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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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Sie werden versuchen, mich zu benutzen und mich gegen den Hof einzusetzen, mich dazu zwingen, die Schatten zu lesen. Vermutlich werden sie mir nichts antun, bis sie sicher sind, dass ich nicht kooperieren werde. Vielleicht habe ich noch wenige Sekunden, bevor sie mich schnappen.
    Ich wische mir den Schweiß vom Gesicht und konzentriere mich auf den Kran dem Rohbau gegenüber. Zweieinhalb Meter . Ich muss so weit springen.
    Ich nehme mir nicht die Zeit, noch einmal über meine Entscheidung nachzudenken. Ich sprinte bis zu dem Plastikzaun, klettere darüber …
    »Nein, warte!«
    … und springe, aber der Rebell packt meinen Rucksack.
    Ich rutsche aus und schreie.
    Meine Finger greifen nach dem Plastikzaun.
    Ich falle.
    Ich schlage gegen die Außenwand des Gebäudes und schreie weiter.
    Meine Kehle ist schon ganz rau, als ich begreife, dass ich nicht tot bin. Ich hänge zwischen dem dritten und dem zweiten Stock und halte mich an dem Plastikzaun fest, als ob mein Leben davon abhängen würde … was es ja auch tut.
    Ein Kichern lässt mich nach oben sehen. Der verdammte Fae sieht über den Rand und sieht ebenso amüsiert wie entspannt aus.
    »Ich kann nicht fassen, dass du dich festgehalten hast«, sagt er.
    Das Mondlicht scheint ihm ins Gesicht, und obwohl ich zweieinhalb Stockwerke über dem Boden baumele, bin ich auf einmal eher sauer als verängstigt. Auch wenn ich ihn nicht erkenne, sagt mir mein Bauch, wer er ist: Aren, Sohn des Jorreb, das Falschblut, der entschlossen ist, den König zu stürzen. Und er lacht mich aus.
    Der Plastikzaun verbiegt sich. Ich bekomme einen Krampf in den Händen, aber ich bin entschlossen, mich ewig daran festzuhalten, solange er mir den Killer über mir vom Hals hält.
    Etwas löst sich aus der Wand, und ich rutsche noch einige Zentimeter tiefer.
    »Hey, ganz ruhig da unten. Ganz ruhig«, meint Aren.
    »Zurück mit dir!« Ich will die Worte eigentlich schreien, doch sie kommen nur als heiseres Krächzen heraus. Mir ist klar, dass ich ihn um Hilfe bitten sollte, aber ein Teil von mir glaubt, dass Kyol mich retten wird. Ich beschließe, den Teil zu ignorieren, der glaubt, dass er tot ist.
    »Okay«, erwidert Aren mit einer derart sorglosen Stimme, dass ich nur noch wütender werde. »Kein Problem, aber wie wäre es, wenn du mir vorher deine Hand gibst? Du musst wirklich nicht da runterfallen.«
    »Ich werde dir nicht helfen!«
    »Ich bitte dich doch gar nicht um deine Hilfe. Gib mir einfach deine H …«
    Das Plastik reißt aus der Wand. Ich schreie erneut und spanne meine Muskeln an, um mich auf den Aufprall vorzubereiten.
    »McKenzie. Hey, sieh mal hoch, McKenzie. Ich hab dich.«
    Mit hämmerndem Herzen sehe ich nach oben. Er hat mich. Gewissermaßen zumindest. Er hängt über dem unteren Rand der Maueröffnung, hat den Zaun mit der linken Hand gepackt und hält sich mit der rechten an der seitlichen Begrenzung der Fensteröffnung fest.
    »Hör auf, so rumzuzappeln«, fordert er mich auf. Ich halte still, da mir gar nicht aufgefallen war, dass ich mich überhaupt bewegt hatte.
    »Gut. Jetzt musst du meine Beine packen. Ich befürchte, dass der Zaun ganz rausbricht, wenn ich versuche, dich hochzuziehen. Kannst du dich festhalten?«
    Ich nicke. Inzwischen ist mir egal, wer er ist. Ich will nicht sterben. Ich will leben. Ich möchte normal sein, meinen Collegeabschluss machen, mir einen richtigen Job suchen und die Zeit mit realen Freunden verbringen. Verdammt noch mal, ich möchte wenigstens einmal Sex gehabt haben, bevor ich den Löffel abgebe.
    Der Gedanke an den Tod bewirkt, dass ich nach unten sehe.
    »Nein, sieh nicht runter, McKenzie. Sieh hier rauf. Sieh mich an.«
    Ich tue, was er sagt. Seine Augen sind hell, aber sanft, wie silberner Sand mit winzigen Diamantsplittern, und sein Gesichtsausdruck ist ernst, aber nicht angestrengt. Letzteres überrascht mich. Ich bin zwar dünn, aber auch nicht abgemagert, und er hält mich problemlos.
    »Zieh dich hoch.« Jetzt klingt seine Stimme schon ein bisschen dringlicher. Anscheinend spürt er ebenfalls, wie sich das Plastik durchbiegt.
    Ich nehme meine ganze Kraft zusammen, greife nach oben und packe die Beine des Fae. Sobald ich meine Arme um ihn geschlungen habe, lässt er den Zaun los und richtet sich mit einem Stöhnen auf. Ich zappele an der Außenwand, bis er meinen Arm packt und mich in Sicherheit zieht.
    Dann liege ich mit dem Gesicht nach unten auf dem Betonboden. Meine Arme fühlen sich an wie Spaghetti, und ich zittere, aber

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