Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
lten, aber d a s t at i h rer Bewunderung keinen Abbruch.
N u n r u derte s i e al l ein, so sc h nell s ie k onnte, und bl i ckte d a bei immer wi e der zu Lonerin hinüber, der völlig e r schöpft r ück li n gs und m i t ges c hlo s senen A u gen im B oot lag. Die s e Nerven s tärke angesi c hts so lc h eines gigantischen Seeungeh eu ers hätte sie ihm n i e m als z ug etra u t. So g ar sie s e l b st, die ja an Sc h rec k en g ewohnt war, hatte ge w ankt.
»Du warst .. . f a ntastisch « , sagte s i e irgendw a nn zögernd. Es geschah z u m e rsten Mal, dass sie ihn lobte.
Lonerin lächelte, ohne die A u gen zu öffnen. »Das hab ich m ir bei Sennar ab g escha u t. H a st du n i cht v on seinen Abe n te u ern a u f See ge lesen?«
Dubhe nickt heftig. Als kleines Mädchen, a ls sie n o ch in ihrem Hei m atdorf Selva im Land der So nne lebte und G or nar noch nicht tot war, hatte sie sich für Sennar begeistert u nd nicht genug bekommen k ö nnen von seinen fantastischen Erlebnissen.
»Er hat als Erster diesen Zauber auf dem Meer angewandt, aber nicht nur bei einem kleinen Boot, sondern bei einem gro ß en Segler, dem der Piratin Aires, und das viel länger als eine halbe Stunde . «
Ja, Dubhe konnte sich genau erinnern.
»Glaubst du, das Ungeheuer taucht noch mal auf?«, fragte Lonerin.
Zwar hatte Dubhe ihm ein Auge ausgestochen - da konnten sie sicher sein, denn sie verfehlte n i e ihr Zi e l - , ab e r tö d lich war d ie Verw u nd u ng sicher n i cht. »Keine Ahnung«, murmelte sie, »jedenfalls sollten wir uns beeilen.«
Die ganze N a cht hindurch ruderten s i e u nd dann noch den fol g enden Ta g , b i s sich endl ic h a m Horizont ein schmaler grüner Streifen ab ze ichnete. Für beide war es w i e e in Wunder.
»Land! Land! « , rief Lonerin, al s der Strei f en b reiter w u rde u nd dann m ehr u nd mehr die Umr i sse eines Waldes zu sehen waren.
Ihre Arme fa n den ne u e Kraf t .
Und plöt z lich e rhob sich eine Well e , himmelhoch, unnatürlich, und ein m ar k ersch ü tterndes Brüllen e r f ü llte d ie L u ft.
Obwohl ihr Herz wie wahnsi n nig zu schlagen begann, geriet Dubhe diesmal nicht in Pani k . »K ü mmere du dich u m d a s B oot«, fo r derte s ie Lonerin a u f u nd überließ ihm d i e Ruder. Dann griff sie zu d e m Bogen, den sie um d i e Schulter tr ug , zog rasch zwei Pfe i le a u s dem Köcher u nd nahm A u fstell u n g .
Gerade tauchte das Ungeheuer wieder aus den Fluten auf, immens und bedrohlich, und Dubhe erkannte die schwarze Höhl e , wo v orher einmal s ein Auge gesessen hatte. Das andere aber blitzte vor Wut und vor Schmerz.
Bei di es em A n blick be f iel ein leicht e s Z i ttern Dubhes Hand, doch sie be k am es in d en G riff. Ohne zu zaudern, li e ß sie den Pfeil los s chnellen, d er s i ch g enau i n die Sti r n des Se eu ngeheuers bohrte. D a s b r üllte a u f u nd rec k te seinen eno rme n Leib a u s d em Was s er, sod as s eine ne u e F l u twelle das Boot erfas s te u nd a u f u nd ab tanzen lie ß .
»Lass es fliegen!«, schrie Du b he Lonerin zu, ohne ihr Ziel aus den Augen zu lasse n , d en Pf e il ber e its a u f g ele g t.
»Ich habe keine Kraft mehr!«, rief Lonerin schwer atmend zurück.
Der Pfe i l schn e llte los u nd b o hrte sich jetzt i n den Ha l s der Best i e. Während d a s Blut hervorspritzte, begann das gigantische Geschöpf, wild um sich zu schlagen.
»Geschafft«, m urmelte Dubh e .
Doch s i e hatte sich zu fr ü h g efre u t. Noch ei nm al holte das Un g ehe u er a u s u nd ließ mit einem für c hterli c h e n Schlag die Sc h wanzflosse unmittelbar neben ihnen niederfahren. Dem hielt das Boot n i cht mehr stand und z erbarst.
Dubhe schaffte es gerade noch, Bogen und Köcher an sich zu reißen. Dann wurde sie u nter W a s s er g edr ück t, f u chtelte w ild mit d en Armen, spürte aber glei c h darauf, wie sie an den Haaren gepac k t und hochgezogen wurde. Keuche n d blic k te sie in L onerins bla s s e s G esic h t mit d e n grünen Aug e n und den an der Stirn klebend e n schwarzen H aaren.
»Schwimm!«, forderte er sie auf, und das taten sie.
I n panischem Schrecken sch w ammen sie, so schnell sie konnten, während ihnen die von den Z u c ku n g en des U n ge he u ers ve ru rsachten Wel l en immer wie d er die Sicht auf das U fer, d ie e r sehnte Rettung, nahmen.
Und sc hlie ßl i c h schafften sie es b e id e , fand e n sich nach Lu f t rin g end und ent k räftet am Stran d , am Ra n d der Une r forschten Lande w i
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