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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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übermenschlicher Geschwindigkeit bewegte. Vergessen war alle Erschöpfung und dass sie eben noch verloren am Boden gelegen hatte. Rekla kam aus dem Gleichgewicht und stürzte.
    »Auch die Bestie kann mich nicht töten, du Närrin«, zischte sie mit einem selbstsicheren Grinsen.
    Dubhe griff an, blitzschnell, mit Händen, die ihr wie Klauen vorkamen, und auch ihre Stimme war nicht wiederzuerkennen, rau und unmenschlich. Als sie ihren Arm sah, erschauderte sie: Es war nicht mehr der ihre. Der Fluch hatte sie in eine todbringende Maschine verwandelt. Ihre Muskeln zuckten wie wahnsinnig, ihr Blutdurst war enorm, nichts würde ihn stillen können. Ihr Bewusstsein war ausgelöscht, und an seine Stelle waren die Instinkte eines Raubtiers getreten. Würde sie jemals wieder sie selbst werden können?
    Sie schlug ein paarmal auf Rekla ein, packte sie dann am Hals und schmetterte sie gegen die Felswand. Das Geräusch ihrer berstenden Knochen erfüllte sie mit Genugtuung. Auch wenn sie jetzt hätte aufhören wollen, es war zu spät.
    Doch trotz allem reagierte ihre Feindin noch. Den Dolch in einer Hand haltend, griff sie mit der anderen zu einem Wurfmesser.
    »Mein Glaube ist stärker als dein Fluch. Thenaar wird mir Kraft geben!« Blindlings stach Rekla um sich, bewegte die Hände mit rasender Geschwindigkeit. Mehrere Male streifte die Klinge Dubhes Haut und zeichnete dünne rote Bögen in die Luft. Es roch nach Schlacht, und die Drachen begannen wieder wie wahnsinnig zu brüllen: Alles war so irreal, schien so weit von der Wirklichkeit entfernt, dass sich Dubhe wie im Traum vorkam. Sie fühlte nichts außer einer enormen Erregung.
    Wieder packte sie Rekla, hob sie so mühelos hoch, als wäre sie nur ein dünner Zweig, und schlug mit der anderen Hand zu. Ihre Fäuste waren scharf wie Klingen.
    Und doch erschauderte sie vor sich selbst, fühlte sich gespalten, als wolle ein Teil ihrer selbst dieses Gemetzel in Wahrheit gar nicht. Ganz deutlich war ihr, dass es kein Zurück mehr geben würde, dass sie diesen Punkt überschritten hatte und sie die Bestie nie mehr würde bändigen können. Sie versuchte zu schreien, aber es ging nicht. Auch ihre Kehle gehorchte ihr nicht mehr.
    Sie hatte keine andere Wahl, als Reklas verzweifelte Schreie zu hören, während deren Körper immer entsetzlicher zugerichtet wurde.
    Dubhe merkte, dass sie den Verstand verlor, dass sie die Situation nicht mehr lange ertragen würde, dass es zu viel war. Denn da ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte, konnte sie noch nicht einmal ihre Augen schließen, war gezwungen mit anzusehen, wie sie wütete, konnte sich nicht bremsen oder zumindest aufhören, sich an dem Wehgeschrei ihres Opfers zu weiden.
    Schließlich packte sie Rekla noch einmal mit beiden Händen und schleuderte sie zu Boden. Die Frau war mittlerweile schon mehr tot als lebendig, doch die Bestie hatte noch nicht genug. Dubhe legte Rekla die Hände um den Hals und presste sie immer fester zusammen, während die Füße ihres Opfers zuckten und zappelten. Genug! Die Halswirbel brachen in Dubhes eisernem Griff, und sie hoffte, sterben zu können, sich aufzulösen, um nicht länger diesem Grauen zuschauen zu müssen.
    Schließlich ließ sie los. Da vernahm sie einen Schrei, fuhr herum und sah, dass sich einige Steine aus dem Geröllhaufen gelöst hatten und eine Lücke entstanden war, durch die sie Lonerin erkennen konnte sowie Filla, der vor Schmerz brüllte. Die Bestie knurrte böse.
    Lonerin begann, mit bloßen Händen Steine aus dem Geröllhaufen abzutragen. Er war erschöpft, hatte aber Dubhe mehrmals schreien hören.
    »Du wirst niemals rechtzeitig kommen. Meine Herrin ist unbezwingbar, wenn sie die Hand unseres Gottes über sich spürt«, rief Filla.
    »Sei still!«
    Mit den Händen war es aussichtslos, und so beschloss Lonerin, es mit einem Zauber zu versuchen. Vielleicht reichten seine Kräfte dazu noch. Eile war geboten, mit Sicherheit brauchte Dubhe ihn. Er faltete die Hände und rief den Zauberspruch, und schon begannen sich die ersten Felsbrocken von dem Haufen, der den Weg versperrte, in die Lüfte zu erheben. Sie flogen auf und rollten, begleitet vom Brüllen der Drachen, den Abhang hinunter.
    Da plötzlich ein markerschütternder Schrei. Er klang unmenschlich, rau, wild, und Lonerin hielt auf der Stelle inne. Zu gut erinnerte er sich, wessen Schrei das war.
    Nein, Dubhe, nein!
    Rasch konzentrierte er sich wieder, um alles zu geben, und noch geschwinder hoben sich die Steine und rollten

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