Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
umfassten sie und warfen die Satyre mit perfekt gezielten Stößen zu Boden oder stellten ihnen einfach ein Bein. Was bei den Satyren schwierig aussah, wirkte bei ihnen mühelos.
    Das hektische Spiel half Kendra, sich von ihren Sorgen abzulenken. Was war, wenn niemand von der Expedition zum Herrenhaus zurückkehrte? Was, wenn ihre Freunde und ihre Familie alle in Schatten verwandelt worden waren, die sie nicht sehen konnte? Wie lange würde es dauern, bevor sie ihnen folgte?
    »Warum machst du bei dieser Runde nicht mit?«, fragte Doren und rief von der Wiese unter ihr zum Pavillon hinauf.
    »Ich bin nicht gut im Hinwerfen«, antwortete Kendra. »Ich schaue lieber zu.«
    »Es ist nicht so grob, wie es aussieht«, meinte Doren. »Zumindest wäre es das nicht für dich.«
    In diesem Moment kam Hugo auf die Lücke in der Hecke zugeprescht und rammte dunkle Satyre zur Seite, während er in der einen Hand Seth und in der anderen einen Fremden hoch erhoben hielt. Sobald er durch die Hecke war, verlangsamte Hugo sein Tempo.
    »Nun, reiß mir die Hörner aus, und nenn mich ein Lamm«, stammelte Doren. »Wenn das nicht Patton Burgess ist!«
    »Patton Burgess?«, fragte Kendra.
    »Komm«, sagte der Satyr und lief bereits durchs Gras.
    Kendra schwang sich über das Geländer des Pavillons und lief hinter Doren her. Wo war der Karren? Wo waren Oma und Opa? Warren und Dale? Wie war es möglich, dass Patton Burgess bei Hugo und Seth war?
    Der Golem stellte Patton und Seth auf den Boden. Patton strich seine Hosenträger glatt und zupfte seine Ärmel zurecht.
    »Patton Burgess!«, rief Doren aus. »Zurück aus dem Grab! Ich hätte wissen sollen, dass du früher oder später wieder aufkreuzen würdest.«
    »Freut mich, zu sehen, dass du nicht räudig bist und knurrst wie die anderen«, antwortete Patton mit einem Lächeln. »Es hat mich zutiefst bekümmert, von Newels Verwandlung zu hören. Und du musst Kendra sein.«
    Kendra blieb vor ihm stehen, ein wenig außer Atem vom Laufen. Er kam ihr von den Fotos bekannt vor, aber sie wurden ihm nicht ganz gerecht. »Sie sind es wirklich. Ich habe Ihre Tagebücher gelesen.«
    »Dann bist du mir gegenüber im Vorteil«, erwiderte Patton. »Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen.«
    Kendra sah Seth an. »Was ist mit den anderen?«
    »Schatten«, antwortete Seth.
    Kendra schlug sich die Hände vors Gesicht. Auf keinen Fall wollte sie vor Patton in Tränen ausbrechen.
    »Die Kreatur im Herrenhaus war die Dame, die am Mittsommerabend vor unserem Fenster erschienen ist«, setzte Seth seinen Bericht fort. »Die Schattendame, die Muriel und Bahumat geholfen hat. Sie ist die Quelle der Seuche.«
    »Kummer ist keine Schande, Kendra«, sagte Patton tröstend.
    Kendra blickte mit feuchten Augen auf. »Wie kommt es, dass Sie hier sind?«
    Patton schaute Doren an und hob die goldene Kugel hoch. »Der Gegenstand im Herrenhaus hat es mir gestattet, für kurze Zeit hierher zu reisen.«
    Kendra nickte und begriff, dass er vor dem Satyr nicht mehr über das Artefakt erzählen wollte.
    Beim Klang näher kommender Hufschläge drehten sie alle sich um.
    Wolkenschwinge galoppierte auf sie zu und kam stampfend vor Seth zum Stehen. Der Zentaur starrte Patton an, dann neigte er leicht den Kopf. »Patton Burgess. Wie ist es Ihnen gelungen, Ihre Lebensspanne derart auszudehnen?«
    »Wir alle haben unsere kleinen Geheimnisse«, erwiderte Patton.
    Wolkenschwinge richtete den Blick auf Seth. »Breithuf lässt dir zu deiner sicheren Rückkehr gratulieren. Er möchte dich an eure Verabredung morgen früh erinnern.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Seth.
    »Was für eine Verabredung?«, warf Patton ein.
    »Seth muss sich für seine ungeheuerlichen Beleidigungen rechtfertigen«, erklärte Wolkenschwinge.
    »Ein Duell?«, rief Patton aus. »Ein Zentaur gegen ein Kind! Das ist niederträchtig, selbst für Breithufs Verhältnisse.«
    »Ich habe den Wortwechsel bezeugt«, sagte Wolkenschwinge. »Breithuf hat dem jungen Menschen mehrere Chancen auf Gnade gewährt.«
    »Ich bestehe darauf, ein Wörtchen mit Breithuf zu sprechen«, beharrte Patton.
    »Ich bin sicher, dass er dazu gerne bereit sein wird«, antwortete Wolkenschwinge, dann galoppierte der Zentaur davon.
    »Er hat Sie sehr höflich behandelt«, staunte Seth.
    »Dazu hat er auch allen Grund«, erwiderte Patton. »Ich habe den Zentauren jüngst das beste Stück Land in ganz Fabelheim gegeben. Nun, jüngst für mich, vor langer Zeit für dich. Erzähl mir von diesem

Weitere Kostenlose Bücher