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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Haar stand buschig wie trockenes Stroh an den Seiten ab. Ihre Augen hingegen, obwohl verschleiert durch die Jahre, blitzten vor Hass und Rachsucht. Aber während sich ihre Knochen überall durch die dünne, fast durchscheinende Haut drückten, reagierten ihre Muskeln immer noch so flink wie gewohnt. Es war das Vertrauen in ihren Gott, das ihr die Kraft schenkte, nicht aufzugeben.
    »Erschrick nur nicht vor meinem Aussehen!«, rief Rekla höhnisch. Sie kam ein paar Schritte näher, während Dubhe instinktiv zurückwich. Aber es gab keinen Ausweg. Hinter ihr waren nur die gerade herabgestürzten Gesteinsmassen und zur Linken ein Abgrund, aus dem es keine Rettung geben würde. Selbst den Bogen einzusetzen war unmöglich, weil kein Platz dafür war. Sie zählte drei verbliebene Wurfmesser: Die würden nicht reichen.
    »Schau in dieses Gesicht, schau es dir genau an«, zischte Rekla und rückte weiter vor.
    Dubhe stand mit dem Rücken zur Wand. Was soll ich tun? Was soll ich bloß tun? »Ja, das ist mein wahres Aussehen. Ohne meinen Trank, meinen kostbaren Zaubertrank, den du verschüttet hast, sähe ich immer so aus. Aber was wolltest du damit erreichen? Glaubtest du wirklich, mich nun besiegen zu können. Glaubtest du wirklich, ich würde deswegen aufgeben? Nein, mein Wille ist fester und stärker noch als je zuvor, denn mein Gott hat mich nicht verlassen.« Plötzlich hörte Dubhe einen Schrei von jenseits der Geröllmassen. Lonerin war in Gefahr, und sie konnte ihm nicht helfen. Panischer Schrecken erfasste sie, und diese kurze Ablenkung kam sie teuer zu stehen. Denn schon stürzte Rekla sich auf sie und packte sie mit eisernem Griff beider Hände an der Gurgel. Dubhe rang nach Luft, während ihre Feindin immer fester zudrückte.
    »Deinen Freund kannst du vergessen. Filla wird keine Gnade kennen mit ihm.« Verzweifelt rang Dubhe nach Luft und tastete zuckend und zappelnd nach den Messern, doch Rekla schaffte es, mit einem Arm ihre Hand einzuklemmen. »Schön brav sein«, zischte sie ihr ins Ohr. Und Dubhe spürte erneut ihren unerträglichen warmen Atem im Gesicht, während tief aus ihrem Innern der Hass aufstieg. Etwas in ihr begann sich zu bewegen.
    Mit einem Mal ließ Rekla sie los, und sofort gaben Dubhes Beine nach. Während sie auf die Knie sank, holte die andere aus und stach zu. Sofort drang Blut aus dem Schnitt in Dubhes Oberteil, während sich der Gürtel mit den Wurfmessern darin löste und die Klingen scheppernd aus den Futteralen auf den Boden fielen.
    Den Schmerz unterdrückend, bückte sich Dubhe, um zumindest eins der Messer an sich zu raffen. Und so sah sie erst im letzten Augenblick die Klinge aufblitzen, während sie fast gleichzeitig ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr. Ihr Aufschrei vermischte sich mit dem eines Mannes jenseits der Geröllmassen.
    Lonerin . . .
    Als sie die Augen öffnete, sah sie Reklas Dolch in ihrem Handrücken stecken. Er hatte die Hand vollständig durchbohrt und stak mit der Spitze im Boden. Sie konnte sich nicht mehr rühren: Mit jeder Bewegung vergrößerte sich die Blutlache, in der ihre Hand lag. Rekla ging vor ihr in die Knie und betrachtete mit jubelnder Miene ihr Opfer, das vor Schmerz und Angst zitterte.
    Ich bin verloren. Auch als alte Frau ist sie noch stärker als ich. Es ist aus.
    Jetzt tauchte Rekla ihre Fingerspitzen in das Blut am Boden und betrachtete es dann mit pathetischer Geste im Sonnenlicht. »Ich bin sicher, Thenaar wird meine Gabe mit Freuden annehmen«, erklärte sie lächelnd.
    Mit einem Ruck zog sie den Dolch aus Dubhes Hand. Einen kurzen Moment lang wurde dem Mädchen schwarz vor Augen, doch dann reagierte es. Mit der heilen Hand griff es zu einem der Wurfmesser am Boden, warf es mit aller Kraft, die es noch im Leib hatte, und schaffte es trotz seines verschleierten Blicks, Rekla zu treffen. Es war so blitzschnell gegangen, dass ihre Peinigerin keine Zeit mehr hatte, ihr zuvorzukommen. Als Dubhe den Kopf hob, sah sie, dass sie sich die Brust hielt und dunkles, glitschiges Blut ihr Oberteil tränkte.
    »Wie konntest du es nur wagen ...?«, schnaubte die Wächterin, stürzte sich auf Dubhe, warf sie zu Boden, war über ihr und stach ihr sofort den Dolch in die Schulter. Dubhe schrie auf. Doch es war nicht nur ihre eigene Stimme, noch etwas anderes mischte sich darein, ein entsetzliches Knurren, das Dubhe nur zu gut kannte.
    Rekla lag nun auf ihr, mit dem ganzen Gewicht ihres verfallenden Körpers, der Dubhes Unterleib zusammenpresste.
    »Dich

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