Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
ü berst e hen u nd dann g e m einsam das Le b en f ü hren, d a s wir uns verdient haben, nicht wahr?«
Lonerin blickte sie zä r tlich an und küsste sie dann auf den Mund.
Dubhe ließ es geschehen, obwohl d i eser K us s sie kalt ließ. Al s s ie s i ch von i hm löst e , er g riff sie seine Händ e , f ast wie eine v e rzweifelte Bitt e , ihr zu h e lfen.
Lonerin lächelte sie nur an. D ann drehte er sich um, l ieß w i eder d ie magische Nade l , die nach Westen w i es, zwischen den Fingern entstehen und marschierte weiter.
Schon eine ganze Weile waren sie in diesen Gängen unterwegs, als plötzlich ein Beben die Erde erschütterte mit einem tiefen, dumpfen Ton, der aus den tiefsten Tiefen aufzust e igen schie n .
Beide verharrten schweigend, unsicher, was da geschehen war. Einige Zeit verstrich, d ie Du bhe u nendli c h lang vorkam. Währenddess e n wurde es ringsum immer finster e r, und d a s sc h wache L i c h t i h rer Zauberfackel schien immer weniger dagegen anzuko mm en. Kein Zweifel: Die Be st ie l a g auf der Laue r , Dubhe spürte es an ihren geschärften S i nnen, der Anspannung in ihren Muskeln. Sie war b ereit l osz u schnelle n , doch etw a s sa g te ihr, da s s der richti g e A ug enblick noch nicht ge k ommen war. Ja, kein Zw e ife l , da war etw a s, doch ihr Ra u btierinstin k t ließ sie noch innehalte n . In diesem A u genblick beb t e die Erde erneut, und diesmal schien das Dröhn e n von genau über ih n en zu komme n .
»Hoffentlich ist das nicht der nächste S t reich dieser verfluchten Lande hier«, seufzte Lonerin.
»Kann ich mir nicht vorstell e n. Ich spüre ke i ne direkte B e drohung«, antw o rtete Dubhe mit einem Achselzucken.
»Entschuldi ge , aber du hast au ch nichts ges p ü rt, bevor u ns di es e G e is ter überfielen.« Er bedachte sie mit einem sc h e l mischen L ä cheln, d a s sie errö t en lie ß .
»Dann aber um s o mehr«, gab s ie mit einem ge s piel t en S chm ollen zurü ck .
»Das muss ich dir zugestehen«, pflichtete Lonerin ihr mit der Miene eines alten Weisen b e i.
Es war seltsam, so mit ihm zu frotzeln, diese neue Nähe zu erproben. Etwas Künstliches war daran, das Dubhe in Verlegenheit brachte.
Ich muss aufhören, alles so kritisch zu sehen, das mit heben erfüllen, was Aas Schicksal mir gegeben hat. Es ist doch gleich, dass ich diese Distanz spüre. Lonerin ist alles, was ich habe.
Abends sch l ie f en sie Arm in Arm ein, und auch Dubhe w u rde ruhiger, w enn sie sein t iefes At m en sp ü rte. M it einem K u ss a u f die L ippen wü nschte er ihr Gu ten Morgen, und s i e l i eß es g esch e hen. Sie muss t e nur G eduld h aben, und a l les würde wieder so wie beim ersten Mal s e in u nd Lon e rin das für sie werde n , was der Meister ihr einst war: ein Führ e r, ein Gefährte, d e r ihr z ei g te, w e lchen Weg sie gehen musste.
I mmer noch ließen die Ersch ü tterungen die Felswände b e ben, aber sie wurden jetzt sc hwächer, s o a l s entfer n e s i ch d a s, was sie hervor g er u fen hatte. So beschl o ssen si e , vo rs ichtig we i terz ug ehen. Der Gang war noch lang, und sie mussten i rg endwie hindurch.
Nach vier Tagen erkannten sie einen hellen Punkt am Ende des Tunnels. Sie hatten es gesc h afft, dies muss t e der Aus g ang s ein. Dubhes Herz ma c hte ei n en Sprung.
Diese Fi ns ternis ringsum war nicht mehr zu ertra g en, sie s e hnte sich nach Licht, fürchtete es a b er auch gleich z eitig. D i e Ersc h ütteru ng en waren stärker geworden und immer häufiger aufgetr e ten. Dubhe m a chte s ich Sor g en, denn die Be s tie in ihr war wieder unruhig gew o rden, hatte ihre Krallen gezeigt. Wenn dieses Licht tatsächlich von außen kam, würden sie b a ld die Ursache d i eser eigenarti g en Erschütteru n g e n herausfinden. Es konnte ge f ährlich werde n , d a s wusste si e . Lonerin holte die zerknitterte und vom Wa s ser halb ausgewaschene Karte hervor und versuchte sich zu orientieren.
Es schien all e s zu stimmen, si e mussten s ich bereits je n sei t s des G e b irgskamms befinden. »We iß t du, was d a s bede u tet?«
Dubhe antwor t ete nicht, sondern wartete, d a ss er es ihr sagte.
»Das be d e u tet, dass wir vie l le ic ht g ar nicht m ehr so weit von Sennars Haus entfernt sin d .«
Von dieser Hoffnung erfüllt, machten s i e s ic h der b e drohli c hen G erä u sche z u m Trotz wieder auf den Weg. Je näher s ie dem Au sg ang kam e n, d es to f r i sc her w u rde die L u f t , u nd ihre Schr i tte w u rden
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