Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
Vom Netzwerk:
den Tagesablauf in Barton’s Billabong gewöhnt. Rose berichtete nach wie vor von Problemen mit Skype und so konnten sie ihren Schafen in Murkton bislang noch nicht Hallo sagen. Doch das war der einzige Wermutstropfen, der ihre Ferien in Australien trübte. Und Frank war bester Laune.
    »Mögt ihr beiden Cricket?«, erkundigte er sich eines Morgens.
    Er wusste sehr gut, dass Todd und Ida Cricket liebten. Genauer gesagt überhaupt jede Art von Sport.
    Todd grinste. »Oma ist ein knallharter Werfer.«
    »Dann habt ihr vielleicht daran Interesse«, sagte Frank und schob einen Umschlag über den Tisch.
    Ida warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. »Ist das einer deiner Scherze?«, fragte sie. »Ich mache ihn nicht auf, wenn er voller Spinnen ist.«
    Ihr Bruder nahm den Umschlag wieder an sich.
    »Na schön, wie ihr wollt. Mal sehen, ob die Joeys Lust haben hinzugehen.«
    »Wohin?«, fragte Todd neugierig.
    »Ach, nur nach Brisbane«, erwiderte Frank schulterzuckend. »Nur zum ersten Test-Cricket-Match der Serie. England gegen Australien. Nichts weiter.«
    »Was?« Todd machte einen Luftsprung. »Test-Cricket, Oma! Was sagst du dazu!«
    Ida schnappte sich den Umschlag und schlug ihn Frank lachend um die Ohren. »Na, wenn wir schon einmal in Australien sind, wollen wir uns das nicht entgehen lassen.«
    »Aber was ist mit dir, Onkel Frank?«, fragte Todd.
    »Ach, ich sehe es mir im Fernsehen an.«
    Ida bekam augenblicklich ein etwas schlechtes Gewissen, Frank zurückzulassen.
    »Nat kann sich doch sicher so lange allein um die Station kümmern, oder?«
    Nat war Franks Mitarbeiter.
    »Das ginge schon«, erwiderte Frank. »Aber er ist noch neu und es wäre nicht fair, ihn hier allein zu lassen. Das Spiel wird ja über mehrere Tage ausgetragen. Ich habe das Reservat sowieso schon seit Jahren nicht mehr verlassen. Ich denke nicht, dass ich jetzt damit anfangen will.« Er warf Todd ein Babyfläschchen zu. »Gehen wir, Kumpel, die Pflicht ruft. Abendessenszeit.«
    Draußen herrschte eine Hitze wie in einem Backofen. Frank, Ida und Todd schlenderten langsam über den Hof zur Aufzuchtstation, dem schattigen Winkel, in dem die Kissenbezüge aufgehängt waren. Jeder von ihnen nahm ein kleines Joey in den Arm, dann setzten sie sich in den Schatten eines Eukalyptusbaums. Die Kängurubabys winselten und zappelten, bis sie endlich ihre Mäuler fest um die Sauger der Fläschchen geschlossen hatten. Dann beruhigten sie sich und tranken gierig.
    Nat schob eine Schubkarre vorüber, beladen mit schmutzigem Stroh aus einem Gehege, das er gerade ausmistete.
    »Hallo, Nat!«, rief Frank. »Wie läuft’s? Brauchst du Hilfe?«
    Nat schüttelte den Kopf. »Nicht nötig, ich habe alles im Griff«, antwortete er. Er war ein großer, kräftiger Mann Mitte zwanzig mit einem sonnengebräunten Gesicht und kurzem schwarzem Haar. Er trug wie fast alle Shorts und ein Buschhemd. Im Vorbeigehen nickte er Ida und Todd zu.
    »Das scheint ein netter junger Mann zu sein«, stellte Ida fest.
    »Ja. Er ist in Ordnung«, stimmte Frank zu. »Er redet nicht viel, aber das ist mir nur recht. Die meisten Leute quatschen zu viel. Und seine Hilfe kann ich wirklich dringend gebrauchen, jetzt, da …«, er schluckte angestrengt, »na ja, jetzt da Motte und Bailey nicht mehr hier sind, um mitzuarbeiten.«
    »Onkel Frank, was sind das eigentlich für Namen, Motte und Bailey?«, fragte Todd.
    Frank lachte. »Ja, die Namen sind merkwürdig. Ihr Vater war Engländer und total besessen von Geschichte. Vor allem das Mittelalter war sein Steckenpferd. Und deshalb hat er seinen ersten Sohn Motte genannt, das ist das englische Wort für Burghügel, also für den Hügel, auf dem früher Burgen errichtet wurden. Und seinen zweiten Sohn nannte er Bailey, das bedeutet Zwinger. So bezeichnet man den Außenhof einer Burg, der von einer Befestigungsmauer umgeben ist.«
    Todd kicherte. »Wenn er einen dritten Sohn bekommen hätte, dann würde der vielleicht Bergfried oder Zugbrücke heißen.«
    Frank nahm dem Kängurubaby den Sauger aus dem Mund, damit es sich ein bisschen ausruhte. »Ja, wahrscheinlich«, stimmte er zu. »Motte und Bailey waren ebenfalls ziemlich geschichtsbegeistert. Um nicht zu sagen genauso besessen wie ihr Vater. Sie haben den Turm da drüben gebaut. Und sogar einen Graben ringsherum ausgehoben und Wasser aus dem Creek umgeleitet, um ihn zu füllen.«
    »Ich habe mich schon gefragt, was es mit dem Turm auf sich hat«, sagte Ida, während sie ihrem Joey das leere

Weitere Kostenlose Bücher