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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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schmalen Gang, der zur Rückseite des Gebäudes führte. Er war düster und bedrückend und stank ebenfalls nach Moder. Außerdem war es recht kühl hier, und Mikhail war froh über seinen Umhang, wenngleich der vom Regen feucht war. Er spürte, wie sich Marguerida an ihn drückte und sich bei ihm einhakte. Er nahm ihren Lavendelgeruch wahr und fühlte sich irgendwie weniger beklommen. Solange Marguerida an seiner Seite war, wurde er mit allem fertig. Von dem Flur gingen mehrere Türen ab, und Amirya öffnete eine davon. »Das ist dein Zimmer«, sagte sie zu Marguerida, und an Mikhail gewandt: »Deines ist am Ende des Flurs.«
»Wir sind Mann und Frau, und wir schlafen nicht getrennt«, fuhr Mikhail sie an. Er wollte nicht, dass Marguerida von ihm getrennt wurde, und sei es auch nur durch eine Wand, geschweige denn durch mehrere.
Amirya starrte ihn nur an. Sie sah auf sein Handgelenk und bemerkte das Armband, dann betrachtete sie stirnrunzelnd das Gegenstück an Margueridas Arm. »Verheiratet? Aber…«
»Aber was?«
»Wie ist das nur möglich? Das wird alles zunichte machen. Ich verstehe das nicht - so habe ich das nicht vorausgesehen! Kein Wunder, dass Padraic … 0 verdammt!«
»Was wird es zunichte machen?«, fragte Marguerida gespannt. »Nichts. Es hat nichts zu bedeuten. Bald ist sowieso alles vorbei.« »Hört endlich auf, in Rätseln zu sprechen, Amirya!« Margueridas Stimme hatte einen leichten Befehlston, der die andere Frau aufhorchen ließ.
»Wir … mein Bruder …« Sie hielt inne, holte tief Luft und begann von neuem. »Ich bin Bewahrerin hier im Turm von El Haliene, und ich habe euch entdeckt, als ich ein Mittel suchte, um den Krieger des Königs zu vernichten. Ich wäre nicht Bewahrerin, wenn unsere Base Amalie nicht so schlau gewesen und uns entkommen wäre. Sie hätte uns in den Turm von Hali einlassen sollen, als wir dorthin kamen, und sich uns anschließen, aber sie ist treulos.« Ich bin Padraic treu und werde meinen Lohn erhalten. Und ich bin froh, dass Amalie geflohen ist, denn wäre sie hier, wäre ich nicht Bewahrerin. »Ich habe nie vom Turm von El Haliene gehört«, bemerkte Mikhail bedächtig.
»Das überrascht mich nicht, denn wir arbeiten hier seit mehr als einem Jahr unter größter Geheimhaltung, wir haben die Schirme geschaffen und bereiten … Es hat nie einen Turm wie unseren gegeben. Ich bin mir sicher, er ist sogar noch größer als der von Hali.«
»Du klingst aber nicht sehr sicher, Amirya«, sagte Mikhail. »Du klingst eher, als würdest du dir etwas vormachen. Und bist du nicht ziemlich jung für eine Bewahrerin?«
Zu seiner Überraschung grinste Amirya. »Das ist das Beste daran, denn niemand rechnet damit, dass jemand so Junges wie ich die Energien handhaben kann, deshalb konnten wir arbeiten, ohne einen Verdacht zu erwecken. Fast, jedenfalls. Ich glaube, Varzil Ridenow hat etwas bemerkt, aber der war zu alt und zahnlos, um etwas dagegen zu tun.«
In diesem Augenblick fühlte Mikhail entferntes Gelächter. Er wusste, was immer Amirya vorausgesehen hatte, Varzil hatte seine Hand im Spiel. Der alte Laranzu mochte im Sterben liegen oder vielleicht schon tot sein, aber zahnlos war er nicht.
Mikhail spürte den Ring an seinem Finger kribbeln, und sein Mund dehnte sich zu einem wölfischen Grinsen. Er spürte, wie sich etwas Starkes und Dunkles in ihm regte und wie ein mächtiges Tier die Muskeln spielen ließ. Er wollte es nur zu gern freilassen, wusste aber, er musste seinen Drang, diesen Ort zu zerstören, vorläufig bezähmen. Dennoch machte ihm die Aussicht darauf auf wunderbare Weise Mut.
Marguerida warf einen Blick in das Zimmer. »Ich glaube, wir kommen hier schon zurecht. Das Bett ist zwar ein bisschen schmal, aber wir sind ja beide nicht dick.«
Amirya war empört. »Ihr wollt doch nicht etwa … - während ihr an den Schirmen arbeitet! Ich bestehe darauf, dass…«
»Du kannst bestehen, worauf du willst, es ist uns egal«, antwortete Marguerida lächelnd. »Außerdem leisten wir die beste Arbeit während wir… nicht wahr, Cario?« Sie warf Mikhail einen viel sagenden Blick zu. Für eine Frau, die bis vor zwei Tagen noch mit keinem Mann zusammen gewesen war, hatte sie nach anfänglicher Unsicherheit eine große und erschöpfende Begeisterung für die Sache entwickelt.
Die Frau sah von Marguerida zu Mikhail. »Wer seid ihr?« »Im Augenblick sind wir zwei sehr müde Menschen. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich etwas von einem Bad gehört.« Bei Margueridas kühlem

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