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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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konnte sich im Sattel halten. Rekla stürzte in den Fluss und sah um sich herum nur noch schäumendes Wasser sowie ein wenig entfernt etwas Grünes, das aufgeregt hin und her schwang. Dann wurde alles rot, und plötzlich hatte Rekla einen Geschmack im Mund, den sie nur allzu gut kannte und der ihre Eingeweide rumoren ließ. Blut.
    Als sie es irgendwie schaffte, wieder aus dem blutroten Wasser aufzutauchen, erblickte sie zwischen enormen weißen Reißzähnen zwei schwarze Flügel, die wild um sich schlugen, sodass das Blut hoch aufspritzte. Daneben der 3 Gnom, der mit dem Schwert in den Händen immer und immer wieder aus dem Wasser auftauchte und Hieb auf Hieb verteilte in dem verzweifelten Versuch, sich und seinen Drachen zu retten.
    »Lass ihn doch, du Idiot«, rief sie ihm zu, doch in diesem Moment schob sich ein riesengroßer Kopf aus dem Wasser, der halb von einem Pferd, halb von einer Schlange zu sein schien, und in seinem mit langen, scharfen Zähnen besetzten Maul zappelte der Drache. Einen kurzen Moment blieb Rekla vor Schreck das Herz stehen.
    Dann schwamm sie los, mit letzten Kräften dem Ufer zu. Nicht jetzt, nicht bevor ich Thenaars Gnade wiedererlangt habe, nicht bevor diese Dubhe wieder in meiner Gewalt ist!
    Immer müder zog sie die Arme durch das Wasser, während sie hinter sich das verzweifelte Schreien des Gnomen hörte. Endlich bekam sie eine freiliegende Wurzel zu fassen, zog sich an Land und war gerettet. Kurz nach ihr erreichten auch ihre Gefährten das sichere Ufer. Sie aber hatte nur Augen für das gigantische Seeungeheuer weiter draußen, dessen Kopf hin und her schaukelte, während es den Drachen verspeiste. Von dem Gnomen aber, dem stinkenden respektlosen Ritter, war nichts mehr zu sehen, und fast freute sich Rekla darüber. Doch als sie wieder zu dem Seeungeheuer blickte, sah sie in einer Augenhöhle etwas funkeln. Auf diese Entfernung waren die Umrisse eines so kleinen Gegenstands nicht leicht auszumachen, doch Rekla hatte keine Zweifel. Das konnte nur ein Dolch sein, ein Dolch, der im Auge des Tieres steckte. Und als sie jetzt noch genauer hinsah, erkannte sie auch zwei Pfeilenden, die aus dem Hals und der Stirn der Riesenbestie ragten. Nur ein Mensch konnte dies getan haben. »Sie waren hier.«
    Filla und Kerav drehten sich zu ihr um, noch laut keuchend von der Anstrengung des Schwimmens, ihre Gesichter schreckensbleich. Rekla hingegen hatte ihre Angst bereits vergessen. Der Hass gab ihr neue Kraft.
    »Dubhe war hier.«

Unerforschte Lande
    Eine ganze Weile noch blieben Dubhe und Lonerin am Ufer des Saars liegen und blickten fassungslos hinaus auf den Fluss, wo sich das Ungeheuer nach den schweren Verwundungen, die die Schattenkämpferin ihm beigebracht hatte, immer noch wild hin und her warf, während sein Blut mehr und mehr das Flusswasser färbte.
    Beiden fehlten die Worte, um zu beschreiben, was sie angesichts dieses grauenhaften Spektakels empfanden. Mit knapper Not waren sie dem Tod entronnen.
    »Wir sind gerettet«, keuchte Dubhe irgendwann.
    »Tja, durch unsere gute Zusammenarbeit, findest du nicht?«
    Als sich Dubhe zu ihm umdrehte und in sein lächelndes Gesicht blickte, überkam sie eine derartige Erleichterung, dass sie sein Lächeln, erschöpft, erwiderte. Dann richtete sie sich auf und vergrub die Hände im Sand des Flussufers. Sie hatten es geschafft, hatten wieder festen Boden unter den Füßen, hatten zumindest schon einmal die Unerforschten Lande erreicht.
    Sie befanden sich auf einem schmalen Streifen Land, gerade mal so breit wie ein Mensch lang, zum Teil aus Schlamm, zum Teil mit Gras bewachsen. Dort aber, wo das eigentliche Ufer endete, begann unmittelbar ein Wald, der wie eine undurchdringliche Wand aus Bäumen mit verschlungenen Ästen und mächtigen Stämmen wirkte.
    3 Die Farben waren kräftig: Volle Brauntöne vermengten sich mit dem leuchtenden Grün breiter, fleischiger Blätter. Zwischen den Asten wanden sich lange, faserige Lianen um riesenhafte Farne und fremdartige Pflanzen. Kein einziger Baum war ihnen vertraut, keine einzige der unzähligen Pflanzenarten, aus denen dieser Wald bestand, schien in der Aufgetauchten Welt vorzukommen.
    Ein paar Schritte gingen sie in den Wald hinein, doch die eigenartige Stille, die sie sofort umfing, ließ sie unsicher stehen bleiben. Kein Vogelgezwitscher war zu hören, kein Rascheln im Unterholz, noch nicht einmal ein Rauschen in den Baumwipfeln. Sie hatten den Eindruck, der ganze Wald sei wie ein wildes Tier, das auf

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