Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
verdanken, dass sie noch rechtzeitig au fm erksam wur d en.
So fuhr sie plötzlich aus dem Schlaf hoch und merkte, dass die Erde unter ihnen seltsam bebte. Unverzüglich rüttelte s ie Lon e rin wach.
»Was ist denn los?«, fragte er verschlafen.
Noch konnte Du bhe ihm das nicht sagen, d o ch s i e bra u chte n u r den B l ick zu heben, u m zu s ehen, d a ss s i ch die Ins e l gegen den Strom bewegte. »Merkst du das n i cht?«, ri e f sie u nd sprang a u f.
A ug enblic k lich war Lonerin h ellwach. Ihr e rs ter G edan k e g alt dem Boo t , d a s aber, noch f est vertäut, ebenf a lls mitge z ogen wurde. Als sie hinrannten, merkten sie, d a ss d i e Insel n a ch vorn k ippte, i mm er sc hneller w u rde u nd g leichz e i t ig zu sinken begann.
Fassungslos blieb Dubhe stehen, doch Lonerins Stimme riss sie aus dem Staunen.
»Verdammt! E i n Ungeheuer!«
Sie standen bereits bis zu den Knöcheln im Wasser, und kurz darauf verloren sie den fes t en B od en unter den F ü ß en und trieben mitten im Fluss.
Schwi mm end erreichte D u bhe als Er s te die Leine, m it der das Boot fest gem acht war. Es hatte s i ch schon auf ge bäumt, und ei n i g e V orräte w a ren im Was s er gelandet, für i mmer verloren in d en Tie f en des Flusses.
Mit einer Hand ergriff sie das Tau, w ä hrend sie mit der anderen rasch ihren Dolch zog. Ein kräftiger Hieb genügte, die L e ine war gekappt, und d a s B o ot schnellte wi ed er hoch. Unter großer Anstr e n g u n g g elang es Dubhe, an B ord zu k lettern, u nd k a u m war sie drin, rec k te s i e s i ch vor, u m d e m Ka m eraden hineinzuhelfen.
»Hast du eine Ahnung, was hier los ist?«, fragte sie, während sie sich aufrichtete.
Lonerin schüttelte nur den Kopf. »Nein, ab e r da is t es wie d er.«
Dubhe fuhr h e rum. Das Ungeheuer tau c hte wieder auf, und was kurz zuvor noch eine Insel f ü r sie war, s a h jetzt nur noch wie eine groteske kreisrunde Rasenfläche a u f einem überd i mensionalen K örper aus. E s w ar der L eib ei n er rie s enhaften S c hlange, bed eck t mit grünen Schuppen, die z u m Bauch hin, wo in re g el m ä ß i g en Abständen k n a ll g elbe Fl ossen herausstachen, weiß wurden. Zitternd starrte Dubhe mit off e nem Mund auf das Ungehe u er.
»Die Ruder ...!«, rief Lonerin, nicht weniger schockiert als sie. »Die Ruder ...!«
Doch als das Mädchen nach ihnen greifen wollte, tauchte pl ötzlich ein ri e s i ger Kopf aus dem Wasser auf, halb Schla n g e n-, halb Pfe r dkopf, mit einem weit aufgerissenen Maul, das den Blick auf entse t zlich lange Re iß zähne freigab.
Im nächsten Augenblick würde sich dieser Schlund wieder schließen und sie verschlingen, und Dubhe dachte tatsächlich, dass es um sie geschehen sei.
Unwill kü rlich schlo s s sie d ie A ug en, doch s t att eines f ü rchterlichen Sc h m erzes d u rch di e se Z ä hne, die ihr Fl e isch z errisse n , g ab es nur einen mächtigen Schlag. Sie r i ss d i e A ug en auf und s a h, d a ss s i ch um das Bo o t h e rum eine s ilberne K ug el gebildet hatte. Von Lonerins Händen, d e r u nerschrocken neben ihr stan d , g ing sie aus, und d i e Zähne d e s U ngeheuers steckten darin fes t .
»Mach dich fe r tig!«, rief Lon e rin, »sobald ich den Schutz schirm we g zi e he, b i st du an d er Reihe.« Do c h sie stand lä ng st berei t .
Der Schutzsch i ld v erschwand, D u bhe f ü hrte eine Hand z u r Br us t, wo ihre Wurfmesser s t eckten, ergriff eines, schleud e rte es los und t raf genau. Die Klinge bohrte s i ch in e in Au g e d e s Se eun g eheue r s. Vor Sch m erz l au t br ü llend, wi ch es jäh z u r ü ck u nd schl u g w ü tend u m s i ch. Sof o rt be g ann das Boot, bedroh l i c h hin und her zu sc h wanken, und Lonerin fiel n ac h vorn. Denn o ch g elang es i hm , ei l ig eine Za u berformel zu sprech e n, s o dass si ch das Boot in d ie Lüfte erhob und, w ie von einem magischen Wind getragen, davonglitt.
Während sie sich entfernten, sah Dubhe das gigantische Geschöpf hin und her schnellen, wä h rend sein rie s i g es Maul immer wieder auf der Suche nach d e r entgangen e n Beute ins Leere schnappte.
Erst a l s Loner i n volle nd s die Kräfte verl i eßen, griffen sie w ieder zu den R udern. Die g anze Zei t , während er d a s B o ot d u rch d i e L ü fte hatte sc hweben lasse n , beobachtete Du bhe schweig e nd und staun e nd, wie er a ll e s gab, um sie b e ide zu retten. N icht l ä nger als eine h albe Stunde schaffte er e s, d e n Zauber aufrechtzuerh a
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