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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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gekommen. Was würde Lena denken, wenn sie wüsste, dass Patton hier war, nicht als Fotografie, sondern in Fleisch und Blut und in der Blüte seiner Jahre?
    Patton ging ebenfalls etwas zum Bohlenweg hinüber und winkte den Zuschauern. Applaudierende Satyre und Dryaden erwiderten die Geste. Er schien sich in Position zu bringen, damit alle einen guten Blick auf den Kampf hatten.
    Wolkenschwinge trabte in königlicher Haltung auf den Bohlenweg zu und hob einen muskulösen Arm. »Der Wettstreit zwischen Patton Burgess und Breithuf wird auf mein Zeichen hin beginnen. Haltet euch bereit. Los.« Er gab einen wiehernden Laut von sich und ließ den Arm sinken.
    Breithuf kam über die Wiese, das Gesicht streng, die gewaltigen Muskeln in steter Bewegung. Patton erwartete ihn, die Hände in die Hüften gestemmt, und Breithuf beschleunigte zu einem wilden Galopp. »Verteidige dich, Mensch!«, brüllte er.
    Kendra kämpfte gegen den Drang, sich abzuwenden. Patton wirkte klein und schutzlos, während der tobende Zentaur auf ihn zugaloppierte. Er würde ihn einfach niedertrampeln!
    Im letzten Moment machte Patton jedoch mit der Eleganz eines Matadors einen Satz zur Seite, und der Zentaur rannte an ihm vorbei.
    Breithuf wirbelte herum und setzte zu einem zweiten Angriff an. »Ich bin nicht hier, um zu tanzen«, erklärte der Zentaur.
    Wenn das überhaupt möglich war, kam Breithuf diesmal noch schneller auf Patton zugestürmt, dieser machte eine Finte nach links, und als Breithuf einen Haken schlug, sprang Patton in die andere Richtung. Während der Zentaur an ihm vorbeidonnerte, drehte Patton sich und versetzte ihm einen Boxhieb mitten in die Flanke – der Schlag traf den Zentauren so schwer, dass er sich krümmte. Mit schmerzverzerrten Zügen geriet Breithuf ins Stolpern und konnte gerade noch einen Sturz vermeiden.
    Die Zuschauer stöhnten mitfühlend auf, dann applaudierten sie, und die Satyre grölten vor Freude.
    Breithuf bremste ab und drehte sich um. Er fixierte Patton mit einem mörderischen Blick und trabte auf ihn zu. Patton zog sein Hemd gerade und wartete gelassen auf den nächsten Angriff.
    Als er in Reichweite war, bäumte Breithuf sich auf und schlug mit seinen scharfkantigen Hufen aus, während Patton gerade weit genug zurückwich, um nicht getroffen zu werden. Wieder und wieder stürmte Breithuf auf ihn zu, bäumte sich auf und ließ die Vorderhufe fliegen, und jedes Mal blieb Patton gerade eben außer Reichweite.
    »Ich bin nicht hier, um zu tanzen«, äffte Patton ihn grinsend nach.
    Die Zuschauer kicherten.
    Erzürnt vollführte Breithuf einen langen Sprung nach vorn, stampfte mit den Hufen, buckelte und schwang die Fäuste, doch Patton tänzelte flink zur Seite, drehte sich um die eigene Achse und war an der Seite des wilden Zentaurs. Blitzschnell schwang er sich auf Breithufs Rücken und nahm dessen Kopf in einen Würgegriff, während er wie ein Rodeo-Cowboy auf ihm ritt. Wütend bäumte Breithuf sich auf und griff rückwärts nach Patton, woraufhin dieser sofort den Würgegriff löste, eine von Breithufs Händen packte und sich jäh von dessen Rücken fallen ließ. In dem Armhebel gefangen, blieb dem Zentaur nichts anderes übrig, als Pattons Bewegung zu folgen, und er ging abrupt mit ihm zu Boden.
    Ein Knie gegen Breithufs mächtigen Unterarm gestemmt, verbog Patton das Handgelenk des Zentaurs und schien gleichzeitig einen seiner Finger in einem schmerzhaften Griff umklammert zu halten.
    Breithufs Gesicht verzerrte sich vor Qual, und als er versuchte, aufzustehen, hörte Kendra ein scharfes Knacken. Der Zentaur hörte kurz auf, sich zu wehren, und Patton verlagerte seinen Griff.
    »Ich habe hier die Oberhand«, warnte Patton ihn laut. »Ergib dich, oder ich werde dir einen Knochen nach dem anderen brechen!«
    »Niemals«, keuchte Breithuf erbittert.
    Patton ließ den Zentaur für einen Moment los, um ihm einen Schlag aufs Ohr zu versetzen, Breithuf heulte auf, dann fasste er schnell wieder zu und verbog den Arm des Zentauren noch weiter.
    »Dieser Wettstreit ist vorüber, Breithuf«, erklärte Patton. »Ich will dich nicht dauerhaft verkrüppeln oder dich deiner Sinne berauben. Ergib dich!«
    Schweiß glänzte auf Breithufs gerötetem Gesicht. »Niemals.«
    Die Menge war jetzt totenstill.
    Patton verstärkte den Druck auf den zitternden Arm. »Was ist schlimmer? Sich zu ergeben oder vor Publikum wehrlos am Boden zu liegen, während ein Mensch dich mit bloßen Händen demütigt?«
    »Erschlag mich«, flehte

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