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Die scharlachrote Spionin

Die scharlachrote Spionin

Titel: Die scharlachrote Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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mich als ein wenig zu ... zu stürmisch empfinden würden.«
    »Gefährlich stürmisch, Lady Sofia.« Osborne trat einen Schritt näher. Nach dem Vorfall waren beide noch ein wenig außer Atem, und er konnte den warmen Hauch spüren, der durch den feuchten Nebel zu ihm drang. Als Gentleman war er verpflichtet, ihrer Bitte nachzukommen; aber in diesem Augenblick schien ein weit teuflischeres Verlangen jeden Ehrbegriff in ihm zu überwältigen.
    »Wer jemanden um einen Gefallen bittet, muss auch bereit sein, eine Gegenleistung zu gewähren. So ist es in diesem Lande üblich.«
    Sofias Augen wurden ein klein wenig größer. Schwer zu erkennen, ob es sich dabei um Gefühlsregungen oder um wabernde Schatten der Morgendämmerung handelte. »An welche Gegenleistung hatten Sie gedacht, Lord Osborne?«
    Trotz der kühlen Luft glitzerten kleine Schweißtröpfchen auf ihrer Haut, und im Pulsschlag an ihrem Hals schien sich das heftige Pochen seines Herzens zu spiegeln. Er senkte die Lippen auf die pulsierende Stelle.
    Tief aus ihrer Kehle drang ein Stöhnen hervor. Aber sie stieß ihn nicht fort.
    Ermutigt zeichnete Osborne die Spur eines Kusses über ihren Kiefer, sog die untergründige Süße ihrer Haut in sich ein. Süß wie Heide und Honig. Er konnte sich nicht dagegen wehren - musste einfach noch mehr schmecken, drückte den Mund auf ihren und sog ihre Unterlippe zwischen seine Zähne.
    Langsam, langsam. Aber sein Körper wollte dem Geist nicht gehorchen. Osbornes Bartstoppeln kratzten über die zarte Haut, als er sie zwang, den Kopf nach hinten zu drücken. Mit den Händen fuhr er durch ihr windzerzaustes Haar; seine Zunge drang tief in sie ein, trank ihre Wärme.
    Du lieber Himmel, beinahe drohte er in der überwältigenden Lust zu ertrinken!
    Was für einen Wirbel er um sich selbst veranstaltete.
    Der lässig elegante Deverill Osborne, der sich nach einem flüchtigen Kuss verzehrte.
    Es kümmerte ihn nicht. Seine Hände fanden den Verschluss ihrer Jacke, dann ihre weiblichen Rundungen unter dem zerknautschten Leinen. Seine Hände eroberten ihre Brüste, liebkosten sie, während sie heftig, ungemein weiblich auf seine Berührung reagierte. Ihre harten Knospen drängten sich gegen seine Handflächen.
    »Bitte ...« Sofia drängte sich vor und zurück, rieb sich mit den Lederhosen an seinem harten Unterleib. »Bitte, wir müssen wirklich aufhören!«
    Osborne kochte innerlich so sehr, dass er zu explodieren drohte. »Falls Sie mich anflehen, dass ich Sie gehen lassen soll, dann irren Sie sich allerdings gründlich.«
    Sofia wurde ganz ruhig in seinen Armen.
    »Warum verhalten Sie sich gegenüber diesem eitlen italienischen Pfau so offenherzig, mir gegenüber aber so kalt?«
    »Ich ... er ...«, stammelte Sofia. »Marco ist ein langjähriger Freund.«
    »Ein langjähriger Liebhaber?«
    Sofia wandte den Blick ab. Das gelöste Haar fiel ihr über die Schultern, war wie ein schimmernder dunkler Vorhang zwischen ihnen.
    »Es tut mir leid! Das war unsäglich flegelhaft«, seufzte er. »Ich habe keine Ahnung, was über mich kommt, wenn ich in Ihrer Nähe bin. Meine Manieren scheinen sich in Schall und Rauch aufzulösen.«
    »Bitte, lassen Sie mich gehen, Lord Osborne.«
    Er nahm die Hände fort, nachdem er ihr eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht gestrichen hatte. Sofia zuckte zusammen, als hätte sie sich bei seiner Berührung verbrannt. Und doch, ein paar Sekunden lang waren ihre Lippen unter seinen vor Verlangen dahingeschmolzen ... Schließlich hatte er genügend Frauen geküsst, um über jeden Zweifel erhaben zu sein.
    »Und nun, wo Sie Ihr Vergnügen gehabt haben, Sir, darf ich im Gegenzug wohl auf Ihre Diskretion vertrauen.«
    Der Zorn in ihrer Stimme provozierte ihn so sehr, dass er sich nicht anders zu helfen wusste, als es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen. »Das Vergnügen war doch gar nicht so einseitig, Contessa. Geben Sie es zu! Sie wollten mich genauso sehr wie ich Sie.«
    Ihre Wangen wurden so rot wie die Lippen, die vom Kuss glühten. »Warum sollte ich das zugeben, Sie arroganter Kerl?«
    »Sie hochnäsiger Teufelsbraten!«
    Auge in Auge standen sie sich gegenüber, starrten sich an durch den wabernden Morgennebel. So sehr Osborne sich einerseits wünschte, der Lady den Rücken zuzukehren und fortzugehen, so sehr fühlte er sich andererseits in einen seltsamen Bann geschlagen. Schwarze Magie. Der Lufthauch wehte in ihr gelöstes Haar, brachte die rabenschwarzen Locken auf ihren wohlgeformten Schultern

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