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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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einst den Tyrannen vernichten konnte.
    Dieses Mal jedoch werde ich nicht untätig bleiben. Das ist meine Entscheidung, eine Entscheidung, die mich dermaßen mit Angst erfüllt, dass meine Hände und mein Herz zittern. Aber ich würde es nicht schaffen, noch einmal auf Lonerin zu warten. Ich muss selbst etwas tun.
    So habe ich also beschlossen, Dubhe zu begleiten. Sennar hat ihr erklärt, was sie tun muss, um sich von dem Siegel zu befreien. Der Fluch war eigentlich nicht gegen sie gerichtet, sondern gegen Dohor, und war an gewisse Dokumente gebunden, die sie im Auftrag des Königs entwenden sollte. Dubhe muss nun Zumindest eines dieser Dokumente wiederfinden, damit ein komplizierter magischer Ritus ausgeführt werden kann, den ich jedoch beherrsche. Und sie muss Dohor umbringen — nur dann kann sie frei sein.
    Auch jeder andere Magier hätte sich dazu bereit erklären können, Lonerin etwa, aber nun tue ich es.
    Warum, weiß ich selbst nicht so genau. Plötzlich kann ich mich nicht mehr an die genauen Gedankengänge erinnern, die mich dazu bewogen haben, Dubhe meine Hilfe zuzusagen.
    Ich habe eigentlich kein Interesse daran, dass sie von dem Fluch befreit wird. Ihr Schicksal ist mir gleich. Im tiefsten Innern hasse ich sie vielleicht sogar. Aber ich habe dieses Leben auch satt. Viele Jahre habe ich nun schon in diesem Palast zugebracht und meine magischen Künste niemals wirklich angewandt. Immer habe ich gewartet, habe zugeschaut, wie Lonerin sein Leben aufs Spiel setzte. Ich habe ihn geliebt und bewundert. Aber er hat mich abgewiesen. Nun ist es genug. Es ist Zeit, etwas zu verändern, etwas zu tun, was eigentlich nicht meinem Wesen entspricht, von dem ich aber spüre, dass ich es versuchen muss.
    Ich werde mich Dubhe anschließen, werde ihr helfen, einen Menschen zu töten, werde meine Magie für etwas Unfassbares benutzen, für etwas, das mir zutiefst widerstrebt. Hätte ich doch die Kraft, die Tränen zurückzuhalten. Ich möchte nicht mehr an Lonerin denken, an unsere Begegnung vorhin, wie er sich von mir verabschiedet hat, an die Worte, mit denen er mich bat, nicht loszuziehen, an den Kuss, den ich immer noch schmerzhaft auf der Stirn spüre. Er muss aus meinem Leben verschwinden, er darf für mich nicht mehr existieren. Es ist seine Schuld, dass ich in den vergangenen Jahren nichts zuwege gebracht habe, seine Schuld, dass ich mich nicht weiterentwickelt, keinen eigenen Weg gefunden habe. Ich werde ihn vergessen auf meiner Reise. Die volle Konzentration auf meine Aufgabe wird alles auslöschen, was ich einmal für ihn empfunden habe. Und dann werde auch ich endlich frei sein.
    Morgen muss ich sehr früh aufstehen. Viele Meilen liegt er entfernt, der Königspalast in Makrat im Land der Sonne.

Erster Teil
    Learco ist dem Volk gezeigt worden. Als sein Vater ihn in die Höhe höh, jubelten alle wie aus einer Kehle. Die Königin hat sich ein Kissen auf die Ohren gepresst, um die Begeisterung nicht mit anhören zu müssen.
    Anfangs glaubte ich, dieses Kind könnte ihr nach dem, was vorgefallen ist, wieder neue Freude am Dasein schenken. Gewiss, er wurde mit Gewalt gezeugt, ist aber dennoch Fleisch von ihrem Fleische. Doch ich irrte. Sulana lehnt ihr Kind ab. Sie will es nicht sehen und auch nicht stillen.
    Ich verstehe, dass die Wunde, die der Tod des ersten Learco gerissen hat, unheilbar ist. Er war ein wunderbares Kind ... Doch die Götter hatten ihm ein grausames Schicksal zugedacht, den Tod durch das Rote Fieber ... Kann es etwas Schlimmeres geben, als den Tod des eigenen Kindes miterleben zu müssen?
    Heute Abend jedoch geht mir dieses jüngste Kind nicht aus dem Kopf. Die Frucht einander hassender Eltern, von seiner Mutter zurückgewiesen - wie soll seine Zukunft aussehen?
    Neue, immer düsterere Wolken ziehen sich über diesem Königreich zusammen. Verflucht seiest du, Dohor. Tod und Verderben bringst du mit allem, was du tust. Aus DEM TAGEBUCH VON SIBILLA, HOFDAME DER KÖNIGIN SULANA

Dubhe und Theana
    Das Dorf war menschenleer. Der beißende Rauch schnürte den beiden Mädchen die Kehle zu und hüllte alles in eine gespenstische Wolke. Die Kadaver verbrannter Tiere lagen am Wegesrand.
    Mit der Hand vor dem Mund und Tränen in den Augen stand Theana wie erstarrt da. Dubhe betrachtete sie mit einer Mischung aus Mitleid und Spott. Dabei hatte sie selbst ganz ähnlich reagiert, damals vor vielen Jahren, als sie zum ersten Mal die Schrecken des Krieges erblickt hatte. An jenem Tag hatte sie auch ihren Meister

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