Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
darauf ein.
»Außerdem verfolgen wir noch weitere Plän e . Der Mag i er u nd di e ses Mä d chen aus der Sekte sind auf dem W eg zu deinem Großvater.«
San riss die Augen weit auf. »Aber mein Großvater ist d o ch tot!«, rief er. Ido erstarrte. D amit hatte er nicht gerechnet.
Der Junge erkannte Idos verwirrten Blick und beeilte sich zu erklären: »Von Papa weiß ich, d a ss m eine G ro ßmu tter fr ü h g estorben ist u nd ba l d dara u f a u ch m ein G ro ß vater. Wi e , hat er mir nie g esa g t, v i ell e i c ht in einem K a mpf, vi el leicht a u ch, weil er so tra u rig war .. . ich weiß es nicht . . . Aber a u f a l le F älle hat mein G roßvater schon nicht mehr gelebt, a l s mein Vater von zu H ause fortzog. Wenn diese beiden, von denen du s prachst, a lso t a tsächl ic h zu i h m a u f g ebroch e n sin d , w e r den s ie n i em anden mehr finden . «
Ido überlegt kurz, was er tun sollte, aber er hatte keine andere Wahl. Er konnte ihm nur die Wahrheit erzählen. »Noch e i ni g e Monate, nac h dem dein Vater vo n zu Hause fortgegangen war, habe ich von deinem Großvater einen B r ief e r halten. Und später noch einige wei t ere«, murmelte e r.
A u s Sans G es ic ht war die B lä s se ve r schwunden.
»Ja, er lebt, San, oder zumindest lebte er vor ein paar Jahren noch. Dein Vater ist a u s eigenem E ntschl u ss in d i e A uf getauchte Welt aufgebrochen.«
»Unmöglich. Da muss dir ein anderer geschrieben haben, vielleicht sogar mein Vater selbst, um dir den Schmerz zu ersparen.«
»Er hat mir ab e r über Dinge geschrieben, die nur Sennar allein wi s sen ko n nte.« Ido sah, da s s d er J u n g e die Fäus te so fest z us ammenballte, dass d i e Finger k nöchel weiß wurden.
» G laub mir, d a s i st unmöglic h . M e in V a ter h a t mir die Wah r heit erzählt. Er hatte doch keinen G r und, mich zu belügen . «
Ido se u fzte. » S an .. . dein Vat e r u nd dein G r o ßvater . .. n u n ... d ie kamen ni c ht g u t m iteinander a u s. V i ell e icht hat Tarik d e shalb . ..«
San sprang auf, das Gesicht rot vor Zorn und Schmerz. »Mein Vater hätte mich niemals angel o gen!«
»Er hatte sich e r gute Gründe dafür«, e r wid e rte Ido, immer no c h gelas s en. N u n, da der Jun g e s i ch Luft macht e , musste er ihn ernster nehmen, als wenn er weiter mit di es em ve r lorenen Bl ic k au f dem Bett ge ses s en hätte.
»Behandle m i ch nicht wie ein kleines K ind!«
»Dann benimm dich auch nicht so.«
San biss sich auf die Lippen. Ido hatte ihn in seinem Stolz verletzt. Er bedachte den Gnomen mit einem verächtlichen B lick . »Ach, was we iß t du schon v o n meinem Vater u nd von mein e r M u tter? Du h ast e s ja noch n icht e inmal ge s chafft, re c htzeitig zu kommen, um s ie zu retten. U n d ich bin entführt worden, w ährend du nur zugeschaut hast. Und ohne mich hät t e d i ch d ieser a ndere Mann auch getötet!«
Es war b oshaft, wie er d a s sa g te, mit der deut l ichen A b sich t , Ido zu verletz e n, u n d a u ch wenn er s e ine Wor t e vi el leicht sc h on bereute, fügte er n i chts hi n zu, saß reglos da, den Unterkiefer angespannt, der Bl i ck entsch l o s sen.
Der G nom zei g te k eine Sc hwäche, sc h lug nicht die A u gen nieder. Di e se Einschätzung war ihm nicht neu, er selbst hatte nach diesem verhängnisvollen Abend in Sala z ar schon Ta use nde Male dar ü ber nach g eda c ht. A u s Sans Mu nd klang dieses Urteil nun noch härter, aber Id o d u rfte sich d avon nicht en t m u tigen lasse n .
»Ich bin ein verfluchter Alter, und möglicherweise hast du sogar recht«, erwiderte er nach einigen Augenblicken in ruhigem Ton. »Ich habe einen Fehler g e m acht, u nd z wei Me n schen sind ge storben. Du k annst dir g ar nicht vors t ellen, wie l e id mir d a s t u t. Aber w a s so l l ich mach e n? A l les a u f g eben? N e in, ich m u ss weitermachen und weiter me i ne Pf l ic h t tun, die darin b e st e ht, dich zu besch ü tzen. U nd ich schwöre dir, noch einmal werde ich n i cht versagen. E s stimmt, ich bin alt, aber ich kenne den Krieg.«
San hatte zu schluchzen begonnen, die Wa n gen gerötet, die Fäu s te gebal l t. Den Kopf hielt er g esenkt, damit sich ihre B l icke nicht kreuzten, während er e t was murmelte, w a s der Gnom nicht verstehen k o nnte. Wie sehr hatte es Id o doch satt, immer wieder dies e s Le i d mi t erleben zu müssen.
Er lehnte sich zurück und überließ sich der Erinnerung an damals, als er seinen Bruder Dola a u f dem
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