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Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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dunkelgrüne Augen blickten auf mich herab.
    »Asher.« Ich klang schläfrig und glücklich. »Ich wusste, du würdest kommen. Ich wusste, du bist nicht tot!«
    Er taumelte, und ich glaubte, er erstickte einen Schrei. Die Luft veränderte sich, es wurde wärmer und heller, als wäre die Sonne zum Vorschein gekommen. Ich kniff die Augenzusammen. Mit der Rückkehr der Wärme ließ das Taubheitsgefühl nach. Das Zittern setzte wieder ein, und damit kehrten auch die schrecklichen Schmerzen zurück. Zitternd schmiegte ich mich an Asher. In der Ferne war eine Explosion zu hören, und ich erinnerte mich, dass er erschossen worden war. Asher war erschossen worden, doch nun trug er mich fort.
    »Wie hast du dich selbst heilen können?«, fragte ich verdutzt.
    Anstatt mir eine Antwort zu geben, fing er an, mir in einer mir unbekannten Sprache ein Lied vorzusingen. Ich verstand den Text nicht, aber der Rhythmus lenkte mich von meinen Schmerzen ab. Da ich unbedingt seine Haut fühlen wollte, steckte ich eine Hand in den Kragen seines Shirts und umschlang seinen Hals, bis ich seinen Herzschlag spüren konnte. Das ungewöhnlich schnelle Poch, Poch seines Herzens beruhigte mich.
    »Bitte verlass mich nie wieder«, bettelte ich. »Das war zu lang. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun soll.«
    Asher drückte mich fester an sich und wärmte mich mit seinem athletischen Körper. Er drückte einen Kuss auf meinen Arm, mit dem ich seinen Hals umschlang. Ich merkte, dass er dort blutete. Stark blutete. Das würde ich nicht heilen können.
    »Ich liebe dich!«
    »Schscht, Remy«, erwiderte er. »Du schaffst das. Versprochen.«
    Etwas an seiner Stimme irritierte mich, aber darüber dachte ich lieber nicht nach. Ich musste glauben können, mit uns beiden würde alles gut werden.



Wir marschierten eine ganze Ewigkeit.
    Immer wieder schwanden mir die Sinne, aber jedes Mal, wenn ich wieder zu mir kam, wachten Ashers Augen über mich. Er wurde nicht müde, und ich entsann mich an das andere Mal, als er mich so weit getragen hatte. Damals wäre er beinahe gestorben, und nachdem ich seine Verletzungen übernommen hatte, hatte ich gedacht, nun würde ich mein Leben lassen. Scheinbar stand immer einer von uns am Rande des Abgrunds. Wir tanzten einen wilden Walzer mit dem Tod, balancierten auf den Zehenspitzen, damit wir nicht stürzten.
    Ein grauer Dunstschleier umgab die Welt, und ich sah Asher verschwommener denn je. Ich zwinkerte, aber das machte es nur noch schwieriger, die Augen offen zu halten. Dabei schien es nicht richtig, sich der Bewusstlosigkeit hinzugeben. Ich merkte, dass ich zu viel Blut verlor, aber ich brachte den Mund nicht auf, um es Asher zu sagen. Ich kam nicht länger gegen das Verlangen an, die Augen zu schließen.
    »Remy?«
    Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, ehe er abrupt stehen blieb und mich schüttelte. Jemand hatte mein Innenleben durch Staubersetzt und einen menschlichen Sandsack aus mir gemacht. Einen blutlosen menschlichen Sandsack. Mein Herzschlag verlangsamte sich und kam ins Stottern.
    Asher flüsterte mir etwas zu, aber seine Worte ergaben keinen Sinn mehr. Er legte mich auf den Boden und drückte mir die Hände auf die Brust.
    Reanimation. Ich lag im Sterben. Asher würde wollen, dass ich mich heilte.
    Ich versuchte es. Wirklich wahr. Aber ich war so müde, und das Summen wollte einfach nicht einsetzen. Lass mich schlafen!
    »Heilerin, verdammt! Halt durch! Wag’s ja nicht aufzugeben!«
    Das zornige Fluchen wollte einfach nicht aufhören. Es gab keine Ruhe, spornte mich an, schrie, ich sollte mich heilen.
    »Du schaffst das! Na los, komm schon!«
    Ich wühlte tief in mir nach einem Funken von Energie und zwang ihn direkt in mein Herz. Mein ganzer Körper bäumte sich auf und knallte dann wieder auf den Boden. Es war, als würde ich mich zurück ins Leben katapultieren, und das brachte einen solchen Sturm an Schmerzen mit, dass ich aufheulte. Dann kämpfte ich mit aller Macht.
    »Prima, Remy. Das war gut. Ich bin ja da.«
    Arme umfassten mich, drückten mich erneut an eine Brust. Hätte ich mich dagegen wehren können, dann hätte ich es getan. Die Umarmung war sanft, aber es war nicht Ashers Umarmung. Nicht nur die körperlichen Schmerzen kamen zurück, auch die Realität hatte mich wieder. Er hatte mich »Heilerin« genannt. Ich brauchte die Augen nicht aufzuschlagen, um zu wissen, wer mich wirklich in seinen Armen trug, aber ich tat es trotzdem.
    Grüne Augen betrachteten mich besorgt. Gabriels

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