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Die Schattenfrau

Die Schattenfrau

Titel: Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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sollte ich in so was mit drinhängen... Was sagen Sie? Entführung? Mord? Verd... Sie kennen mich doch, ja, Sie vielleicht nicht, aber andere im Haus. Fragen Sie die. Fragen Sie! Wie kommen Sie nur auf die Idee, Oskar Jakobsson könnte in so was mit drin... Herrgott, das müssen Sie mir erst mal erklären.«
    »Wo ist der Zettel?«
    »Ich sag doch, ich hab ihn weggeschmissen.«
    »Wo?«
    »Was?«
    »Wo haben Sie den Zettel weggeschmissen?« »In den Müll, verdammt. Zu Hause in den Müll.« »Wann?«
    »Wann? Das ist ewig her. Als ich das Zeug von dieser Tante da bekommen hab.«
    Winter beschloss, etwas mehr über den Fall zu verraten. Warum Jakobsson hier war. Cohen stand auf und holte frischen Kaffee. Jakobsson klagte, er habe solchen Schmacht nach 'ner Zigarette, dass er gleich tot umfiele, und Winter zog das Päckchen raus, das er extra für diesen Zweck gekauft hatte, und reichte es rüber. Er gab Jakobsson Feuer und zündete sich selbst einen Zigarillo an. »Das riecht verdammt gut«, sagte Jakobsson und zeigte auf den Zigarillo in Winters Mund, und Winter nickte. Cohen kam mit Kaffee und Zimtbrötchen zurück.
    Jakobsson kaute und rauchte.
    »Vielleicht hab ich ihn zu Hause«, sagte Jakobsson.
    »Sie haben ihn also bestimmt nicht mitgenommen, als Sie auf der Post bezahlen sollten? Also Sie müssen uns hier schon ein bisschen mehr sagen«, sagte Winter.
    »Okay, okay, ich hab ihn hinterher weggeworfen.«
    »Sie haben ihn weggeworfen? Wann denn?«
    »Als ich bezahlt hatte. Da war ein Papierkorb draußen in dem Raum, durch den man vor dem Postamt mit den Kassen geht. Da hab ich ihn reingeworfen.«
    »Warum haben Sie ihn weggeworfen? Sie sollten doch noch eine Miete bezahlen?«
    Jakobsson rauchte und beobachtete den Rauch, der zur Decke stieg.
    »Warum haben Sie ihn weggeworfen?«, wiederholte Winter. »Okay, okay, ich sollte keine Miete mehr bezahlen.« »Sie sollten keine mehr bezahlen?«
    »Nein, sag ich. Sie... hatten vorhin Recht. Obwohl Sie es nicht wissen konnten. Ich musste nur zwei Mieten bezahlen.« »Stimmt es, was Sie jetzt sagen?« »Ja.«
    »Warum sollen wir es jetzt glauben, wo Sie vorher gelogen haben?«
    Jakobsson zuckte die Schultern. »Wegen dem, was Sie mir da grad erzählt haben«, murmelte er. »Das ist 'ne verdammt scheußliche Angelegenheit. Mit so was will man ja nun wirklich nichts zu tun haben, pfui Teufel.« Er sah sich nach einem Aschenbecher um, und Cohen deutete auf den Teller, auf dem die Brötchen gelegen hatten. »Ich stecke nicht mit drin. Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Warum tischen Sie mir dann Lügen auf über diese Frau?«
    »Was zum Teufel soll das jetzt wieder? Ich lüge doch gar nicht.«
    »Sie haben erzählt, dass die Frau auf Sie zukam, als Sie aus dem Auto stiegen. Stimmt das?« »Ja.«
    »Sie standen beide dort, und die Frau reichte Ihnen den Umschlag und machte Ihnen dieses Angebot?«
    »Ja.«
    »Was genau hat sie gesagt?«
    »Herrg... Ich hab es Ihnen doch schon zehnmal gesagt. Sie hat mich gefragt, ob ich Geld verdienen und ihnen gleichzeitig einen Gefallen tun will.«
    »Ihnen?«
    »Was?«
    »Jetzt haben Sie >ihnen< gesagt. Wen meinen Sie damit?«
    »Hab ich das gesagt? Ich meine gar nichts. Das war ein Versprecher.«
    »Sie wollen uns ja gar nicht helfen, Jakobsson. Sollen wir jetzt unterbrechen und weitermachen, wenn Sie etwas mehr über die ganze Sache nachgedacht haben?«
    »Ich brauche nicht nachzudenken.«
    »Sie wollen weitermachen?«
    »Sie fragen, und ich antworte. Wie immer. Stellen Sie eine gute Frage, dann kriegen Sie eine gute Antwort.«
    »Das hier ist kein Spiel«, schärfte ihm Winter ein. »Es gibt irgendwo ein vierjähriges Mädchen, das vielleicht in Lebensgefahr ist, und wir haben schon zu viel Zeit verloren.«
    Sie war keine fünf Jahre alt. Sie hatten feststellen können, dass Jennie erst viereinhalb war.
    Jakobsson schwieg. Der Zigarettenstummel lag krumm auf dem Teller vor ihm. Winter hielt seinen ausgegangenen Zigarillo in der Hand. »Es kann von Ihnen abhängen, wie die Sache ausgeht«, drohte Winter. »Verstehen Sie, was ich sagen will?«
    Jakobsson schwieg. »Verstehen Sie?« »Ich habe nichts getan.«
    »Das hier ist eine Mordermittlung, und Sie stehen unter Verdacht.«
    »Teufel auch, alle hier im Haus können Ihnen versichern, dass... «
    »Keiner wird Ihnen helfen. Der Einzige, der etwas für Sie tun kann, bin ich. Ich gebe Ihnen jetzt noch diese Chance.«
    »Kann ich noch eine Zigarette haben?«
    Winter hielt ihm wieder das

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