Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
Vom Netzwerk:
ve r langt war, auch ohne eine logische Erkläru n g.
    Sie tat es, fühlte sich verwundbar, schutzlos dabei. Hätte der Drache jetzt angegriffen, hätte sie es n o ch nicht einmal gesehen.
    Sie spürte seinen Atem und sah aus den Augenwinkeln, wie er sich gemächlich Lonerin näherte, dann dessen Kopf mit dem Maul berührte. Das Gl e iche t a t er dann bei ihr, m it de rs elben R u he u nd ebenso behutsam. Dubhe war bewegt.
    Sie hob den Kopf und sah für einen kur z en Moment noch das r i esengroße Maul und diese rot e n Augen, die s i e ernst anb l ick t en.
    Dann war der Drache verschwunden.
    Lonerin neben ihr stieß einen S e ufzer der Erleichterung aus.
    Dubhe betrachtete ihn neugi e rig, aber so, wie sie auch einen Fremden hätte ansehen können. Seine Kaltblü t i gk eit hatte s ie ver b l ü fft.
    »Warum starrst du mich so an? Es ist ja noch mal gut gegangen. Weißt d u , ich glaube, die U n erforschten Lande haben en d lich b e sch l os se n, u ns in F ri ed en zu lasse n. «
    »Deswegen diese Unterwerfungsgeste? Damit wir hier akzeptiert werden?«,
    fragte Dubhe mit leiser Stimme.
    Lonerin nickte. »Ja, die Drac h en sind d i e ä l t e sten Tiere der Aufgetauchten Welt und sicher auch die Herren di eser We l t. D i eses La n d hier gehört dem Drachen, es steht ihm rech t mäßig z u , u nd wir haben di es es Recht verle t zt. Sagen w ir s o:
    Indem wir uns vor ihm niede r warfen, haben wir uns den Aufenthalt hier verdient.«
    Nach dieser B e gegn u ng setzten sie ihren Weg auf dem schmalen Pfad am Fels entlang fort. U nbeschreibl i ch war die Schö n heit d ies e s T a l s , e in Para d ie s , wild u n d fremdartig, mit den mäc h tigen Drachen, die übera l l umherstreiften. In kürzester Z e it hat t en sie berei t s fü nf gezählt. Sie waren kleiner als die der Aufgetauchten Welt und eri n nerten dam i t ein wenig an die blauen Drachen aus dem Land d e s Meeres. S i e u nterschieden s i ch aller d in g s in d er F arbe u nd v or allem in der Art der Flügel. D enn die s e D r achen hier besa ß en nur winzige Flügel, die w ie Stummel an den S chulterblättern ansetzten. Mit Sicherheit konnten sie da m it ihre m ä c hti g en Leiber n icht in die L ü f t e heben. Daf ü r waren sie j edo c h von einer beson d eren Anmut: Rot und w e iß g eä d ert, durchscheinend, fast durchsichtig v ermittelten s ie d e n Ei n druck von etwas un g eheuer Zerbrechlichem.
    Das F aszinier e ndste war j e d o ch, dass s ich d i ese Drachen f l i nk wie E i dec hs en in den Felswänden bewegten. Du bhe und Lonerin beobachteten, wie sie die Abhänge hinauf- und hinun t erkletterten, v e rschwanden und wie d er auftauchten a u s dem Wa l d, der das Tal ü berzo g . Le ic ht f a nden sie Halt i n den Wänden dank der mächtigen Krallen, mit denen die d r ei Z e hen einer jeden Tatze ausgest a ttet waren. Sie waren so lang wie eine Hand bre i t, scharf u nd r o b u st, drangen i n den F els e in u nd v e rha k ten sich in ih m . Und jedes Mal, wenn dies geschah, bebte der ganze Berg. D i es waren d ie my steriösen Schritte, d i e sie auf dem letzten S t ück ihres unterirdischen Weges gehört hatten.
    Dubhe fiel auf, dass die Wand seitlich von ihnen mit tiefen Löchern durchsetzt war, den Spuren, die die Drachenkrallen hinterlassen hatte n .
    Die beiden mussten sich zunächst daran gewöhnen, sich in Blickweite dieser Tiere zu bewegen. Die Erschütterungen, die diese auslösten, machten es schwieri g , das G leich g ewicht zu halten u nd a u f dem sc h m alen Pf a d n i cht abzustürzen. Immerhin zeigten die Tie r e nach der erste Kontaktaufn ahme keinerlei Inter e sse m ehr an den f r e m den Mensc h lein, die ihr Te r ritori u m durchquerten, wobei sich D u bhe dennoch d ie ganze Zeit ü ber wie e in m isstra u isch b eä ug ter Eindr i n g ling vor k a m .
    Wie sie f es t ste l lten, verliefen nun oberhalb und unterhalb i hres Weges z w ei weitere Pf ade . Sie e r schienen und versc h w a nden immer w i eder, indem sie s i ch mal mit ihrem Weg verban de n, an d ere Male zur Fel s kante hinauffü h rten o d er ins Grün des Waldes unter ihnen eintauchten.
    »Die hat bestimmt jemand angelegt«, bemerkte Dubhe und wies mit einer Kopfbewegung auf die Pfad e .
    »Sieht ganz so aus«, stimmte Lonerin ihr mit einem Nicken zu.
    »Hat Sennar etwas darüber g eschrieben?«
    »Offen gesagt, hat er noch nicht einmal diese Senke erwähnt. Von hier an sind die Hinweise n och unklarer. Aber egal, ic h bin m ir i mm er noch s i cher,

Weitere Kostenlose Bücher