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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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wenigen Hinweise, die es gibt, lassen sämtlich auf Sie schließen.«
    »Und Sie sagten, Ihr Freund sei sanft – friedliebend.«
    »Er ist eine Fee«, erklärte Bishop trocken. »Haben Sie je von gefährlichen Feen gehört?« Zwar gab es Todesfeen, aber von denen würde er ihr jetzt ganz gewiss nichts erzählen.
    Sie schluckte, und unwillkürlich wanderte sein Blick zu ihrem Hals. Er erinnerte sich, wie seidig und salzig-süß ihre Haut dort war. »Ich möchte nicht, dass man mir unterstellt, Unschuldige zu ermorden.«
    Es kostete ihn einige Mühe, nicht höhnisch zu lachen. »Dann sorgen Sie sich neuerdings um Unschuldige?«
    »Ja«, antwortete sie schlicht.
    Darauf fiel ihm nichts ein.
    »Ich verstehe es selbst nicht«, erklärte sie, »aber es scheint mir richtig, mich mit Ihnen zusammenzutun. Es kommt mir sogar richtiger vor als alles andere, was ich je gemacht habe. Ich hätte zu meiner Großmutter gehen können, aber ich möchte sie nicht in Gefahr bringen. Ich hätte auch einen meiner Männer um Unterschlupf bitten können.«
    »Aber die sollen nicht wissen, dass ich noch in der Nähe bin.«
    Sie starrte ihn mit ihren großen dunklen Augen an, in denen er ohne weiteres versinken könnte. »Bei Ihnen fühle ich mich sicherer.«
    Sie fühlte sich bei ihm sicher? Im Grunde war sie es tatsächlich – jedenfalls vor den Männern, die sie jagten.
    »Obwohl ich Ihr Blut getrunken habe?« Das hätte er nicht erwähnen dürfen, denn es erinnerte ihn bloß daran, wie sie sich unter ihm angefühlt hatte – und auf seiner Zunge.
    Wieder schluckte sie, und wieder blickte er auf ihren Hals, dass ihm der Mund wässrig wurde. »Sie hätten mich töten können, taten es aber nicht.«
    »Ihre Männer hielten mich davon ab.«
    »Wir beide wissen, dass ich längst tot wäre, wenn Sie es ernstlich wollten.«
    Er lehnte den Kopf nach hinten. »Vermutlich.«
    »Da gibt es nichts zu vermuten. Ich habe Sie gefangen genommen, und dafür hätten Sie mich töten können. Es wäre Ihr gutes Recht gewesen, doch Sie taten es nicht. Und das sagt mir, dass ich Ihnen vertrauen kann.«
    Er lüpfte eine Braue und ließ die unausgesprochene Frage im Raum stehen. Konnte er ihr vertrauen?
    »Ich bin Ihnen etwas schuldig«, fuhr sie fort und sah dabei aus, als bereiteten ihr diese Worte Schmerzen, »und ich werde diese Schuld begleichen.«
    Bishop schüttelte den Kopf. Das war zweifellos die einzige Entschuldigung, die er von ihr bekommen würde. Und seltsamerweise befriedigte sie jenen Teil von ihm, der nach einer solchen Geste verlangte. Sie bot ihm ihr Vertrauen an und bat im Gegenzug um seines.
    Und er wollte es ihr verdammt gern zusichern.
    Wie konnte das passieren? Er wollte doch nichts weiter als Nycen finden. Diese Frau hatte ihn entführt, gequält und bedroht. Himmelherrgott, sie war drauf und dran gewesen, ihn an Leute auszuliefern, die ihn töten wollten! Und jetzt redete sie, als handelte sie nach einer Art Ehrenkodex.
    Wie merkwürdig, dass er ihr glaubte!
    Sie hatte recht, wenn sie sagte, sie beide hätten einen gemeinsamen Feind, und er wusste, dass sie sicherer und stärker wären, solange sie Seite an Seite und nicht gegeneinander kämpften. Aber konnte er ihr vertrauen, ihn am Ende nicht zu verraten? Würde sie ihn erneut zu töten versuchen, wenn der gemeinsame Feind erst geschlagen war? Ihr zu vertrauen hieß, sich verwundbar zu machen.
    Und was Marika betraf, war er bereits verwundbar genug. Ihr Blut floss in seinen Adern, betörte ihn und lockte ihn zu ihr. Ihre Stärke, ihre Entschlossenheit und der Trotz, mit dem sie ihrer Angst begegnete, faszinierten ihn über die Maßen. Ja, er fühlte sich mehr und mehr zu ihr hingezogen, begehrte sie, wie ein Mann eine Frau begehrt, und das nicht bloß im streng geschlechtlichen Sinne.
    Angesichts der Tatsache, dass sie ihn noch vor wenigenTagen umbringen wollte, waren derlei Regungen, gelinde gesagt, äußerst befremdlich.
    Selbst wenn sie ihn inzwischen nicht mehr töten wollte, war da immer noch das Problem, dass sie es hasste, zur Hälfte ein Vampir zu sein, und erst recht hasste, dass er ganz und gar ein Vampir war. Sollten sie der unbestreitbaren Anziehung zwischen ihnen nachgeben, würde das zwangsläufig zu Schwierigkeiten führen.
    Sie erschien ein bisschen nervös. »Wollen Sie mich noch lange warten lassen? Sagen Sie doch etwas!«
    Er sprach aus, was ihm als Erstes in den Sinn kam. »Sie sind die merkwürdigste Frau, die mir je begegnet ist.«
    Das brachte sie zum

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