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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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Strecke zum Creek, einem Bach, der immer nur zeitweise Wasser führte und stellenweise aus sumpfigen Becken bestand. Das Gewässer war ungefähr sechs Meter breit und in der Mitte einen Meter tief, mit sanft abfallenden Böschungen zu beiden Seiten.
    »Ich fahre besser zurück und warte auf die Polizei«, erklärte Nat, während er Ida beim Aussteigen half. »Haltet aber die Augen auf wegen der Salties, okay? Wir hatten kürzlich Überschwemmungen und es kann gut sein, dass sich noch ein oder zwei von den Biestern hier herumtreiben, auch wenn wir weit von der Küste entfernt sind.«
    Todds Magen zog sich zusammen.
    Er wusste, dass Salties Salzwasserkrokodile waren: heimtückische, hungrige Kreaturen. Und auch, dass man sie weder im Wasser noch an Land leicht erkennen konnte, weil ihre Farbe und Hautoberfläche wie Schlamm aussahen und sie stundenlang reglos wie ein Baumstamm liegen bleiben konnten, bis eine leckere Mahlzeit in der Nähe auftauchte. Dann rissen sie ihre riesigen Mäuler auf, packten ihr unglückseliges Opfer und zerrten es unter Wasser, wo es ertrank. Große Exemplare waren mühelos in der Lage, ein kleines Känguru unter Wasser zu halten, oder ein Schaf. Oder einen Menschen.
    Ida fühlte sich furchtbar elend. Frank konnte doch unmöglich von einem Krokodil ins Wasser gezerrt und gefressen worden sein?
    Als Nat davongefahren war, tat sie etwas, was Todd seit langer Zeit nicht mehr erlebt hatte: Sie brach in Tränen aus.
    Todd legte seinen Arm um Idas Schulter.
    »Komm schon, Oma«, sagte er behutsam. »Frank ist so alt und zäh, den würde kein Krokodil fressen, auch wenn es noch so hungrig wäre.«
    Sie suchten das Ufer gewissenhaft ab, aber fanden nirgends Spuren, die darauf hindeuteten, dass jemand von einem Saltie ins Wasser gezerrt worden war. Allerdings entdeckten sie auch keine Spur von Frank.
    »Lass uns zurückgehen, Oma«, schlug Todd schließlich vor. »Die Polizei ist mittlerweile bestimmt eingetroffen.«
    Doch die Polizei war nicht da, als Todd und Ida nach einem halbstündigen Fußmarsch auf der Schutzstation eintrafen. Nat ebenso wenig. Und als Todd in Franks Haus selbst die Polizei anrufen wollte, musste er feststellen, dass das Telefonkabel durchtrennt worden war.
    Unten am Creek hatten zwar weder Todd noch Ida ein Krokodil gesichtet, doch das bedeutete nicht, dass es dort keine gab. Kaum waren sie davonmarschiert, begann sich etwas zu bewegen, was sie für einen halb im Wasser liegenden Baumstamm gehalten hatten.

Die Krieger hatten seit ihrem Aufbruch in Jumpup Crossing einen Großteil des holprigen Wegs im Galopp zurückgelegt. Nachdem sie sich in der vergangenen Nacht ordentlich ausgeschlafen hatten, strotzten sie vor Energie und Tatendrang. Sie rappten sogar, während sie rannten:
    »Die Eppingham-Gäng versucht ihr Glück,
Folgt dem Ruf, es gibt kein Zurück!
Das schönste Schaf im Land,
Tuftella, braucht Beistand!
Und wir werden sie retten,
Darauf könnt ihr wetten!«
    Vollkommen reglos lag das Krokodil ganz allein auf der Lauer. Nur seine Augen bewegten sich. Es beobachtete. Es lauschte. Es hatte auf einen Imbiss gehofft. Stattdessen kam ein fünfgängiges Festessen auf ihn zugetrabt.
    Will hörte abrupt auf zu singen.
    »Da ist er!«, schrie er aufgeregt. »Der Jungfernturm!«
    Die anderen blieben stehen und folgten seinem Blick. Dort, jenseits des Creeks, ragte hinter einem Streifen Buschland ein hohes steinernes Gebäude empor.
    »Gut gemacht, Will, mein Junge!«, sagte Oxo schließlich, nachdem sie alle eine Weile den Turm in stummer Ehrfurcht angestarrt hatten.
    Dann warf der mächtige Widder einen Blick auf das Gewässer, das sie von ihrem Ziel trennte. »Wer zuletzt ankommt, ist ein Weichei!«, brüllte er und stürmte los.
    Will raste hinterher. Ihm war schlagartig die Warnung des Kängurus wieder eingefallen. »Ho, langsam, Oxo! Was hat das Känguru über die Salties gesagt? Irgendwas mit Überschwemmungen, oder? Das bedeutet Wasser …« Aber er kam zu spät.
    Oxo war gerade mit den Vorderhufen im Bach gelandet, als er sah, wie sich der Baumstamm bewegte und ihn ein bösartiges grünbraunes Auge anstarrte. Das Krokodil schnellte vor und riss sein Maul auf. Reihen scharfer Zähne blitzten auf. Oxo fuhr zur Seite, um den Zähnen zu entgehen, aber wurde im selben Augenblick von den Hufen gerissen, als ihn der peitschende, kräftige Schwanz des Krokodils traf. Der Widder verschwand kurz in dem schäumenden, braunen Wasser. Mit den Hufen wirbelte er Schlamm vom Boden des

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