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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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ausschließlich Smalltalk, wobei Hal am meisten redete und Mara gar nichts sagte. Nach dem Essen entschuldigten sich Warren und Dougan und brachten Kendra und Gavin auf ihre Zimmer.
    »Dougan setzt Gavin ins Bild«, sagte Warren und schloss die Tür hinter sich. »Dies hier ist dein Zimmer. Aber wir werden nicht lange bleiben. Morgen machen wir uns auf die Suche nach dem Artefakt, und sie haben zugestimmt, mich mitzunehmen. Du kannst hier bleiben und brauchst lediglich abzuwarten.«
    »Was ist beim letzten Mal passiert?«, wollte Kendra wissen.
    Warren trat näher an sie heran und sprach etwas leiser. »Javier, Tammy und ein Bursche namens Zack haben es zusammen versucht. Der Eingang zum Gewölbe befindet sich auf der Hochfläche der Bemalten Mesa, und ich schätze, es ist ziemlich schwierig, dort hinaufzukommen. Neil kennt den Weg, also führte er sie hinauf, wartete jedoch draußen vor dem Eingang. Rosa hatte ihnen den Schlüssel zu dem Gewölbe gegeben, also gelangten sie ohne große Probleme hinein und schafften es an zwei Fallen vorbei. Dann begegneten sie einem Drachen.«
    »Einem lebenden?«, fragte Kendra.
    »Zack, der Anführer, war tot, bevor sie überhaupt wussten, was geschah. Javier verlor ein Bein und verletzte sich das andere. Dabei wurde er nicht mal gebissen – er hat einen Schlag mit dem Schwanz abbekommen. Er und Tammy hatten Glück, mit dem Leben davonzukommen. Sie konnten nicht viel darüber berichten, wie der Drache aussah, aber sie benehmen sich beide so, als wären sie sich ganz sicher, was sie angegriffen hat.«
    »Gavins Dad hat mit Drachen gearbeitet«, bemerkte Kendra.
    »Was der Grund ist, warum sie ihn hergebracht haben. Anscheinend ist Gavin ein geborener Drachenzähmer. Du musst das um seinetwillen geheim halten. Es ist der Hauptgrund, warum sein Vater ihn geheim gehalten hat. Es könnte ihn zu einer ebenso großen Zielscheibe machen, wie du es bist.«
    »Was ist ein Drachenzähmer?«
    Warren setzte sich aufs Bett. »Um das zu verstehen, musst du zuerst das Wesen von Drachen verstehen, die wohl die mächtigsten aller magischen Geschöpfe sind. Sie leben Tausende von Jahren lang, können eine Größe von mehreren Wohnblocks erreichen, haben einen beängstigend scharfen Verstand, und in jede Faser ihres Körpers ist uralte Magie eingewoben. So ziemlich alle Sterblichen, die versuchen, mit einem Drachen zu reden, werden sofort gebannt und verfallen in eine Art Lähmung. Ein Drachenzähmer kann diesen Effekt vermeiden und tatsächlich ein Gespräch führen.«
    »Und dann kann er den Drachen kontrollieren?«, hakte Kendra nach.
    Warren lachte leise. »Niemand kontrolliert einen Drachen. Aber Drachen sind so daran gewöhnt, alle anderen Wesen allein mit ihrem Blick außer Gefecht zu setzen, dass sie einen Menschen, der ihnen standhält, überaus faszinierend finden. Es ist ein gefährliches Spiel, aber manchmal gewähren Drachen solchen Personen Gefälligkeiten, unter anderem die, sie am Leben zu lassen.«
    »Also wird Gavin versuchen, sich an dem Drachen vorbeizureden?«, fragte Kendra.
    »Das ist die Idee dahinter. Ich habe gerade erst von dem Drachen erfahren, aber Gavin wusste es schon früher, und ich schätze, er ist bereit, es zu versuchen. Und ich bin dumm genug mitzukommen.«
    »Was ist, wenn Worte versagen? Könntet ihr den Drachen töten?«
    »Ist das dein Ernst? Womit? Ihre Schuppen sind wie Stein, ihre Knochen wie Adamant. Jeder von ihnen hat spezielle Kräfte, und das obwohl ihre Zähne, ihr Schwanz und ihre Klauen allein schon mehr als reichen würden. Und vergiss nicht, alle bis auf einige wenige auserwählte Personen erstarren in ihrer Gegenwart.«
    »Hal hat gesagt, dass Patton Burgess vielleicht einen Drachen getötet hat«, erzählte Kendra.
    »Wie ist es dazu gekommen, dass ihr über das Töten von Drachen gesprochen habt?«
    »Sie haben in ihrem Museum ein Drachenskelett. Gespendet von Patton.«
    »Patton hat die Gerüchte, dass er einen Drachen getötet habe, stets geleugnet. Ich sehe keinen Grund, an ihm zu zweifeln. Vor Urzeiten haben große Zauberer herausgefunden, wie man Drachen mit Hilfe von Magie vernichten kann, und sie auf diese Weise dazu überredet, Zuflucht in den Sieben Sanktuarien zu suchen. Aber einen Zauberer, der einen Drachen töten kann, hat es auf Erden seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben. Die Einzigen, die in unseren Zeiten angeblich Drachen getötet haben sollen, sind Wilderer, die sich an Nestlingen vergingen, und Wilderer dieser Art sind

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