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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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her u m war, w obei e s e i n e Weile da u e r te, bis sie kl ar erkannte, wo sie gelandet waren.
    Sie befa n den s i ch über einer s t eilen Fe l swan d , d ie w e iter un t en in ein tief e s Tal a u slief, d a s, so weit d a s Au g e reichte, mit B äu men bestanden war. E s war e n wohl jene Bäume, die sie bereits von den hie s igen Wäldern kannten, auch wenn sie sie jetzt zum ersten Mal von oben sahen. Das G anze wirkte w i e ein langer S p alt, der bis zum Horizont m i t grünem Samt gefüllt war. Der Höhlenau sg ang gi n g in einen Pfad üb e r, der zu regelmäßig dur c h den Fels führte, um nicht angelegt worden zu se i n, und d a s gesamte Tal säumte. An einigen Stellen war er von G esteins m ass e n versch ü ttet, sc hien aber do c h d u rchweg be g ehbar zu sein.
    Dubhe kroch nun zum Rand des Abhangs, um das Tal besser überblicken zu können. Vorsichtig bewegte sie die Ellbo g en, den Bogen immer noch in der Hand und mit Lonerin an ihrer Seite.
    Unter sich sah sie nichts als Grün, verflochtene Baumkronen und Äste mit breiten, fleischigen Blättern. Dann ging alles ganz schnell. Wie von einem starken Erdbeben e r s c hüttert, schw a n k te plötzl i ch der B o den unter ihr, während ihr ein war m er Atem i ns G es i cht str öm te.
    Es stand unmittelbar vor ihrer Nase, r ie s engroß, schnaubend. Ihr b l ieb das Herz stehen.
    Lonerin war neben ihr, während sich das Tier jetzt umwandte.
    Es hatte einen r iesigen Drachenkopf mit einem hohen knöchernen Kamm und einem länglic h en Maul. D ie glänzenden Schuppen waren von einem dunklen Braun, das zur Wurzel hin in ein tie f es Sch w arz überging. Der Kamm hingegen war weiß mit r ötlichen Äder u ngen. Mit einem ohrenbetäu b enden Schnauben, als würde ein eno r mer Blaseb a lg zusammengepr e sst, reckte es den Kopf zu Lonerin vor. Seltsamerweise war es w eniger die Angst, die Dubhe lähmte, als vielmehr der Blick des D rachen, seine feuerroten, lode r nden Augen. Sie wirkten wie ein tiefer Sc hl u nd, in dem man s i c h lei c ht verlie r en konnte, ein Abgrund der Jahrta us ende, au s dem hera u s das T ier die W elt mit extremer Distanz betr ac htete. A u ch der Dra c he schien ersc h roc k en, w a r v e rst u mmt. Doch D u bhe w u sste sehr genau, dass die wenigen Zoll, die s i e von dem Tier trennten, den Abstand zwischen Leb e n u nd Tod da r stel l en konnten. Die mächtigen Reißzähne in diesem Maul vor ihr waren imstande, alles zu zerfl e i s chen, was s ich ihnen in den W eg stell t e. Einen Aug enblick lang dachte sie an die fantastischen Tiere, d ie ihnen auf ihrem Weg hierher begegnet waren, und fragte sich, ob der Wald diesmal Ver geltung üben und sie töten werde.
    Während sie d i e w u nderschö n en Augen des Drachen mit den leuchtend e n, goldgelben Flecken in d e r I ris betrachtete, ging ihr durch den Sinn, dass es auf der ganzen Welt nic h ts V e rgleichbares g e ben konnte, nichts, was so u rt üm lich u nd fantast i sch war. Auch wenn der Drache eine tödlic h e Gefahr darstellte, war Dubhe hingerissen von ihm.
    F ast ne ug ierig starrte d a s T i er sie jet z t an. Se i n Atem war kau m wahrnehmbar, die L u ft bewe g te s ich n i cht.
    Als Lonerin Du bhe antippte, fuhr sie her u m u nd sah, dass e r sich a u f Kni e n a u f den Drachen zubewegte. I n seinen Ges i chtszügen lag jene unerschütterliche Entschl o ssenh e it, die s ie so s e hr an i h m bewunderte. Und i n di e sem Mo m ent w u rde ihr k lar, da s s sie s i ch i h m die s es Ge si c htsa u sdruc k s we g en in der Höhle hingegeben ha t te. W e il er ein Mann war, der keine Angst hatte, Entscheidungen zu treffen.
    Als s e i e s e in T raum, sah sie z u, wie er jetzt eine Hand nach dem Drachen a u sstreckte u nd d ieser ein w e nig das Maul zu r ü c k zo g .
    Die Hand wei t er vorgestreck t , hi e lt Lonerin i n der B ew e gung inne. S e ine M iene wirkte gelassen, offenbar hatte er kei n e An gs t, u nd so g ab er s i ch a u ch. D er Drache schien f ast b e l u sti g t, u nd in seinem B lick f lac k erte s o etwas wie Verständnis auf. E r schob die H a nd d e s M a giers mit d em Maul zur Seite, aber die G este wir k te n i cht fein ds e l i g , sondern fast ge spielt entr üs te t . Da z og Loner i n die Hand z u r ü ck u nd ve r nei g te s i ch so tie f , da s s sein Kopf fast den F els ber ü hrte. D u bhe sp ü rte, dass s ie e s ihm nacht u n musste. Auch wenn sie d ie Geste n i cht genau verstand, war ihr be w usst, da s s di e s j etzt einfach

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