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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gelungen, ihren
Geist zu spüren, nicht den leisesten Gedanken. Sie war wie ein leerer Punkt im Raum. Emelda sah erst Liriel an, dann Mikhail und schließlich wieder die hoch gewachsene Technikerin. »Das ist der Störenfried, vor dem ich Euch immer gewarnt habe, vai Domna. Wir müssen jetzt vorsichtig sein, damit wir den Wächter nicht verärgern«, flüsterte sie Priscilla zu. Dann bemerkte sie bestürzt die Männer, die Liriel begleitet hatten. »Die hier dürfen auf gar keinen Fall bleiben. Sie müssen unverzüglich abreisen!« Ihr Zischen klang wie Dampf auf einem heißen Blech.
»Meine Schwester ist müde von der Reise«, verkündete Mikhail, ohne auf Emelda zu achten. »Ich bringe sie jetzt auf ihre Zimmer. Duncan, zeigst du Tomas und den anderen bitte, wo die alte Mägdekammer ist, und hilfst ihnen, sich einzurichten.«
Tomas seufzte. »Ich nehme mal an, es sind keine alten Mägde in der Kammer, und junge schon gar nicht«, murmelte er leise, und seine Begleiter lachten schallend. Priscilla sah verwirrt aus, und Emeldas Miene nahm einen mörderischen Ausdruck an.
Mikhail hielt die Spannung keinen Augenblick länger aus. Er hätte am liebsten laut geschrien und damit der Wut Luft gemacht, die in ihm kochte. Er drehte sich um, nahm Liriels Gepäck, das auf dem Boden stand, und stieg die Treppe hinauf. Gleich darauf hörte er die Schritte seiner Schwester hinter sich. Sie ist wie eine Hexe aus einem alten Märchen, Mik.
Wer - Priscilla oder Emelda? Sie kommen mir beide wie alte Weiber vor, obwohl sie nicht sehr viel älter sind als wir. Ich hätte dich warnen sollen, aber ehrlich gesagt ist alles hier so seltsam, dass ich gar nicht gewusst hätte, wo ich anfangen soll. Priscilla wählt nicht einmal ihre Kleidung aus, ohne Emelda um Rat zu fragen. Sie scheint ihr völlig ausgeliefert zu sein. Und die Kinder …!
Wer ist sie? Sie hat etwas an sich … Ich kann es gar nicht benennen.
Emelda? Nun ja, sie behauptet, mit den Aldarans verwandt zu sein, allerdings weigert sie sich, genauer zu werden. Sie könnte natürlich auch ein uneheliches Kind sein. Aber ich werde nicht im Mindesten klug aus ihr, was mich sehr beunruhigt.
Hmm. Aldaran. Woran erinnert mich das nur? Ich fühlte mich, als hätte ich Watte im Hirn.
Auf mich scheint sie die gleiche Wirkung zu haben.
Was? Du meinst…?
Ich glaube, dass sie mich beeinflusst, aber anscheinend kann ich nichts dagegen tun.
Verstehe. Das klingt logisch - du scheinst wirklich nicht ganz du selbst zu sein. Weiß Regis, was vor sich geht?
Ehrlich gesagt, nein. Ich konnte nur wenige Male mit ihm Kontakt aufnehmen, und er wirkte jedes Mal sehr beschäftigt. Ich wollte ihn nicht noch mit meinen Problemen belästigen. Er hat mir eine Aufgabe übertragen, und ich werde sie auch zu Ende führen! Und er hat zurzeit genug am Hals, in Anbetracht dessen, dass Vater solche Schwierigkeiten macht und im Rat der Comyn alles drunter und drüber geht. Ich … war mir auch nicht sicher, ob ich mir das alles nur einbilde. Alles ist so seltsam hier, Liri!
Du bist ein Idiot, Mik! Diese Frau würde nach Laran stinken, wenn man Laran riechen könnte, und sie hat Priscilla offenkundig völlig in ihren Bann geschlagen. Du hättest viel früher um Hilfe bitten sollen. Und man hätte dich niemals allein hierherschicken dürfen. Mir ist absolut schleierhaft, was Onkel Regis eigentlich vorhat!
Mikhail zögerte. Er würde Regis Hastur nie kritisieren, nicht einmal vor seiner eigenen Schwester, egal wie er sich fühlte. Nichts könnte die Treue zu seinem Onkel zerstören.
Und nachdem sich seine Mutter bei der Ratssitzung so schlecht gegenüber ihrem Bruder benommen hatte, war er umso entschlossener, ein treuer Vasall zu sein. Aber Regis hatte diesmal ihn in eine unhaltbare Situation gebracht - er hatte ihm eine Aufgabe gestellt, die er unmöglich zur allgemeinen Zufriedenheit erfüllen konnte, ganz zu schweigen von seiner eigenen. Soviel ich weiß, hat Priscilla eingewilligt, dass ich so lange Regent bleibe, bis sich herausgestellt hat, welcher ihrer Söhne geeignet wäre, den Thron zu besteigen, aber nicht mehr.
Und damit war Regis einverstanden? Mik, das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!
Ich weiß. Es macht mich wahnsinnig, wenn ich überhaupt mal klar denken kann. Er hat mich bei der Ratssitzung in eine Ecke gedrängt, ohne mir zu erklären, wieso. Ich habe fast das Gefühl, er hat mich aus irgendwelchen Gründen, die ich nicht verstehe, hierher geschickt, damit ich aus dem Weg bin. Ich

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