Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
Vom Netzwerk:
verlassen. Was, wenn sie aufwacht und dann allein ist? Was, wenn …«
    »Lottie hat versprochen, sich um sie zu kümmern. Du weißt, dass wir nicht bleiben können!«
    Sie würden sie gegen mich einsetzen. Meine Freunde und meine Familie würden nichts weiter als ein Mittel zum Zweck darstellen, um mich zu kriegen. Wir mussten fliehen und uns unsere nächsten Schritte überlegen.
    »Sobald wir einen sicheren Unterschlupf gefunden haben, holen wir sie notfalls zu uns. Aber bis dahin ist Mom längst wieder bei Bewusstsein. Wirst schon sehen.«
    Lucy stand auf, und ich schlang einen Arm um ihre Taille. Nacheinander verabschiedeten wir uns von Laura, bekamen als Reaktion jedoch nur ein Piepen der Geräte.
    Lucy verließ schleppenden Schrittes und mit gesenktem Kopf mit mir den Raum. Vor dem Krankenhaus warteten schon Asher und Lottie auf uns, um Abschied zu nehmen. Auf meinen fragenden Blick hin schüttelte Lottie den Kopf. Noch immer kein Lebenszeichen von Gabriel. Er hatte keine Ahnung, was inzwischen geschehen war. Zumindest hatte er sich nicht auch noch in Gefahr befunden.
    Lottie half Lucy auf den Rücksitz des Wagens, und Asher blieb vor mir stehen.
    Immer wieder ging mir die Frage durch den Kopf, was ich im Wald anders hätte machen können. Hätte man das Ganze irgendwie verhindern können? Asher drückte seine Stirn an meine. Unsere Verletzungen hatten wir geheilt, aber das schien kaum noch eine Rolle zu spielen.
    Würden wir Laura oder meinen Vater je wiedersehen?
    »Bereit?«, fragte Asher.
    Ich nickte, und er nahm meine Hand. Wir stiegen ins Auto. In wenigen Minuten hatten wir das Krankenhaus und die Stadt hinter uns gelassen, doch ich sah selbst dann noch zum Fenster hinaus, als es nichts mehr zu sehen gab. Lucy kauerte sich auf den Rücksitz und weinte. Ihre Schultern bebten.
    Ich strich ihr übers Haar. »Alles wird gut, Lucy. Versprochen.«
    Und während wir alles Vertraute hinter uns ließen, betete ich, dass das nicht gelogen war.

Interview mit Corrine Jackson
    Wie kamst du auf die Idee, »Touched« zu schreiben?
    Im November 2008 habe ich einige Jugendbücher gelesen, in denen die weiblichen Protagonisten immer auf einen Mann warteten, der sie rettet. Die klassische Jungfrau in Nöten. Ich sehnte mich danach, von einem starken Mädchen zu lesen, das eine Überlebende ist – eine, die da draußen ist und versucht, andere zu retten, anstatt gerettet zu werden. Und ich wollte, dass sie eine realistische Heldin ist, fast wie eine Heldin gegen ihren Willen. Dieses Mädchen trägt Narben, die von ihrer Familie stammen, und ich wollte erforschen, wie kompliziert es ist, die Menschen zu lieben, die einen am meisten verletzt haben. So wurde Touched geboren.
    Häusliche Gewalt, Armut und Scheidungsprobleme sind in Remys Leben sehr präsent. Wie kommt es, dass du über so ernste Themen schreibst?
    Ich bin in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, aber in einer Familie, in der ich häusliche Gewalt nie fürchten musste. Meine Eltern haben zusammen neun Ehen und Scheidungen hinter sich! Meine Mutter versorgte unsere Familie als Kellnerin und hatte manchmal zwei Jobs auf einmal, um für das Essen auf dem Tisch zu sorgen. Zudem lebten wir nicht immer in der besten Nachbarschaft. Das hat Spuren bei mir hinterlassen. Als Kind konnte ich mit der Literatur wenig anfangen, die es dort gab, wo Menschen ein zauberhaftesLeben in einem liebevollen Zuhause hatten. Ich bin schnell erwachsen geworden und habe mich selten in den Protagonisten dieser Geschichten wiedergefunden. Ich wollte dann solche Geschichten schreiben, die nicht von vollkommenen Familien handeln. Und ich wollte von Menschen erzählen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste geben.
    Greifst du auf reale Vorbilder zurück?
    Ich nutze Verhaltensweisen und Eigenarten von Bekannten und vollkommen Fremden, die ich zufällig auf der Straße oder in Cafés beobachte. Ich liebe es, »Macken« zu sammeln, um sie für meine Charaktere zu nutzen. Allerdings basiert keiner der Protagonisten in Touched auf einer bestimmten Person. Alle haben auch ein wenig von mir, vor allem bestehen sie aus sehr viel Vorstellungskraft. Ich benutzte allerdings auch ein paar Fotos zur Inspiration: Asher sieht aus wie ein sehr junger Orlando Bloom. Remy sieht aus wie ein Model, dass ich einmal in einer Zeitschrift entdeckte. Ich dachte mir, wie hübsch sie aussieht, aber auch so zerbrechlich und ein bisschen unbeholfen mit ihren langen Gliedmaßen und ihrem gelockten Haar, das sie

Weitere Kostenlose Bücher