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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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gut. Wir stritten uns, triezten uns gegenseitig, wussten jedoch, dass wir uns letztlich aufeinander verlassen, einander vertrauen konnten.«
    »Und Sie wurden zusammen zu Vampiren?«
    »Zuerst waren wir Soldaten.«
    Als sie ihn fragend anblickte, bildete sich eine kleine Falte zwischen ihren Brauen. »Sie waren Soldat?«
    »Wussten Sie das nicht?« Wie hatte sie es geschafft, so lange am Leben zu bleiben? »Sie haben sich wohl nicht besonders gründlich über uns erkundigt, oder?«
    Nun reckte sie trotzig das Kinn. »Ich wusste alles, was ich wissen musste, um Ihresgleichen zu jagen.«
    Bishop stützte den Arm auf die Sessellehne und den Kopf in die Hand. »Ja, Unwissenheit macht es erstaunlich leicht, einen Mord zu rechtfertigen.«
    »Sprechen Sie aus Erfahrung?«
    »Selbstverständlich – genau wie Sie.« Seine Stimme war nach wie vor ruhig und leise, obwohl sie sich redliche Mühe gab, ihn zu verärgern.
    »Vampire sind seelenlose tote Wesen.«
    Gütiger Gott, das glaubte sie doch hoffentlich nicht im Ernst! Nahm sie diese Altweibergeschichten etwa für bare Münze, denen zufolge Vampire Untote sind, die aus ihren Gräbern steigen?
    »Mein Herz schlägt.«
    »Nur wegen des Blutes … des Lebens, das Sie anderen stehlen.«
    »Mein Gott, ich fasse nicht, dass Sie so lange überleben konnten! Ich bin nicht tot!« Sie saßen recht dicht beieinander, so dass er nur den Arm ausstrecken musste, um ihre Hand zu ergreifen und an seine Brust zu pressen. Sie sollte fühlen, wie sein Herz schlug und sein Brustkorb sich mit jedem Atemzug hob und senkte.
    »Es muss nicht so oft schlagen wie Ihres, und ich brauche auch nicht so oft Luft zu holen wie Sie, aber ich bin lebendig, Marika. Ich bin nur nicht mehr menschlich.«
    Sprachlos starrte sie ihn an, und er spürte ihre lange kühle Hand durch den dünnen Batist seines Hemdes. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
    »Den Unterschied zwischen Richtig und Falsch kenne ich immer noch«, fuhr er fort und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. »Ich glaube an Gott, und ich glaube, dass meine Seele am selben Platz ist wie zuvor.«
    »Als Nächstes werden Sie mir erzählen, dass Sie planen, in den Himmel zu kommen, wenn Sie eines Tages sterben!« Sie machte sich über ihn lustig, versuchte jedoch nicht, ihre Hand wegzunehmen.
    Bishop lächelte bloß. In diesem Moment erinnerte sie ihn ein wenig an Elisabetta. Auch sie hatte einige sehr klare Vorstellungen vom Himmelreich gehabt und davon, wer dort hingehörte und wer nicht. »Was mit mir geschieht, wenn dieses Leben vorbei ist, betrifft ganz allein Gott und mich.«
    Sie öffnete den Mund – zweifellos, um ihm zu widersprechen, aber er kam ihr zuvor. »Wollen Sie etwas über Saint erfahren oder lieber mit mir über Religion diskutieren?«
    Zunächst kniff sie die Lippen zusammen, dann murmelte sie: »Saint.«
    Bishop bemühte sich, ernst zu bleiben. Er genoss die Gespräche mit ihr, obwohl er fortwährend hin- und hergerissen war zwischen dem Wunsch, sie zu küssen, und dem, sie bei den Schultern zu packen und zu schütteln. Einerseits war sie ungewöhnlich stark und kampferprobt, andererseits hegte sie geradezu kindische Überzeugungen. Es war fürwahr ein Wunder, dass noch niemand sie umgebracht hatte – was allerdings jederzeit passieren könnte!
    Bei diesem Gedanken wurde ihm eiskalt. Er ließ ihre Hand los und erzählte ihr, was sie wissen wollte.
    »Wir waren ziemlich jung, als wir beschlossen, unsere Pflicht gegenüber König und Vaterland zu erfüllen.« Hörte sie den Spott? »Wir glaubten, dass wir edle Helden würden, dass unser Leben ein einziges großes Abenteuer sein würde. Ganz so romantisch wurde es dann nicht.«
    »Aber Sie waren gut in dem, was Sie taten, nicht wahr?«
    Er nickte. »Ja, das waren wir. Es dauerte nicht lange, bis wir mit den anderen bekannt gemacht wurden. Jeder von uns brachte etwas mit, das ihm einen besonderen Platz im Heer des Königs sicherte. Wir waren quasi seine persönlichen Marionetten.«
    »Welches war Ihre Rolle in der Gruppe?«
    »Das Kämpfen natürlich.«
    »Und Saints?«
    »Er war ein Dieb, der beste, gerissenste Dieb, dem zu begegnen ich jemals das Vergnügen hatte. Es gab kein Schloss, das er nicht öffnen, keinen Schatz, den er sich nicht holen konnte.«
    »Sie lächeln, als würden Sie diese Züge bewundern.«
    Bishop zuckte mit den Schultern. Natürlich verstand sie ihn nicht, denn sie war voreingenommen – genau wie er. »Ja, ich bewunderte seine Talente. Sie bescherten

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