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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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Er würgte und gurgelte. Er würde ertrinken!
    »Alles in Ordnung, Kumpel … alles gut …« Mit einem Mal war ein knochiger Arm unter Todds Körper und hob Kopf und Schultern aus dem Wasser. Dann zerrte eine knochige Hand an dem Kissenbezug und schälte ihn von Todds Gesicht.
    »Onkel Frank!«
    Oben im höchsten Turmzimmer riss Ida sich indessen selbst den Bezug vom Kopf. Ihr gegenüber stand eine junge Frau mit blasser Haut, sehr langem blondem Haar und angstvollen blauen Augen. In den Armen hielt sie ein kleines Merinolamm.
    Die beiden Frauen starrten einander an.
    »Wer bist du?«, fragten sie gleichzeitig.
    Die blasse Frau öffnete den Mund, um zu antworten, aber Idas Blick war abgeschweift und suchte verzweifelt den Raum ab. Es spielte jetzt keine Rolle, wer die junge Frau war. Alles, was zählte, war, Todd zu finden. Und Frank.
    »Ich muss hier raus«, sagte Ida.
    »Das ist unmöglich«, erwiderte die blasse Frau. »Ich bin hier schon seit Wochen eingesperrt.«
    Ida starrte sie erneut an, doch schon einen Augenblick später rannte sie zu dem winzigen Fenster und spähte hinunter. Fünf Stockwerke tiefer erblickte sie einen schmalen steinernen Vorsprung, der rings um den Turm herum verlief und ihn vom Wassergraben trennte. Sie rüttelte an dem eisernen Griff des Fensters. Er war eindeutig seit Jahren nicht mehr benutzt worden. Das Mobiliar in dem kreisrunden Raum bestand lediglich aus einem schmalen Bett und einem Tisch, auf dem ein halb leer gegessener Teller stand. Und dann war da noch ein dreibeiniger Schemel.
    Ohne lang zu fackeln, holte Ida den Schemel und schlug damit die Scheibe ein. »So …«, sagte sie. »Fang schon mal an, die Laken und Decken zu einem Seil zusammenzuknoten. Wir müssen sie aber zuerst in Streifen reißen, damit es lang genug wird.«
    Unten im Verlies schmiedeten Frank und Todd ebenfalls Fluchtpläne.
    Die meisten alten Türme mit einem Wassergraben verfügten auch über ein Wassertor und so hatten Motte und Bailey ebenfalls eines eingebaut. Es wurde von einem eisernen Fallgitter gesichert, das hochgezogen werden konnte, um kleine Ruderboote direkt in den Turm einfahren zu lassen.
    Seit Frank in dem Verlies gelandet war, hatte er Stunden im knietiefen Wasser neben dem Fallgitter verbracht, um ein an der Wand befestigtes Rad mit einem Stück Stein von Rost und Dreck zu befreien. Das Rad diente dazu, das Fallgitter hochzuziehen. Wenn es sich bloß drehen ließe! Dann könnte man durch das Wassertor entkommen.
    Jetzt, da Todd hier war, um Frank zu helfen, gab es eine Chance, dass der Plan gelingen würde.
    »Bist du sicher , dass es Nat war?«, fragte er Todd zum zigsten Mal, während sie an dem Rad herumkratzten.
    »So sicher wie ich hier mit einer Beule am Kopf stehe«, bekräftigte Todd. »Ich habe seine Stimme erkannt. Und seinen Geruch: eine Mischung aus Kängurubaby und Rasierwasser. Du nicht?«
    »Nein, Kumpel. Ich habe gar nichts mitbekommen. Gerade saß ich noch in der Küche und habe auf einen Anruf von dir und deiner Oma gewartet und dann Paff! Als ich aufgewacht bin, war ich hier. Ich habe stundenlang geschrien und gehofft, dass Mr Grusich mich hört. Aber die Mauern schlucken jedes Geräusch. Motte und Bailey haben beim Bau ihres geliebten Jungfernturms allzu gute Arbeit geleistet.«
    Am Fenster des vierten Stocks richtete sich Nat plötzlich auf. Er sah einen zerbeulten orangefarbenen Geländewagen, der sich dem Reservat näherte.
    »Na also …«, sagte er leise, »endlich. Das muss sie sein!«
    Shelly fuhr durch das Tor der Schutzstation und hielt neben dem Haus und den Tiergehegen an. Als sie um den Wagen herum zum Anhänger ging, waren die Schafe schon herausgesprungen und rannten davon.
    Shelly drehte sich schulterzuckend um und grinste Alice und Dalia an.
    »So, da wären wir, Leute. Barton’s Billabong. Und es ist eine Stunde vor Sonnenuntergang.«
    Aber auch ihre menschlichen Fahrgäste eilten bereits davon.
    »Ja! Und danke für alles, Shelly!«, sagte sie fröhlich zu sich selbst. Und dann antwortete sie ebenso vergnügt: »Keine Ursache. Gern geschehen.«
    Die Krieger standen vor der Seilbrücke und blickten zum Turm hoch.
    »Wir sind da, richtig?«, sagte Linx staunend.
    »Jep. Und was machen wir jetzt?«, fragte Oxo.
    »In einem von Todds Büchern«, sagte Will bedächtig, »gab es eine Jungfer in Nöten, die Rapunzel hieß. Und sie hatte sehr langes Haar … und sie hat es vom Turm heruntergelassen und der Prinz, der auch ein Krieger war, ist

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