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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Ankunft. Er wirkte ängstlich und verloren und wurde auf Schritt und Tritt von einem bewaffneten Soldaten begleitet, der ihn keinen Moment aus den Augen ließ. Er war der erste Halbelf, dem er begegnete, wobei er eigentlich nur ein Halbblut war - genau wie der Tyrann.
    Sie hatten keine Gelegenheit, sich zu unterhalten, doch Lonerin war doch schon einiges über ihn zu Ohren gekommen.
    Am Tag nach ihrer Rückkehr waren er, Theana und Folwar miteinander verabredet, um die Sitzung des Rats der Wasser vorzubereiten, in der die nächsten Schritte beschlossen werden sollten.
    Lonerin fühlte sich ganz seltsam bei dem Gedanken, nun auch seine Studiengefährtin wiederzusehen. In mancher Hinsicht hatte er sie vermisst und auch die Gewohnheit beibehalten, hin und wieder über das samtene Säckchen unter seinem Gewand mit ihren Haaren darin zu streicheln. Aber er hatte auch Angst. Während seiner Abwesenheit hatte sich alles geändert, das wusste er. Vor allem er selbst hatte sich verändert. Aufgebrochen war er mit einem stillschweigenden Versprechen und zurückgekehrt mit dem Wissen, es gebrochen zu haben.
    Er hatte sich gewundert, sie nicht in dem Grüppchen zu sehen, das sie bei ihrer Rückkehr empfangen hatte, jedoch gedacht, dass sie ihn lieber unter vier Augen sprechen wollte. Als er sie nun vor Folwars Tür erblickte, fühlte er sich gänzlich unvorbereitet. Blitzartig überlegte er, wie er ihr entgegentreten, was er zu ihr sagen, wie er ihr seine Gefühle erklären sollte. Doch sie hob noch nicht einmal den Blick, wandte sich zur Tür, klopfte und trat vor ihm ein.
    Wunderschön kam Theana ihm vor. So attraktiv hatte er sie nicht in Erinnerung, aber auch nicht so fern, als würden Gebirge und Meere sie nun trennen. Es war anders als die Distanz, die er zu Dubhe empfand, vielleicht aber sogar noch schmerzhafter, noch fremder.
    Er folgte ihrem Kleid, das vor ihm hin und her wallte, und dann war er wieder da, wie in alten Zeiten, bei seinem verehrten Meister.
    Lange unterhielten sie sich, und Folwar unterrichtete ihn über alles, was sich in seiner Abwesenheit zugetragen hatte. Von Tariks Tod wusste Lonerin bereits, der ganze Palast sprach darüber, doch der Meister berichtete ihm nun in allen Einzelheiten von den Vorkommnissen.
    Natürlich kamen sie auch auf San und seine magischen Kräfte zu sprechen. »Er ist wirklich außergewöhnlich«, bemerkte Theana ernst.
    Lonerin fiel auf, wie kühl sie ihn anblickte und wie selbstsicher sie sich gab. Auch sie hatte sich verändert.
    »Als wir uns berührten, spürte ich eine Art Energiefluss zwischen uns beiden, eine magische Kraft, wie ich sie noch nie erlebt habe.«
    »Ido hat uns von einer Reihe von Vorfällen während ihrer Reise erzählt, bei denen San seine außerordentlichen magischen Gaben unter Beweis gestellt hat«, fügte Folwar hinzu und erging sich dann in ausführlichen Berichten über die Abenteuer des Gnomen mit dem jungen Halbelfen.
    »Ihr glaubt also, dass er ganz besonders begabt ist?«, fragte Lonerin noch einmal nach.
    »Das glauben wir nicht nur, das ist so«, bestätigte Theana trocken.
    »Es ist schon faszinierend, wie sehr er in vielerlei Hinsicht an den jungen Aster erinnert. Findet ihr nicht?«, warf Folwar ein.
    »Wie meint Ihr das?«
    »Nun, Aster war genauso ein Halbblut wie er, und genau wie er ganz außergewöhnlich begabt auf dem Feld der Magie. Auch Aster begann mit unbeabsichtigten Zaubern, üblicherweise Heilzaubern, geradeso wie San.« Lonerin spürte, wie ihm ein kalter Schauer durch die Glieder fuhr. »Was wollt ihr damit sagen? Dass es ihm wirklich vorherbestimmt ist, den Geist des Tyrannen aufzunehmen?«
    Folwar schüttelte den Kopf. »Nein, nein, so weit würde ich nie gehen. Dazu wissen wir zu wenig. Dennoch bereiten mir diese seltsamen Übereinstimmungen Sorge. Auf alle Fälle müssen wir klären, ob es da tatsächlich einen Zusammenhang gibt zwischen außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten und der Tatsache, ein Halbblut zu sein.«
    Dann war es an Lonerin, von seiner eigenen Reise zu erzählen. Er berichtete von all ihren Abenteuern in den Unerforschten Landen und vor allem auch von den Dingen, die Sennar ihm erklärt hatte.
    Folwar hörte mit großem Interesse, aber auch wachsender Erschöpfung zu. »Wenn es Euch zu sehr anstrengt, kann ich ja auch ein andermal weitererzählen«, schlug der junge Magier zaghaft vor. Sein Lehrer schien ihm in den wenigen Monaten, die er unterwegs gewesen war, sehr gealtert zu sein.
    Folwar

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