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Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Titel: Die Schattenstaffel Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Sie sich weiter aussprechen."  
    Skips Wangenmuskeln mahlten. „Mann, mit Ihrem Instinkt steht’s nicht zum besten", murrte er. „Gut, ich komme mit. Aber wenn uns diese Nacht ein Fang entgeht, womöglich eine hartgesottene Gangster-Clique, dann dürften Sie das zu verantworten haben. Also, bitte, gehen wir —"
    „Was heißt überhaupt ,uns‘", fragte der Cop aufgebracht. „Nun sagen Sie bloß noch, Sie kämen direkt vom Scotland Yard, sind der Chef persönlich..."
    Skip preßte die Lippen aufeinander. Er schwieg und trottete folgsam wie ein Hund neben dem Beamten her. Sie passierten den breiten Easton-Kings-Road. Noch wartete dort die dunkle Limousine. Immerhin — dachte Skip, ich habe ja die Kennzeichen des Wagens. Und wie ich Brita Clementh kenne, wird sie das ihrige zu tun wissen —
     
    *
     
    Auf dem Polizeirevier stellte sich zu Skip Ellebrys Überraschung heraus, daß die Zulassungs-Stelle für Kraftfahrzeuge noch für kein Fahrzeug das Kennzeichen ZW-24530 ausgegeben hatte. Die heikle Situation verschärfte sich. Die mutmaßlichen Gangster hatten nunmehr alle Trümpfe in der Hand. Skip ballte die Fäuste. Er kam sich fast wie ein Gefangener vor. Wenn er in diesem Augenblick hätte ahnen können, daß sich vor der Villa in Pimlico eine mit Beute reichbeladene dunkle Limousine unbehelligt in Bewegung setzte, wäre er wahrscheinlich — koste es, was es wolle — aufgesprungen und davongerannt. Er kam ins Grübeln, philosophierte vor sich hin:Alle Entscheidungen des Lebens, die glücklichsten und die unglücklichsten, fallen immer nur in Augenblicken . . .
     
    7
     
    Blieb der Einbruch in der Villa von Pimlico, wie von den Gangstem erwartet, am folgenden Morgen noch unentdedct, so gab es in den frühen Stunden des Sonntages einen grausigen Fund am Strande von Southend on Sea . . .
    Schlagartig wich die Fröhlichkeit 'aus den Gesichtern jener bunten und lustigen Gesellschaft, die die Nacht im Wochenendhaus des großzügigen Onkels von Hank Duchess verbracht hatten. Cary Broyders, der das Ruder des von der Gesellschaft gecharterten Motorbootes übernommen hatte und noch eine große Schleife in Richtung Strand zog, kniff die Augen zu zwei schmalen Schlitzen zusammen. Er hatte etwas Fürchterliches erblickt. Dicht vor ihm — der Strand war zu dieser Stunde noch unbelebt — trieb ein von den leichten Wellen überspülter menschlicher Körper.
    Myriam Sedbergh, die mit dem Rücken zur Bugspitze saß und mit dem gutaussehenden Steuermann des Motorbootes gescherzt hatte, bemerkte augenblicklich die Veränderung im Gesicht und in der Haltung Cary Broyders.
    Ihr Blick wanderte zu der Stelle hin, die nun von Cary angesteuert wurde. Myriam war an sich keineswegs schreckhaft — das brachte schon ihr Beruf mit sich — jetzt jedoch entfuhr ihr ein spitzer Schrei. Sie hatte ebenfalls den gekrümmten und leblos dahintreibenden Körper erkannt. Auch die anderen im Boot, aufmerksam geworden, entdeckten die von den Wellen überrollte Tote.
    Sehr bald danach stand die kleine Gesellschaft mit betroffenen Gesichtern vor der leblosen Hülle der Lady Hurlinghamer. Cary Broyders brach zuerst das Schweigen. Sein Blick glitt am Strande entlang zu den Häusern von Southend on Sea hin.
    „Also schleunigste Meldung an die Polizei", sagte er mit rauer Stimme zu seinen Kollegen.
    Sogleich fand sich Hank Duchess bereit, sich auf den Weg zum nächsten Telefon zu machen. Sie beschlossen, mit dem Boot zum nahe gelegenen iSouthend on Sea zu fahren. Cary Broyders nahm eine Plane heraus und bedeckte damit die Leiche, um sie bis zum Eintreffen der Polizei vor neugierigen Blicken fernzuhalten. Der Strand bevölkerte sich bereits. Noch hatte Cary sich keine besonderen Gedanken über die Todesart der Frau gemacht. Er zog die Plane zurecht. Dabei fiel sein Blick zufällig auf den Hals der Toten. Einen Herzschlag lang stutzte er. Er beugte sich tiefer herunter. No, er hatte sich nicht geirrt. Die bläulichen Flecken am Halse der Toten zeigten deutlich die Merkmale einer Strangulierung. Er war bestürzt. Um Himmels willen — so zuckte es in seinem Hirn auf. — Diese Lady hier ist nicht etwa zufällig ins Meer gestürzt und ertrunken, sondern sie ist zuvor erwürgt worden. Das Meer sollte den Mord vertuschen. Diese Feststellung trieb Cary zu raschem Handeln.  
    „Herrschaften", wandte er sich in diskretem Ton an seine Kollegen von der „Exclusiv- Press", „die Frau hier vor uns ist einem gemeinen Verbrechen zum Opfer

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