. Der Kleine hat keine Eltern mehr. Genau wie Will. Wir haben das Baby in einen Kopfkissenbezug gesteckt, damit es sich wie im Beutel seiner Mutter fühlt.«
    »Wie schön«, sagte Rose.
    »Wie geht es Will?«, erkundigte sich Ida. »Und unseren anderen Superschafen?«
    »Super«, erwiderte Rose. »Einfach super.«
    »Und wann können wir skypen?«
    »Wie bitte?«
    »Skypen, Liebes. Du weißt doch: Wir haben vor der Abreise deinen Computer extra dafür eingerichtet, mit einer kleinen Webcam und allem, damit du unsere Joeys und Kusus sehen kannst und wir unseren Schafen Guten Tag sagen können.«
    »Ach ja, richtig«, sagte Rose.
    »Hakt es gerade irgendwo?«, fragte Ida.
    »Gewissermaßen, ja.«
    »Soll ich Todd ans Telefon holen, damit er dir hilft, das Computerproblem zu lösen?«
    »Nein, jetzt nicht«, wehrte Rose rasch ab. »Ich habe einen Kuchen im Ofen. Ich muss Schluss machen. Wiederhören!« Und hastig drückte sie auf die Taste, um das Gespräch zu beenden.
    In Barton’s Billabong auf der anderen Seite der Erdkugel blickte Ida Todd mit gerunzelter Stirn an.
    »Rose hat sich ein bisschen merkwürdig angehört«, berichtete sie.
    »Wahrscheinlich liegt das nur an der Verbindung, Oma«, sagte Todd beruhigend. »Sie ist schließlich sehr, sehr weit weg.«
    »Und unsere Schafe auch«, fügte Ida hinzu. »Hoffentlich geht es ihnen gut.«
    »Warum sollte es ihnen nicht gut gehen?«, fragte Frank, der gerade zum Frühstück ins Haus kam.
    Idas Bruder Frank war fast genauso alt wie sie. Und fast genauso lustig. Er hatte den Großteil seines Lebens in Australien verbracht und sein Gesicht war so zerfurcht wie die rotbraune Erde der Feldwege rings um das kleine Haus, das er auf Barton’s Billabong bewohnte. Mit seinen beiden Schwestern Ida und Rose hatte er immer Kontakt gehalten und auch mit Idas Enkel Todd – der in Wahrheit Idas Urenkel war und bei ihr lebte, weil er keine Eltern mehr hatte. Sie schrieben sich Briefe und E-Mails und telefonierten. Und als Frank angeboten hatte, Ida und Todd die Reise zu bezahlen, damit sie ihn besuchen konnten, hatten sie freudig angenommen.
    »Na, wie geht es Schwester Rose?«, fragte Frank. »Habt ihr nicht geskypt, um euren Rasseschafen Hallo zu sagen?«
    »Nein, Rose hat eine Panne«, erklärte Todd.
    »Solange es nicht ansteckend ist«, erwiderte Frank. »Wir haben heute viel Arbeit vor uns. Ihr seid ja schließlich nicht nur zum Urlaub hier.«
    Frank arbeitete seit über fünfzig Jahren auf Barton’s Billabong und liebte den Ort. Es handelte sich um ein Reservat mit einer Schutzstation für Tiere weit draußen im Busch, einer herrlichen, einsamen und wilden Gegend Australiens. Allerdings war die Gegend nicht so einsam, dass es keine Straßen gegeben hätte, weshalb sich in der Aufzuchtstation von Barton’s Billabong immer etwa ein Dutzend Kängurubabys befanden. Kängurus lernten einfach nie, nach rechts und links zu schauen, bevor sie eine Straße überquerten, und so wurden Jahr für Jahr viele von ihnen überfahren.
    Oft starb die Kängurumutter bei dem Unfall, während ihr Baby in dem gepolsterten Beutel überlebte. Die Kleinen wurden dann nach Barton’s Billabong gebracht, wo jedes von ihnen einen eigenen Kissenbezug erhielt, der an einer Stange aufgehängt wurde. So konnten sie in den improvisierten Beutel springen und wieder heraus, ganz wie es ihnen beliebte. Die kleinsten Babys verließen die Beutel lange Zeit überhaupt nicht und nur ihre Nasen und Vorderpfoten lugten hervor.
    Das Schutzgebiet war vor langer Zeit von zwei freundlichen Halbbrüdern eingerichtet worden, Motte und Bailey Barton, und Frank hatte die beiden ebenso geliebt wie seine Arbeit. Hatte, denn vor einigen Monaten war Motte gestorben und Bailey war ihm nur eine Woche später gefolgt. Frank war darüber sehr traurig gewesen.
    Er musste daraufhin an seine eigene Familie, weit weg in England, denken und wünschte sich, sie einmal wiederzusehen.
    »Die beiden alten Knaben hatten ein langes, erfülltes Leben«, seufzte Frank, während er mit Todd und Ida zu einem ersten umfassenden Rundgang aufbrach. »Mit ihrem Lebenswerk ist die Welt ein Stück besser geworden.«
    »Was wird denn jetzt aus der Schutzstation?«, erkundigte sich

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