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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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wollte.«
    »Manche Geschichten besagen, Sie hätten sie geopfert, um sich zu retten.«
    Wenngleich es ihn nicht wunderte, störte es ihn gleichwohl. Nie wäre er solch einer Feigheit fähig gewesen. Und dass Marika es für möglich hielt, empörte ihn geradezu. »Es ging ihr nicht gut, deshalb ging ich an jenem Abend fort, um mich zu nähren.«
    »Sie nährten sich gewöhnlich an ihr?«
    »Ja.«
    »Das ließ sie zu?«
    »Ja.«
    Nun beugte sie sich in ihrem Sessel vor und beäugte ihn höchst interessiert. »Gefiel es ihr?«
    Eine solche Frage von ihr sollte ihn abstoßen, tat es aber nicht. Vielmehr fand er ihre Wissbegier faszinierend. Vielleicht hatte sie seinen Biss ja doch genossen. »Normalerweise würde ich sagen, das geht Sie nichts an, aber was soll’s? Ja, auch das gehörte zur Intimität zwischen uns.«
    Marika nickte, und Bishop konnte riechen, wie ihre Körpertemperatur anstieg. Offensichtlich fand sie die Vorstellung, gebissen zu werden, nicht so abstoßend, wie sie anfänglich behauptet hatte. Was gäbe er darum, in diesem Moment in ihren Kopf hineinsehen zu können und zu erfahren, was darin vorging! Dachte sie an die Nacht,in der er sie angegriffen hatte? Erinnerte sie sich an seine Zähne, die in ihren Hals vergraben waren?
    Gott allein wusste, dass er daran dachte! Sein Kiefer juckte schmerzlich, so sehr sehnten seine Eckzähne sich danach, hervorzukommen und sich in ihren Hals zu versenken. Parallel wurde sein Glied hart und dick. Er wollte sie mit jedem Millimeter von sich ausfüllen, wollte erleben, wie sie sich wimmernd unter ihm wand, während er das Blut aus ihren Adern sog und zugleich seinen Samen in sie ergoss.
    Keine Frage, er hatte schon zu lange abstinent gelebt, dass er sich nach einer Frau verzehrte, die bis vor kurzem – oder noch? – entschlossen war, ihn umzubringen.
    »Sehnen Sie sich nach Blut?« Die Frage war ihm herausgerutscht, bevor er nachgedacht hatte. Andernfalls wäre er selbst darauf gekommen, dass er lieber den Mund halten sollte.
    Ihr ganzer Körper zuckte zusammen, und sie riss die Augen weit auf. Allein diese Reaktion reichte ihm als Antwort.
    Interessant! Er könnte sich an seinem Triumph weiden und ihr genüsslich unter die Nase reiben, dass sie kein bisschen »menschlicher« war als er, aber das tat er nicht. Nein, eigentlich empfand er Mitleid. »Wie lange schon?«
    Marika wandte das Gesicht ab. »Ein paar Jahre. Deshalb will ich Saint finden.«
    »Ich dachte, Sie wollten ihn finden, um ihn zu töten.«
    »Will ich auch. Ich will ihn töten, um mich zu kurieren.«
     
    Bishop sagte kein Wort, und dennoch setzte Marikas Herz kurz aus, um gleich danach in einen ungesunden Stolperrhythmus zu verfallen. Er machte ihr nichts vor, denn unmöglich konnte ein solches Mitgefühl gespielt sein.
    Saint zu töten, würde sie also nicht kurieren.
    »All die Legenden …«, sie atmete tief durch, um ihre Unterlippe davon abzuhalten zu zittern, »… sind falsch.« Ihren »Meister« zu töten, würde sie nicht heilen.
    Er nickte. »Ich fürchte ja.«
    Hilflos blickte sie sich im Zimmer um – auf das brennende Kaminfeuer, die Lichtspiele, welche die Flammen auf den farbenfrohen Teppich warfen. Wie hatte sie so dumm sein können, diese Geschichten zu glauben?
    Weil sie an sie glauben wollte.
    »Ich dachte, ich könnte meine Mutter rächen und mich gleichzeitig aus diesem schrecklichen Zustand befreien. Und jetzt muss ich mich damit zufriedengeben, ihren Tod zu rächen, und mein Schicksal hinnehmen.«
    »Marika, was Ihre Mutter angeht …«
    Ruckartig hob sie den Kopf und wandte sich wieder Bishop zu. »Was ist mit ihr?«
    Bishop schüttelte den Kopf. »Sind Sie sicher, dass Saint sie getötet hat?«
    »So erzählte mein Vater es mir. Saint griff meine Mutter an, und sie bekam Wehen. Der Blutverlust schwächte sie, und sie starb kurz nach der Geburt.« Wut linderte den Schmerz in ihrem Innern. »Saint nutzte ihre Lage aus und tötete sie.«
    Obwohl er nichts sagte, war da etwas an seinem Gesichtsausdruck, das sie stutzig machte. »Glauben Sie, mein Vater hat mich belogen?«
    Er zuckte nur mit den Schultern. »Was ich glaube, ist unerheblich.«
    »In solchen Dingen würde er nicht lügen.«
    Der Vampir sah sie mit eiskalten Augen an. »Natürlich nicht. Immerhin behielt er Sie bei sich und liebte Sie all die Jahre lang.«
    Das war eine niederschmetternde Ohrfeige. Woher wusste er, dass sie nicht bei ihrem Vater gelebt hatte? Die Haushälterin. Sie kannte Marikas Großmutter,

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