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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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>Tote< das Wort, auf das es hier ankommt. Ich würde ihnen gern helfen, sie heilen. Mich juckt es in den Fingern, mich an die Arbeit zu machen, und das ist sehr unangenehm! Aber lass uns lieber dumpf und unterwürfig aussehen, bis wir in den oberen Teil des Turms gelangen. Komm - heute ist die entscheidende Nacht, hoffe ich.
    Sie gingen durch eine Tür und stiegen eine enge Wendeltreppe hinauf. Man hörte kein Geräusch, außer dem Schlurfen von Füßen auf dem Stein und einem gelegentlichen Stöhnen. Die Frau vor Mikhail blieb einmal kurz stehen, lehnte sich an die Wand und rang keuchend nach Luft. Sie blickte ihn aus trüben, aber angsterfüllten Augen an.
Marguerida beugte sich vor und sah die Frau scharf an. Dann machte sie mit der linken Hand eine schnelle, kratzende Bewegung vor dem Gesicht der Fremden. Die Frau fuhr zusammen, als hätte man ihr einen Stoß versetzt, und ihre Augen wurden eine Idee klarer. Ein Lächeln spielte um ihren welken Mund, und sie schüttelte den Kopf, wie um ihn wieder freizubekommen. Schließlich fiel sie in ihre niedergeschlagene Haltung zurück und ging weiter. Nur eine gewisse Energie in ihren Schritten verriet die vollzogene Änderung. Der beißende Ozongeruch wurde immer aufdringlicher, je weiter sie nach oben kamen. Mikhail sah seine Frau an, doch die Nähe der vielen Matrizen schien sie ausnahmsweise nicht zu stören. Tatsächlich erweckte sie den Eindruck, als könnte sie diese Umgebung tatsächlich ertragen, was in Arilinn nie der Fall gewesen war.
Im dritten Stockwerk kamen sie in einen riesigen Saal, in dem die größten Matrixschirme leuchteten, die Mikhail je gesehen hatte. Der Raum schien vor Energie zu vibrieren, und der erste Eindruck war der von geballter Kraft. Bei näherem Hinsehen bemerkte Mikhail jedoch, dass die Schirme viele Schwachstellen hatten, Unreinheiten im Kristall und Ausrichtungsfehler, die jeden ordentlichen Techniker zum Weinen gebracht hätten.
Amirya wartete in der Mitte des Raumes, sie hatte sich die Unterlippe blutig gebissen, und ihre Pupillen waren klein wie Stecknadeln. Unter den Augen hatte sie dunkle Ringe, als hätte sie tagelang nicht geschlafen, und ihre Hände waren zu
Fäusten geballt. Sie schien sich einzig und allein durch Willenskraft aufrecht zu halten, und einen Augenblick lang tat sie Mikhail sogar Leid. Er konnte ihre Angst beinahe riechen. Dann sah er die kranken Leroni an, die wartend um Amirya herumstanden, und das Mitgefühl schwand.
Der Westschirm funktioniert schon wieder nicht richtig. Repariert ihn!
Zwei von den betäubten Leroni machten sich schlurfend auf den Weg. Mikhail spürte ihren inneren Widerstand, obwohl sie unter Drogen standen. Eine der beiden war die Frau, der Marguerida geholfen hatte, sie warf ihnen einen raschen Blick zu und deutete ein Lächeln an. Mikhail überlegte, ob es eine Möglichkeit gab, wie seine Frau auch den anderen helfen könnte, ohne dass es Amirya bemerkte. Sein Plan nahm langsam Gestalt an.
Er beobachtete, wie sich die beiden Leroni dem Schirm näherten. Unbeholfen zogen sie dicke Schutzhandschuhe an, dann nahmen sie den Schirm in Augenschein, und die Frau tat etwas, das Mikhail nicht sehen konnte. Als sie sich wieder umdrehte, hielt sie einen großen Matrixstein in den Händen.
Amirya fluchte zischend, als wäre sie kurz davor, völlig die Beherrschung zu verlieren. Nein, nein. Reparieren, sagte ich! Dieser Kristall hat einen Sprung, Domna.
Gestern Abend hatte er aber noch keinen Sprung! Selbst mit ihrer mentalen Stimme klang sie schrill und einer Hysterie nahe. Wir müssen heute Nacht mit dem Schürfen fertig werden!
Der Kristall ist kaputt, Domna.
Amirya stürzte zu der Frau und schlug sie ins Gesicht, wobei sie vor Wut und Enttäuschung einen Schrei ausstieß. Es wurde totenstill im Raum. Amirya fing sich wieder und wurde ein wenig ruhiger.
    Setz einen neuen Kristall ein!
Wir haben kein Werkzeug, Domna. Sie sprach träge, ohne jede Gefühlsregung, aber Mikhail war überzeugt, dass es sich dabei um eine List handelte. Amirya war zu erschöpft, um zu bemerken, dass die Frau nicht mehr völlig hilflos war.
Es sieht so aus, als hätten diese armen Sklaven selbst schon ein bisschen Sabotage betrieben, Mik.
Ja, ich glaube, du hast Recht. Und Amiryas Problem ist, dass sie die Leute unter Drogen setzen musste, damit sie widerstandslos weiterarbeiten, aber voll gepumpt, wie sie sind, machen sie natürlich lauter dumme Fehler. Außerdem hat sie nicht die Erfahrung, einen Kreis richtig zu

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