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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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oder Hautfarbe züchtete. Mikhail war fasziniert und voller Verlangen, andere Welten zu besuchen. Bei diesen Diskussionen wuchs sein Verständnis, dass Darkover nicht so einfach war, wie er immer geglaubt hatte. Marguerida war stets fair, aber sie verfolgte ihre Argumentationen stets bis zu einem logischen Schluss, der nicht immer sehr angenehm war.
Eines der Probleme, über das die beiden oft gesprochen hatten, war das der nicht richtig ausgebildeten oder wilden Telepathen. Das Thema beschäftigte Margaret sehr, weil sie selbst einige Zeit zu ihnen gehört hatte. So hatte sie lange Zeit gar nicht gewusst, dass sie die Befehlsstimme besaß, bis sie den kleinen Donal Alar einmal aus Versehen in die Oberwelt schickte. Mikhail wusste, dass es Marguerida immer noch eiskalt über den Rücken lief, wenn sie an diese und all die anderen Gelegenheiten dachte, bei denen sie jemanden hätte verletzen können.
Als einziges Ergebnis war bei diesen Gesprächen herausgekommen, dass die Türme wirklich notwendig waren, da Laran auf Darkover nun einmal zum Leben gehörte. Mikhail wusste, wie sehr Margaret die bloße Existenz der großen Relais verabscheute und dass die Steine für sie eine Qual darstellten, und
deshalb wusste er auch, wie schwer ihr dieses Eingeständnis fiel.
Doch bis zu diesem Augenblick war Mikhail nie der Gedanke gekommen, dass Vincent sein ungeschultes Laran gegen seine Geschwister verwenden könnte, weil er selbst so etwas nie getan hätte. Es war dumm von ihm gewesen, allen Ernstes anzunehmen, dass diese Horde wilder Kinder nach denselben Regeln funktionierte wie er selbst. Er fragte sich, ob Priscilla Elhalyn nicht doch mehr als nur exzentrisch war; eine andere Erklärung für ihr sonderbares Verhalten wollte ihm nicht einfallen.
»Ich glaube, Vincent muss allmählich lernen, dass er nicht immer nur tun kann, was ihm gerade einfällt«, sagte Mikhail leise. »Aber das kann er doch!«, platzte Emun heraus und sah gleich darauf aus, als würde er sich am liebsten auf die Zunge beißen. »Sprich weiter.«
Der Junge sah seine Schwestern hilflos an. Einige Minuten lang sagte niemand etwas, und das Knistern des Kaminfeuers und das Klappern von Löffeln und Messern auf den Tellern waren die einzigen Geräusche im Raum. Daryll und Mathias aßen unbekümmert weiter, als wären sie taub, aber Mikhail wusste genau, dass Mathias ihn später darauf ansprechen würde. Der ältere der beiden Gardisten hatte zwar eine schroffe Art, aber er war sehr klug, und Mikhail hatte sich im Laufe der Wochen angewöhnt, seine Ansichten und Beobachtungen stets zu Rate zu ziehen.
Schließlich sprach Miralys. »Es spielt keine Rolle, was er uns antut, wir gehen sowieso alle weg, und Vincent wird König. Das wissen wir alle. Und ehrlich gesagt, kann ich es kaum erwarten.« »Ihr geht weg? Wohin denn?«
»Darüber dürfen wir nicht sprechen«, murmelte Valenta und sah aus, als würde sie nur zu gern mehr sagen und traute sich jedoch nicht.
Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte sich Mikhail, er hätte die Alton-Gabe des erzwungenen Rapports. Er war entsetzt von sich. Er hatte bisher nie den Wunsch verspürt, in die Gedanken anderer einzudringen. Allein dieser Einfall verriet ihm, dass er restlos überfordert war und dringend Hilfe brauchte, erfahrene Hilfe. Er musste sich mit einem wilden Telepathen herumschlagen - oder besser mit zwei von ihnen, wenn er die rätselhafte Emelda mitrechnete.
Während er noch überlegte, was er tun sollte, spürte er, wie sich sein Geist trübte. Das Gefühl von Passivität und Schwäche war kaum wahrnehmbar, aber er bemerkte es sofort. Unbändiger Zorn stieg in ihm auf und ließ ihn erbeben.
Kurz darauf hörte er einen leisen Schrei aus dem hinteren Teil des Hauses und das heisere Krächzen einer Krähe vor dem Fenster des Speisesaals. Plötzlich war sein Verstand wieder klar.
»Seht nur! Es schneit!« Valenta deutete zum Fenster, sie klang erleichtert, dass sie ein harmloses und unverfängliches Thema gefunden hatte.
»Stimmt«, antwortete Mikhail und klammerte sich hartnäckig an seine geistige Klarheit. Ich brauche Hilfe, und zwar schnell. Aber von wem? Ich kenne die Leute in Dalereuth nicht, und der Turm ist sehr klein. Außerdem, wenn es hier schon schneit, dann stehen sie dort oben bestimmt bis zu den Knien im Schnee. Warum habe ich es nicht früher begriffen? Und warum frage ich nicht Regis? Ich kann es einfach nicht. Aber wen sonst? Was bin ich doch für ein Dummkopf! Liriel! Natürlich!
    Als

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