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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Hiebe.
    Wieder und wieder und wieder.
    Dieses Mädchen treffen, vernichten, die eigene Demütigung ungeschehen machen. »Lasst! Es reicht!«
    Es war mehr Fillas Stimme als seine Hand auf ihrer Schulter, die sie einhalten ließ. Noch nie hatte es jemand außer Yeshol gewagt, so laut die Stimme gegen sie zu erheben, am allerwenigsten Filla, ein einfacher Untergebener. Voller Zorn fuhr Rekla herum.
    »Seine Exzellenz befahl, sie lebend zurückzubringen«, sagte er und senkte plötzlich den Blick.
    Das Gesicht geschwollen und aufgerissen, sich mit den Händen den Unterleib haltend, lag Dubhe wehrlos, gekrümmt am Boden. Das Verlangen nach Blut und Rache hatte Rekla dazu getrieben, gegen Yeshols Befehle und - schlimmer noch - gegen die Gebote ihres Gottes zu verstoßen. Sie fiel auf die Knie. Vergib mir, oh Herr, vergib mir!
    Aber auch dieses Mal überkam sie nicht dieses Wohlgefühl, das die Gebete ihr früher verschafft hatten, vernahm sie nicht die Stimme ihres Gottes, der gütig und tröstend zu ihr sprach.
    »Kein Sorge, ich bin sicher, Thenaar wird Euch verstehen.«
    Filla hatte sich zu ihr herabgebeugt und blickte sie wohlwollend, fast mitfühlend an. Und bei diesem Blick spürte sie Abscheu vor sich selbst.
    Rekla sprang auf und stieß ihn fort. »Es steht dir nicht zu, darüber zu urteilen.« Mühsam rang sie um Fassung. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Nie, wirklich nie durfte man einem Untergebenen eine Schwachstelle zeigen. »Wir müssen uns so schnell wie möglich wieder auf den Weg machen.« »Zunächst sollten wir uns noch um die Wunden des Mädchens kümmern. Sonst schafft sie es vielleicht nicht lebend bis nach Hause«, gab Filla zu bedenken. »Ach was, das machen wir heute Abend!«, gab Rekla herrisch zurück. »Jetzt müssen wir uns beeilen, einmal ist sie uns bereits entwischt, wir müssen verhindern, dass das wieder geschieht.«
    Unverzüglich setzten sie sich wieder in Marsch, wanderten ohne Pause, bis die Sonne unterging.
    »Nun sollten wir uns aber um sie kümmern«, versuchte es Filla noch einmal. »Ihre Wunden könnten sich entzünden, und das würde uns großen Ärger bescheren.«
    Widerwillig stimmte Rekla ihm zu, denn im Grund ihres Herzens wünschte sie sich den baldigen Tod dieses Mäd chens, ein Wunsch, der sie mit Scham erfüllte. Thenaar verlangte von ihr einen Beweis ihrer Treue und ihres Glaubens, um ihre Sünden vergeben zu können, und es fiel ihr furchtbar schwer, diese Prüfung zu bestehen.
    Im blassen Licht des Mondes setzten sie sich nieder. Der Wald schwieg. Als Rekla den Proviant hervorholte, blickte Filla sie skeptisch an.
    »Zuerst wir, dann sie. Oder hast du vergessen, was sie uns angetan hat? Durch ihre Schuld ist Kerav gestorben, und sie ist aus unserer Gemeinschaft geflohen, um unseren Untergang vorzubereiten. Da ist es nur richtig, dass sie noch ein wenig leidet.«
    Erst als beide fertiggegessen hatten, wandte sich Rekla der Gefangenen zu, um ihre Wunden zu versorgen.
    Dazu holte sie alles Nötige aus ihren Taschen hervor, keine fertige Medizin, sondern nur Fläschchen mit den wichtigsten Grundsubstanzen, die sie für ihre Tränke brauchte.
    Wenige Handgriffe genügten ihr. Es geschah zum ersten Mal, dass sie für einen Feind eine Medizin zubereitete, und es war ein seltsames Gefühl für sie. Ein Tröpfchen mehr von dem Alraunenextrakt, und Dubhe würde unter schlimmsten Qualen sterben. Reklas Hand zitterte, während sie die Substanzen dosierte, aber sie vertat sich nicht.
    Mit besorgter Miene sah Filla ihr zu. Vielleicht hatte er Angst vor ihr oder er konnte sie ganz einfach nicht verstehen. Aber wer verstand sie schon bis auf Yeshol und Thenaar? Sie war etwas Besonderes, und diese Auszeichnung verurteilte sie zur Einsamkeit.
    Unwirsch reichte sie Filla den fertigen Trank. »Mach du weiter.« Zögernd nahm der Assassine ihn entgegen.
    Rekla blieb nicht, um ihm zuzuschauen, sondern verschwand im Dickicht des Waldes, suchte sich einen abgeschiedenen Ort, wo kein Geräusch sie erreichte, und kniete nieder.
    »Oh Herr, ich weiß, dass ich gefehlt habe. Doch viele Jahre folge ich nun schon deinem Weg und war dir immer treu ergeben. Schweige nun nicht länger. Deine Kälte bringt mich um. Ich will büßen für meine Verfehlungen und tue es bereits. Aber du, sprich zu mir, vertreib die Schatten, die mich ersticken.«
    Sie schwieg, die Augen geschlossen, die Fäuste vor der Brust zusammengelegt.
    Doch der Wald blieb still. Vielleicht war alles aus. Vielleicht war ihre

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