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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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nicht hören kann. Auch Gornar, der Anführer ihrer Gruppe, ist dabei.
    Dubhe beobachtet, wie diese Menschen ihr Leben ohne sie führen, so als sei sie niemals zur Welt gekommen. Auch der Meister ist bei ihnen und scheint sich in ihrem Kreis ganz wohlzufühlen. Eigentlich gehört er gar nicht dorthin. Er ist nie in Selva gewesen, war der Mittelpunkt eines anderen Lebens. Er unterhält sich mit ihrer Mutter, lacht mit ihr. Wie ojt habe ich den Meister lachen sehen? Fast nie.
    Und doch tut er es. Seine Miene wirkt glücklich. Er macht ihrer Mutter den Hof, das ist nicht zu übersehen. Dies zu beobachten, macht Dubhe wütend: Wie von Sinnen vor Eifersucht möchte sie dazwischengehen, sie auseinanderbringen. Aber sie kann nicht. Ihre Glieder sind so schwer wie Blei, und sosehr sie sich auch bemüht, gelingt es ihr nicht, auch nur einen Muskel zu bewegen. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als machtlos der Szene beizuwohnen. Der Meister wiegt den Sohn ihrer Mutter auf dem Arm, den Jungen, den sie in Makrat zur Welt gebracht hat, in ihrem neuen Leben mit einem anderen Mann, nachdem Dubhe aus dem Dorf vertrieben und ihr Vater auf der Suche nach ihr verschollen und gestorben war. Der Meister gibt ihr einen Kuss auf Wange, lacht kokett, und Dubhe zerreißt es innerlich. Sie versucht zu schreien, bringt aber keinen Ton heraus.
    Lonerin tritt auf den Meister zu und spricht mit ihm. Seine Hände leuchten, so als zaubere er gerade.
    Es ist alles falsch an dieser Szene, an diesem Stelldichein toter und lebender Menschen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, und Dubhe drängt es, allein mit ihrer Anwesenheit alles Unwirkliche dieser Szene zu vertreiben. Plötzlich zieht bedrohlich ein riesengroßer schwarzer Schatten heran. Es ist die Bestie. Dubhe weiß es, weiß, dass sie alle töten wird, verschlingen, auf ewig hineinziehen in die Finsternis. Nichts wird von ihnen übrig bleiben, noch nicht einmal die Erinnerung. Vor Furcht beginnt sie zu zittern. Niemand hat die Gefahr bemerkt, alles hängt jetzt von ihr ab. Nur sie allein kann diesen Albtraum beenden und sie vor dem Tod retten.
    Sie versucht, die Beine zu bewegen, doch die sind angekettet, versucht zu schreien, doch ihre Kehle ist leer und stumm, spürt, wie ihre Augen feucht werden wollen, doch noch nicht einmal Tränen hat sie mehr.
    Denn sie ist kein Körper mehr, nur noch Seele, unbestimmt und ungreifbar, die irgendwo umherirrt. Panik erfasst sie. Da, eine Stimme von weit her, die sie beim Namen ruft.
    »Dubhe! Dubhe!«
    Lonerin rüttelte sie heftig, versuchte, sie aufzuwecken, aber es wollte ihm nicht gelingen.
    Es war alles so schnell gegangen.
    Sie hatte sich zum Schlafen niedergelegt, während er noch wach bleiben wollte, um nachzudenken. Ihre Worte hatten ihn verletzt, ihm aber auch zu denken gegeben. War wirklich Mitleid das Gefühl, das er seit einigen Tagen schon in der Magengegend spürte? War es Mitleid, dieses brennende Verlangen, sie zu retten? Während er in das Feuer blickte, spielte er mit dem sam tenen Säckchen, das Theanas Haar enthielt. Sie hatten gemeinsam bei ihrem Lehrer, Rat Folwar, die magischen Künste studiert. Bevor er dann zu seiner Mission in das Herz der Gilde aufgebrochen war, hatte er sie geküsst und geglaubt, dass mehr als Freundschaft zwischen ihnen war. Damals hatte sie ihm auch dieses Haarbüschel mitgegeben.
    Doch dann lernte er Dubhe kennen, und alles änderte sich. Nun war Theana nur noch eine ferne Erinnerung.
    Während er so dasaß und sich erinnerte, hatte er immer wieder zu Dubhe hinübergeblickt und sie im Schlaf betrachtet. Dabei merkte er schnell, dass irgendetwas nicht stimmte. Dubhe atmete unregelmäßig, stockend.
    Er sprang auf, um nach ihr zu sehen, und als er sich über sie beugte, stieg ihm plötzlich ein eigenartiger, berauschender Geruch in die Nase, der ihn sofort benebelte und seinen Blick verschleierte.
    Er wich zurück, nahm eine Hand vor den Mund und bemerkte einen feinen violetten Rauch, der Dubhe umschwebte und von den Wurzeln aufzusteigen schien, auf denen sie lag.
    Obwohl er kein Experte in Pflanzenkunde war, vermutete er sofort, dass die Wurzeln diesen eigenartigen Geruch verströmten.
    So riss er sich einen Stück Stoff von seinem Wams ab und band es sich um den Mund, während er gleichzeitig schon spürte, wie seine Glieder immer gefühlloser wurden.
    Mit Sicherheit gab der Baum irgendeine giftige Substanz ab, der Dubhe zum Opfer gefallen war.
    Ohne die Wurzeln zu berühren, zog er sie an den

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