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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gar nicht nett von mir, den Jochen zu
erwähnen, wie?
    Der Antiquitäten-Händler
schluckte seinen Ärger runter und sagte: „Ihr wollte das Buch vom Dr.
Schmatzinger, wie? Frau Lohmann sagte es mir. Tut mir leid, aber das brauche
ich noch. Anfang der Woche könnt ihr’s abholen.“
    Er rächt sich auf kleinliche
Weise, dachte Tim. Von mir aus.
    Jetzt hatten die Kids hier
nichts mehr verloren. Oskar winselte schon seit Minuten. Ihm war langweilig.
Gaby konnte ihn gerade noch weg- und hinausziehen, als er an einer englischen
Kommode, einer wertvollen, das Bein heben wollte.

16. Bestimmt kommt der Täter zurück
     
    Es tropfte von Dächern und Dachrinnen,
der Asphalt war naß. Der Regen hatte Abfälle und Dreck zu den Gullys
geschwemmt. Alle parkenden Autos waren überzogen von wackelnden Wasserperlen.
    Die Kids blieben stehen bei
ihren Tretmühlen. Oskar pinkelte an die Mauer.
    „Goldammer war nervös“, stellte
Karl fest. „Aber das war auch alles.“
    „Und Koehl?“ meinte Gaby. „Den
sollten sie zwangs-pensionieren. Der wird jetzt allen Ernstes in der
Nachbarschaft nach dem Täter suchen.“
    „Wir nicht“, sagte Tim. „Wir
suchen nicht, wir warten, bis er kommt.“
    „Häh?“ fragte Klößchen. „Kommt
der nochmal?“
    „Er kommt nochmal.“
    „Du meinst, weil er den Hals
nicht voll kriegt, weil ihm eine Million als Beute zu wenig ist.“
    „Das meine ich nicht.“
    Gaby piekte ihrem Freund den
Finger in die Rippen. „Mach’s nicht so spannend! Dir ist was aufgefallen. Was,
bitte?“
    „Karl“, sagte Tim, „geh mal
ganz unauffällig zu dem grauen Kakobuschuti dort. Sieh nach, ob die Zündung
kurzgeschlossen ist.“
    Karl schlenderte an den
parkenden Wagen entlang und reckte den Kopf, als spähe er die Straße hinunter.
Neben dem Kleinwagen blieb er stehen, kam dann zurück.
    „Nix. Alles in Ordnung. Meinst
du, der gehört dem Täter?“
    „Ich bin mir sicher. Ihr habt
vielleicht nicht darauf geachtet. Als wir kamen, stand in zweiter Reihe eine
blaue Limousine daneben — mit dem Arzt-im-Einsatz-Schild im Fenster. Der
japanische Straßenhüpfer war blockiert, konnte nicht raus aus seiner
Parklücke.“
    „Und was folgerst du daraus?“
fragte Klößchen.
    „Daß der Täter mit dieser
Situation nicht gerechnet hat. Er kam, parkte ein, gelangte trocken ins
Geschäft und zog seinen Raub ab. Goldammer und die Lohmann haben den Wagen
nicht gehört. Begreiflich! Denn der Kakobuschuti ist ein extrem leises
Fahrzeug. Er säuselt selbst bei Höchstgeschwindigkeit. Das habe ich irgendwo
gelesen. Tja, und dann — während des Überfalls — kam der Arzt, gerufen wegen
eines Notfalls, denn das berechtigt zum verkehrswidrigen Parken in zweiter
Reihe. Was sich bei Goldammer abspielte, davon hat der Mediziner nichts
bemerkt.“
    Gaby pfiff durch die Zähne wie
ein Gassenjunge. „Wahnsinn! Der Täter ist sicherlich aus den Socken gekippt,
als er abfahren wollte.“
    „Und fußläufig getürmt“, nickte
Tim. „Jetzt schwitzt er Blut und Wasser, sagt sich aber, daß sein Wagen nicht
auffällt. Natürlich muß er abgeholt werden, sobald wie möglich. Vom dummen
Koehl droht ja keine Gefahr. Auch Goldammer ist so durcheinander, daß er sich
der zwingenden Logik verschließt.“
    „Nur du“, sagte Gaby, „hast mal
wieder toll aufgepaßt.“
    Tim sah ihr in die
Kornblumen-Augen. Veralberte sie ihn? „Und? Ist das ein Fehler?“
    „Nein. Ich bewundere dich.“
    Karl und Klößchen lachten.
    Ärgerlich meinte Tim: „Und was
paßt dir nicht, Gabriele? Wie kann ich’s dir recht machen?“
    „Ist ja alles in Ordnung. Ich
gräme mich nur, weil ich als Kriminalisten-Tochter nichts gemerkt habe. Wir
hatten ja alle die gleiche Chance, draufzukommen. Auch ich habe den blauen
Wagen gesehen — allerdings nicht das Arztschild. Also schwache Beobachtung. Und
wir alle haben Goldammers Schilderung vom trocknen Täter gehört.“
    „Nun ja“, meinte Tim und fühlte
sich unbehaglich. „Wer ist schon immer voll konzentriert. Also gräme dich
nicht. Jeder pennt mal oder sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Außerdem
ist nicht gesagt, daß ich recht habe. Ein vollfetter Irrtum ist immer noch
drin.“
    „Nee“, sagte Karl. „Deine
Überlegung überzeugt. Die Wirklichkeit muß sich einfach danach richten. Sonst
wäre sie nicht so gut wie dein Gedanke.“
    Alle lachten. Und blickten dann
hierhin und dorthin, denn die Lohrinde-Gasse füllte sich wieder mit Menschen.
    War der Räuber unter ihnen?
    „Wir lauern

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