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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Bordsteinkante.

    „...gehen gemeinsam zu deiner
Adresse, Fabian, und besichtigen die Beute. Klar? Und spiel nicht noch mal den
starken Mann. Sonst mache ich Kleinholz aus dir.“
    Rotgesicht zog sich am Wagen
hoch. Mit schmerzverzerrter Miene.
    Tim paßte auf. Griff der Typ
zur Pistole?
    In den Manteltaschen steckte
sie offenbar nicht, im Gürtel auch nicht.
    Der Kerl war blaß geworden,
sein Gesicht jetzt eher bläulich als rot.
    Aus den Augenwinkeln stellte
Tim fest! Keine Leute in der Nähe. Offenbar hatte niemand die
Auseinandersetzung bemerkt.
    „Wo hast du deine Waffe,
Fabian?“
    Mit der Zunge feuchtete er sich
die Lippen an, keuchend.
    „Zu Hause.“
    Na also, dachte Tim. Nur zwei
Worte — und doch ein ganzes Geständnis.
    „Dahin gehen wir jetzt“, sagte
Tim, „und sehen uns alles an. Versuch keine Tricks! Du hättest nur
gesundheitliche Einbußen.“
    „Aber der Wagen...“
    „Der bleibt hier. Pack das Zeug
wieder ein.“
    Fabian gehorchte.
    Tim hatte ihn richtig
eingeschätzt. Der Typ war Kleinformat, vermutlich auch Kleinkrimineller. Keine
wirkliche Härte, sondern Kapitulation, wenn was schiefging.
    Tim klopfte ihm rasch die
Taschen ab und konnte sich überzeugen, Fabian war tatsächlich unbewaffnet.
    Er lud Reserverad und
Wagenheber wieder in den Kofferraum.
    Tim winkte Gaby, die alles
beobachtet hatte und jetzt loslief, Oskar an der Leine führend. Der wurde
allmählich müde, machte aber immer noch mit.
    Die Drahtesel standen vor dem
Cafe, gesichert mit Kabelschloß. Tim hielt es für besser, sie hier zu lassen.
Möglicherweise hätten sie behindert.
    „Also los, Fabian!“ befahl er.
„Du gehst zwei Schritte vor uns.“

18. Agadscha, der Königskopf
     
    Der Räuber trottete, seine
Schultern hingen.
    Tim ließ ihn nicht aus den
Augen. Und war hellwach.
    Auch Karl und Klößchen paßten
auf. Gaby kam mit Oskar als letzte.
    Was der Typ jetzt wohl denkt?
überlegte Tim. Hält er uns für seinesgleichen? Vielleicht glaubt er, mit uns
teilen zu können. Dann wäre zwar der Beuteanteil geringer für ihn, aber die
Gefahr ansonsten gebannt. Klar, er muß so denken. Weshalb sonst wollen wir zu
ihm? Soll er! So verläuft alles friedlicher. Er weiß ja nicht, was ich will.
Nämlich den afrikanischen Bronzekopf. Vielleicht, aber nur vielleicht, haben
wir Glück, und die Skulptur ist bei der Beute. Hat Goldammer ihn gleich in den
Tresor getan? Oder woanders verwahrt? In seiner Wohnung? Bei Paul Feicht? Wohl
kaum. Goldammer war total niedergeschlagen. Echt betroffen. Und hat noch nichts
Genaues gesagt über den Verlust. Also könnte der Bronzekopf... Ja, das ist
unsere Chance.
    Sie gingen etwa 15 Minuten.
    Niemand redete.
    Hin und wieder verständigten
die Kids sich mit Blicken.
    Gaby hob mehrmals die Achseln.
Ihre Geste besagte: Was soll das eigentlich? Wieso holen wir nicht gleich
meinen Vater? Oder wenigstens den strohdummen Koehl?
    Tim gab ihr Zeichen, bedeutete:
Abwarten! Was nicht viel erklärte und seine Freunde nicht klüger machte.
    „Hier lang“, meinte Fabian und
schritt durch einen Durchgang zum Hinterhof.
    „Sind wir da?“
    „Gleich. Ich wohne im dritten
Stock hofseitig.“
    Die Tür ins Haus. Dann die
Treppe hinauf.
    Es war nicht sehr komfortabel,
aber auch kein asoziales Milieu (menschenfeindliches Umfeld).
    Fabian schloß seine Wohnungstür
auf.
    An ihr hing das Namensschild:
F. Wergl.
    „Ich nenne dich jetzt Wergl“,
sagte Tim. „Fabian — das klingt, als wären wir Freunde. Heh, mach Licht!“
    Es wurde hell in der muffigen
Diele. Sie hatte kein Fenster.
    Die Tür zu einem Wohnraum stand
offen.
    Über einem Stuhl hingen nasse
Kleidungsstücke, darunter ein grauer Kapuzenpulli.
    Auf dem Tisch lag ein
seesack-großer Leinenbeutel, bis obenhin gefüllt. Und verschnürt.
    „Wo ist deine Pistole?“
    „Liegt im Schlafzimmer auf dem
Nachttisch.“
    Wergl trat zu der Schrankwand,
die gefüllt war mit Krimskrams, Zeitschriften, Weingläsern und einem
Fernsehgerät.
    In Brusthöhe war dort ein
metallisches Schimmern.
    Als Wergl die Hand ausstreckte
zu seiner Waffe, schnellte Tim vor.
    Trittsprung. In den mittleren
Bereich.
    Wergl wurde an der Hüfte
getroffen und flog in die Ecke, brüllend vor Schmerz.
    Die Pistole, schon von Wergls
Fingern berührt, polterte zu Boden.
    Tim kickte sie unter die
rot-geblümte Couch.
    „Das war eine ganz linke Tour,
Wergl. Sehr böse. Noch einen Versuch — und wir reißen dir die Ohren ab. Bleib
sitzen! Rühr dich nicht von der Stelle!“

    Oscar

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