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Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Titel: Die Schattenstaffel Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Croupier böse an.
    Seine nervösen Hände suchten nach einer Zigarette, und während er sich wieder dem Clubangestellten zuwandte, knirschte er:
    „Und Ihnen, Mister, gebe ich letztmalig den Rat, sich in meinem Beisein nicht noch einmal einer Lady gegenüber so zu benehmen. Miß Mitchel befindet sich auf meinen ausdrücklichen Wunsch hier in diesen Räumen. Sie hat also Recht, mich zur Besinnung zu rufen. Merken Sie sich das!"
    „Und wie ist es?" Damit ignorierte der Spielmacher einfach den Vorwurf des jungen Spielers. Er war überdies dienstlich dazu verpflichtet, seinen Groll zu verbergen.
    „Machen Sie noch ein Spiel, mein Herr?"
    Es sah zunächst so aus, als beabsichtige Franky Hurlinghamer den Rat der Frau zu befolgen. Doch die hämischen Blicke der am Tisch versammelten Clubbesucher ließen ihn zu seinem Wort stehen:
    „Natürlich! Nun machen Sie schon!"
    Gepreßt kam es über seine blassen Lippen. Wieder hatte er den Spielteufel im Genick sitzen.
    Nur wenige Minuten vergingen, dann war auch der letzte Schein vor ihm verspielt:
    „Damn't, es ist wie verhext, resignierte er.
    Er schob sich eine Haarsträhne aus der feuchten Stirn und erhob sich schwerfällig von seinem Platz. Susan Mitchel stand noch immer hinter ihm. Ihr Gesicht wirkte übernatürlich blaß, und ihre Augen blickten den eigensinnigen jungen Mann bestürzt an. Leicht schwankend hakte Hurlinghamer sich bei der Frau ein. Seine Stimme vibrierte merklich, als er sagte:
    „Komm! Entschuldige, ich bin etwas down. Gehen wir zur Bar hinunter."
    Zusammen verließen sie den Spielsaal. Auf dem Gang angekommen, sagte Franky Hurlinghamer schuldbewußt: „Ich hätte heute gar nicht herkommen sollen. Damn't, nun wäre es mir beinahe lieb, wenn die Police bald dahinter kommen würde und diesen Laden hochgehen ließe."
    „Bevor es aber soweit kommen wird, bist du ruiniert, Franky", antwortete Susan sarkastisch.
    Ihre Stimme hob sich plötzlich, und sie klang ungewohnt ernst.
    „Darum bitte ich dich, Franky, wenn dir unsere Freundschaft noch etwas bedeutet, spiele in Zukunft nicht mehr derart leichtsinnig wie heute Abend. Bitte, versprich mir das!"
    Erstaunt blieb Franky stehen. Er schien nicht recht zu begreifen, daß diese schöne Frau sich seinetwegen so ernste Sorgen machte. Das hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht. Bisher hatte er angenommen, Susan Mitchel gehöre zu jenen Frauen, die es einzig und allein auf sein Vermögen abgesehen hatten. Daß Susan Mitchel so ganz anders war als viele seiner früheren Bekannten, ließ ihn trotz seines finanziellen Mißgeschickes wieder froh und heiter werden. Seine Nerven waren wieder voll intakt, als er Susan Mitchel tief in die Augen sah und allen Ernstes beteuerte:
    „Du hast recht! So, wie ich mich in den letzten Tagen aufgeführt habe, muß es ja unmöglich und kränkend auch für dich gewesen sein!“ Sie beruhigte ihn, sie sagte sanft:
    „Schon gut!"
    Und er versicherte noch einmal:
    „Doch, du, verlaß dich darauf: von jetzt an wird es anders. Mich sieht dieser Neppladen dort oben so schnell nicht wieder."
    Franky fand wieder beste Laune und lächelte wie sonst. Seine Grübchen kamen sogar wieder zum Vorschein. Dagegen blieb Susan weiterhin ernst. Irgend etwas schien sie arg zu bedrücken. Er bemerkte es und fragte nach dem Grund.
    „Nun, es geht mich zwar nichts an, Franky", kam sie nach längerem Zögern mit der Sprache heraus. „Aber wenn es so ist, wie es alle Leute hier zu wissen glauben, dann wird man dich gesellschaftlich unmöglich machen, wenn . . . wenn …"
    „Nun, wenn was?" drängte er, obgleich er schon ahnte, was nun kommen würde.
    Sie würgte leise über die Lippen: „Ich muß dir das sagen, begreife das. Wenn du nicht in kürzester Zeit den Betrag zurückerstattest, den du dir hier im Club geliehen hast . . . Man versteht hier in dererlei Dingen keinen Spaß. Und alle Welt weiß, daß du nicht gerade in Millionen schwimmst. Im Moment sieht es doch wirklich trübe aus!"
    „Das stimmt!" gab er mit spröder Stimme wieder. Sein Gesicht wirkte nun im hellen Licht der Gangbeleuchtung aschfahl. Lange standen sich die beiden jungen Menschen gegenüber. Jeder von ihnen sann über einen Ausweg aus dieser verzwickten Lage nach. Susan Mitchel brach überraschend das Schweigen. Sie sah Franky offen ins Gesicht und sagte mit bebender Stimme:
    „Sei bitte nicht beleidigt. Nur eine Frage: Könnte ich dir für den Augenblick wenigstens etwas mit meinem Ersparten..."
    „Stop,

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