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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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trennte. Es war der ihres Meisters. Lonerin hingegen kümmer t e sich u m das B oo t.
    Dubhe blieb nicht, um ihm dabei zuzuschauen, wie er die Zauber sprach, die ihr Boot w i dersta n dsfähi g er g e g en die Str ö m u n g en des Saars machen soll t en. N a ch den langen Jahren der Einsamkeit hatte sie sich noch nicht daran gewöhnt, einen Reisengefährten zu haben, und war, wenn möglich, li e ber a l lein.
    In einiger Entfernung setzte sie sich auf einen Steg und ließ den Blick über das flache Sumpfgebiet schweifen. Dabei dachte sie an ihr Leben, an ihren Meister.
    Wenn sie es genauer betrachtete, kam i h r die Errettung von dem Fluch, dessent wegen sie unt e rwegs war, nur wie eine Not w endigkeit, n i cht aber wie ein Herzenswunsch vor. Es war einfach der Weg, der ihr vorgegeben war und von dem sie nicht abweichen konnte. Nach irgendeinem unerforschlichen Ratschluss führte eine gerade Spur von dem dramat i sc h en Einschnitt ihrer Kindheit -als sie ihren Kameraden Gornar un b eabsichtigt getötet ha t te - bis zu diesem verlassenen Dorf in den Sümpfen.
    »Es ist noch niemandem gelungen, mit e i n e m Boot den S a ar zu überqueren«, hatte Torio beim Aufbruch zu ihnen gesagt.
    »Dann werden wir die Ersten sein«, erwiderte Lonerin trocken, »und ich verspreche dir noch mehr: Wir w e rden auch heil zurückkehren.«
    Er dachte nicht daran, es sich noch einmal anders zu überlegen, und Dubhe beneidete ihn u m seine Z u v e rsicht. Fü r sich selbst sah s i e e her schwarz.
    Schließ l ich sti e gen sie in d a s Boot und ber ü hren einen kleinen Wasserla u f bis zu einem Nebenf l uss d e s Saars, dem s i e f o lgten, bis er irgendwann in eine Wasserfl ä che v on immenser Weite mündet e : d en Großen Fluss.
    Allein schon der Anblick ließ Furcht aufkommen. Diese Weite erinnerte Dubhe an das Meer, a n den Ozean, wo sie eine Ze i t lang m it ihrem Meister g el e bt hatte. Gewiss, hier g a b es keine W e l l en, d o ch d a s S c hauspiel w a r ähnlich grandios, z um al die W ass erfläche g anz weiß erschie n . Denn jetzt, im späten F r ü hlin g , war die Sonne sc hon so star k , d a ss sie d ie g anze Weite in g rells t es L icht ta uc hte.
    Fast ehrfürchtig, so als verletzten sie geweihtes Gebiet, wagten sie sich in die Wasser des G ro ß en F l u sses v or. Aber war er nicht a u ch so e twas wie eine Gottheit, d ieser Strom, der d ie Grenze zwisc h en der A u f g et au chten Welt u nd dem vö l lig U n be k annten bil d ete?
    Mächtig legten sie sich in d ie Riemen, wobei Lonerin, der v orn saß, d en T a kt vor g ab. Dabei f ol g ten sie dem Licht am B ug , das der Ma g ier hervor g eza u bert hatte, eine schmale leuchte n de Sichel, die u n beirrbar nach Westen, zum anderen Ufer wies.
    Die Strömung war so g ewal tig , da s s ihre A r me bald schon so s chwer wie Ambosse waren. Besonders Lonerins Kräfte ließen mehr und mehr nach, da er als Magier nie auf seine körperl i che Ertüchtig u ng Wert g ele g t h atte. Aber er li e ß sich nicht unterkriegen - wie Dub h e bewundernd festst e llt e . Sei n e Ent s chlo ss e n heit war wirklich b eachtlic h . S o f u hren sie langsam, aber stetig o hne größere Schwierigkeiten dahin, und anfangs d a chten beide, dass n u r die immense A u sde h nung des Saa r s e in H i ndernis da rs te l le. Die W a sser schienen k eine Tücken zu bergen, und d e r Himmel über ihnen, an dem keine Vögel zu s e hen waren, sod a ss sie f a st den ga nzen Tag in v o ll k o mm ener St i lle dahin g litte n , war blau.
    I rgendwann gelangten sie zu einer I nsel. Krei s rund lag s ie m i tten im Fluss vor ihnen. Als Lonerin sie erblickte, war er begeistert, und sogar Dubhe verspürte eine eigenarti g e E rregu ng . Zwei Tage waren sie mi t t l erweile auf d e m Großen Flu s s unterwegs und vom anderen Ufer noch k eine Sp u r.
    Ohne lange zu überlegen, gingen sie an La n d, glück l ich, e n dl i ch wie d er f e sten Grund unter den Füßen zu h a ben. Aber es w ar schon e i n e e i g e n a r ti g e I nse l , e in so perfe k tes R u nd, d a ss s ie si c h w u nderten, u nd der B o den f ü hlte s ich a uc h etwas s el t sam an. Dar ü ber hina u s aber war es eine ganz normale In sel, mit g rünem G ras und niedri g em Buschwerk b e wachsen.
    An einem solchen Busch machten sie das B o ot fes t , le g ten s ich ni e der u nd schlie f en ba l d ein. N u r D u bhes l eich t em Sc h laf, den sie s i ch von ihrer A u sbild u ng b e i dem Me is ter erhalten hatte, war es zu

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