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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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selten. Sie leben nicht sehr lange.«
    »Was sind die Sieben Sanktuarien?«, erkundigte Kendra sich.
    »Höhergestellte Reservate als die Art, die du kennst«, erklärte Warren. »Einige magische Kreaturen sind zu mächtig, als dass Menschen sie kontrollieren könnten. Diese werden in die Sieben Sanktuarien geschickt. So gut wie niemand kennt ihren Standort, mich eingeschlossen. Aber wir kommen vom Thema ab.«
    »Du willst also versuchen, einem Drachen ein Artefakt zu stehlen«, stellte Kendra fest.
    »Nicht ganz. Ich werde Dougan helfen, einem Drachen ein Artefakt zu entwenden, um es danach zu stehlen und es an einem geeigneteren Ort zu verstecken.«
    »Du denkst, dass Gavin sich wirklich mit Worten einen Weg an einem Drachen vorbei erkämpfen kann?«, fragte Kendra.
    »Wenn er so gut ist, wie Dougan behauptet, vielleicht. Sein Vater war der berühmteste Drachenexperte auf der Welt. Selbst unter Verwaltern und Rittern der Morgendämmerung bleiben Drachen Legenden. Ich habe noch nie einen lebenden gesehen. Fast keiner von uns hat das. Aber Chuck Rose hat manchmal monatelang unter ihnen gelebt und ihre Gewohnheiten studiert. Er hat sogar einen fotografiert.«
    »Wie ist er gestorben?«
    Warren seufzte. »Ein Drache hat ihn gefressen.«

KAPITEL 8
Schattenmann
    S eth quetschte Zahnpasta aus der Tube und begann sich die Zähne zu putzen, ohne seinem Bild im Spiegel die geringste Beachtung zu schenken. In Fabelheim spitzten die Dinge sich derart zu, dass er beinahe aufgehört hatte, Kendra zu beneiden, weil sie das Reservat hatte verlassen können. Beinahe. Er malte sich immer noch manchmal aus, wie sie und Warren in ein ägyptisches Grab eindrangen und mit Maschinengewehren Mumien und Kobras niedermähten. Ein derart atemberaubendes Abenteuer wäre natürlich weitaus aufregender als eine mysteriöse Seuche, die die Feen dazu brachte, ihr Licht zu verlieren.
    Nachdem er ins Waschbecken gespuckt und sich Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, machte Seth sich auf den Weg zum Dachboden. Er hatte gerade an einem langen Gespräch mit Opa, Oma, Tanu und Dale teilgenommen und versuchte, all die neuen Informationen zu ordnen, damit er eine Möglichkeit finden konnte, sie alle zu retten. Wenn er doch nur beweisen könnte, dass sein Sieg über den Wiedergänger echt gewesen war, dann würden sie ihn vielleicht auf die nächste Geheimmission mitnehmen.
    Oben an der Treppe hielt er inne und lehnte sich an den Türrahmen. Das Licht der Abenddämmerung glühte purpurn im Fenster des Spielzimmers. Opa und die anderen hatten versucht, sich über die möglichen Quellen der Seuche klar zu werden. Ihnen zufolge gab es in Fabelheim vier bedeutende Dämonen: Bahumat, der in einem sicheren Gefängnis unter dem Hügel am Standort der ehemaligen Kapelle festsaß; Ollock den Vielfraß, der im Wald erstarrt war, bis irgendein Idiot ihm zu fressen gab; Graulas, einen sehr alten Dämon, der mehr oder weniger Winterschlaf hielt; und einen Dämon namens Kurisock, den niemand je gesehen hatte und der in einer Teergrube lebte.
    Gegen seinen Willen schaute Seth zu den Tagebüchern hinüber, die sich neben Kendras Bett stapelten. Sie hatte aus deren Lektüre von der Teergrube erfahren. Konnten diese Seiten Informationen enthalten, die Opa und die anderen vielleicht übersehen hatten? Wahrscheinlich nicht. Und wenn ja, konnten sie die Tagebücher gern selbst lesen.
    Die Erwachsenen waren der Meinung, dass von den vier Dämonen Bahumat und Ollock gegenwärtig die gefährlichsten waren, weil sie niemals dem Gründungsvertrag von Fabelheim zugestimmt hatten. Normalerweise mussten alle magischen Kreaturen, die in Fabelheim Zuflucht fanden, geloben, sich an den Vertrag zu halten, der die Grenzen aufzeigte, wo sie umherstreifen konnten, und Einschränkungen einhielt, was die Frage betraf, wie sehr sie anderen Kreaturen schaden durften. Es gab Grenzen, die Graulas und Kurisock zu respektieren geschworen hatten, Regeln, die nicht zu brechen sie bindende Gelübde abgelegt hatten. Nur Personen, die töricht genug waren, in ihre Domänen einzudringen, hatten von diesen beiden ernsthafte Gefahren zu erwarten. Aber Bahumat war schon vor den Zeiten des Vertrages in Fabelheim gewesen, und Ollock war gewissermaßen als Gast nach Fabelheim gekommen, was zwar gewisse Einschränkungen für ihn mit sich brachte, ihm jedoch genug Spielraum ließ, Ärger zu machen. Zumindest hatte Seth die Dinge so verstanden.
    Der wichtige Teil war, dass die Seuche wahrscheinlich nicht durch

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