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Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey: Aus dem Leben einer Familienpsychologin (German Edition)

Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey: Aus dem Leben einer Familienpsychologin (German Edition)

Titel: Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey: Aus dem Leben einer Familienpsychologin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Seeberg
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gleich verstanden.
    Ich hörte auf, mein Telefon anzustarren, und wandte mich meinen Gesprächsnotizen zu. Mein Bild von Margaretha und ihren Eltern war nicht klarer, sondern noch verworrener geworden.
    Wie lebte diese Familie? In einem düsteren Schloss, in dem sich ein Waffenarsenal und mehrere Tonnen gesammelter Insekten befanden? Trug der Vater einen langen schwarzen Mantel und war jederzeit bereit, in die Grundschule zu marschieren und Amok zu laufen?
     
    Vor mir stand ein sicher zwei Meter großer Mann mit schwarzen langen Haaren und einem Dreitagebart. Er trug ein schwarzes T-Shirt, schwarze Hosen, klobige schwarze Stiefel und einen langen schwarzen Mantel.
    »Hallo, ich bin Herr Krüger. Kommen Sie herein. Ich bin auch gerade erst nach Hause gekommen.«
    Immerhin. Das erklärte, warum er den Mantel trug.
    Beruhigend. Irgendwie …
     
    »Schatz! Die Frau Seeberg ist da. Kommst du?«
    »Ich bin gleich daaaahaa …!«, klang es dumpf vom anderen Ende der Wohnung.
    Ich erwartete eine schwarz gekleidete Frau. Vielleicht mit blauen Haaren oder massenhaft Piercings im Gesicht.
    Hoch leben die Vorurteile!
    Nur wenige Augenblicke später nahm ich mir vor, mich zu schämen, wenn ich mit diesem Termin fertig war. Frau Krüger war eine zierliche Frau in Jeans und einem dunkelgrauen T-Shirt. Ihre keineswegs blauen, sondern dunkelbraunen Haare hatte sie mit einem Haargummi aus dem Gesicht gebunden. Sie streckte mir ihre Hand hin.
    »Hallo! Ich bin Frau Krüger. Soll ich Sie einmal herumführen? Sie wollen ja sicher die Wohnung sehen, oder?«
    Sie bemühte sich, unbefangen und locker zu wirken, aber es war ihr anzumerken, dass ihr die Situation unangenehm war. Natürlich war sie das. Wer würde sich da nicht unwohl fühlen? Meine Versuche, diese Situationen so angenehm wie möglich zu gestalten, sind wahrscheinlich ähnlich erfolgreich wie die motivierter Zahnärzte. Natürlich kann man das Wartezimmer freundlich und ansprechend gestalten. Man kann Getränke anbieten, für einfühlsames Personal sorgen und beruhigende Musik laufen lassen. Am Ende wird dann aber eben vielleicht doch gebohrt.
     
    Die Wohnung der Krügers war sauber, ordentlich und hell. In keinem der Zimmer fand ich einen Schrank mit Panzerglas, in dem sich all die Waffen befanden. Auch sonst war nichts Auffälliges zu entdecken. Absolut nichts. Im Gegenteil. Alles war geschmackvoll eingerichtet.
    Okay, ich gebe zu, es war auch nach meinem Geschmack eingerichtet, so dass ich mich sofort wohl fühlte. Ein massiver Holztisch bildete das Zentrum des Wohnzimmers. Weiter hinten stand ein riesiges weinrotes Sofa mit vielen Kissen und daneben eine massige Holztruhe sowie ein großes Bücherregal aus dunklem Holz. An den Wänden hingen ein paar alte Sternkarten und insgesamt vier mittelalterliche Schwerter. Ha! Ich hatte endlich »diese ganzen Waffen« gefunden.
    Oder waren die eben doch irgendwo im Keller, unter dem doppelten Boden der Küchenschränke oder begraben unter Margarethas Insektensammelsurium in der Kühltruhe? Ließ ich mich gerade von dem oberflächlich positiven Bild der Krügerschen Wohnung einlullen?
    Würde Herr Krüger gleich mit finsterem Blick und einer abgesägten Schrotflinte aus der Küche kommen?
    Er kam tatsächlich.
    Mit Kaffee, den er ins Wohnzimmer trug. Dort hatte mir Frau Krüger gerade einen Platz angeboten.
    Ohne den schwarzen Mantel und im Sitzen wirkte Herr Krüger weitaus weniger bedrohlich.
    Er legte seine Hand auf die seiner Frau.
    »Was können wir denn tun, um diese Sache aus der Welt zu schaffen? Wir haben schon überlegt, wegzuziehen, aber Heikes Eltern wohnen hier. Und Margaretha hängt sehr an ihnen. Sie hat auch eine Freundin, die hier in der Straße wohnt. Aber …«
    Er brach ab und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.
    »Aber das kann ja auch nicht die Lösung sein. Bitte, sagen Sie uns, was wir tun sollen. Wir schlafen kaum noch, seitdem es diese Gerichtsverhandlung gab. Wir haben einfach Angst, dass man uns Margaretha wegnimmt.«
    Frau Krüger nickte und griff nach einer Packung Taschentücher, die auf dem Tisch neben der Kaffeekanne lag.
    Ihr liefen Tränen über das Gesicht.
    »Also«, begann ich. »Ich würde jetzt gerne wie vereinbart erst einmal mit Margaretha sprechen und sie ein wenig kennenlernen. Und danach wäre es schön, wenn wir ein Gespräch führen könnten. Passt Ihnen das so von der Aufteilung?«
    Frau Krüger stimmte zu und erklärte, Margaretha sei bei ihrer Freundin, die ein paar Häuser

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