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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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kleinen Dane stand an seiner Tür und sah ihn mit großen, blauen Augen an. Wie hatte er ihn nur vergessen können? Er, der einzige, von dem er sich wirklich zu verabschieden wünschte. Was für ein hübsches Kind. Dane öffnete geschwind seine Tür und lächelte den kleinen Jungen an. Er griff ihm unter die Arme und hob ihn auf seinen Schoß. Dane roch das frische Shampoo in seinem blonden Haar. Es roch bezaubernd.
    „Wann gehen wir wieder Eis essen?“, fragte der Kleine.
    „Ich weiß nicht, kleiner Mann. Hat es dir so lecker geschmeckt?“
    Der Junge nickte. Ja, das hatte es ihm. Ihm hatte nicht nur das Eis geschmeckt, ihm hatte alles mit Dane geschmeckt. Er hatte ihn nicht weggejagt oder wie ein kleines Kind behandelt. Bei ihm war er schon ein richtiger Großer. Das durfte er zu Hause nie sein.
    Dane überlegte: „Was hältst du davon, wenn du uns im Herbst einmal besuchen kommst? Dann werden wir uns eine schöne Zeit machen und so viel Eis essen, bis wir umfallen.“ Ehe er den Satz beendet hatte, sprang der Kleine von seinem Schoß und rannte aufgeregt zu seiner Mutter. Er quengelte nach ihrer Aufmerksamkeit. Dane sah, wie der Junge ihr etwas mitteilte und sie dann zu ihm hinüber zum Wagen sah. Sie lächelte Dane an und ging auf ihn zu, wobei der Junge sie kraftvoll hinter sich herzog. Dane wurde unruhig. Er konnte das Lächeln nicht erwidern. Seit dem Vorfall vor drei Tagen hatte er mit ihr nicht mehr geredet. Er wollte es auch jetzt nicht und blieb im Wagen sitzen. Maggie kam zu seiner Tür, die immer noch weit offen stand. „Ist das wahr, was Dane erzählt hat? Er kann euch im Herbst besuchen kommen?“
    Dane räusperte sich. Er sah den Jungen an. Dir glaubt man auch nicht, nicht wahr? „Sicher! Wenn er das gesagt hat, wird es wohl stimmen.“ Er verübelte Maggie diese Hinterfragung und immer noch die Geschichte von vorgestern.
    „Das träfe sich prima. Wir wollen im Oktober für eine Woche zu Mikes Schwester nach New York. Das wäre auf dem Weg und würde uns unglaublich entlasten. Kann ich das fest einplanen?“
    „Ja, sicher. Mach das. Sarah wird sich bestimmt auch darüber freuen.“ Er wandte sich an den Jungen: „Und weißt du was? Wir haben ein ganz tolles Zimmer für dich ganz allein. Und viele Felder. Das wird dir Spaß machen. Rufst du mich vorher an, dass alles klar geht, dann werde ich Berge von Schokolade und Eis besorgen, okay?“
    Der Kleine nickte und rannte mit hochrotem Kopf zu den anderen, um seine Nachricht überglücklich kundzutun. Maggie schaute wieder zu Dane in den Wagen. „Es tut mir Leid wegen vorgestern, aber ich war total fertig. Vergessen wir das, okay?“
    Dane lächelte künstlich. War es das, was die Familie hervorragend zu beherrschen schien: die Entschuldigung? Er versuchte, die Entschuldigung von Maggie anzunehmen und sagte widerwillig: „Okay, tun wir das.“
    Maggie lächelte ihn an und nickte zustimmend. Dane war ein feiner Kerl. Sie verstand, warum er hier in diesem Auto saß und nichts mehr von dem Trubel wissen wollte. Es ging ihr häufig ähnlich. „Ich wünsche dir eine gute Heimfahrt, Dane. Fährt Sarah?“
    „Ja.“
    „Warum? Hast du keine Lizenz?“
    Dane musste schlucken. Da waren sie wieder – diese endlosen Warum-Fragen. Er antwortete kurz: „Sie kennt sich hier besser aus.“
    Maggie nickte. Er war scheinbar schon wieder überreizt. „Prima. Gute Fahrt. Bis Oktober, sag ich mal. Und vielen Dank, Dane.“ Sie winkte, als sie zurück zu den anderen ging.
    Dane schickte ihr einen kurzen Gruß per Hand zurück und schloss wieder die Beifahrertür. Er fühlte sich eigentlich gut. Er dachte an den kleinen Dane, wenn er im Oktober zu seiner Farm kommen würde. Das würde eine große Freude werden. Und Sarah würde endlich sehen, wie groß der Fehler gewesen war, sich sterilisieren zu lassen. Er freute sich und wünschte, die Zeit bis dahin würde schnell vergehen.
    In der Bewegung, aus dem Handschuhfach ein Pfefferminzbonbon zu nehmen, zuckte er plötzlich zusammen. Da stand er wieder und schaute mit blinzelnden Augen dem Geschehen vor dem Newshorn-Haus zu. Er – dieser Fremde, der kein Fremder zu sein schien. Er bemerkte nicht, wie Dane ihn vom Wagen aus beobachtete. Wie klug wäre es, ihn jetzt zu überraschen, dachte Dane. Es wäre unklug, dachte er dann plötzlich, und dass es weit klüger wäre, sich das Gesicht einzuprägen.
    Er vergaß das Pfefferminzbonbon und zeichnete das Gesicht in sein Gedächtnis hinein.
    Sarah hatte sich überall

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