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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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ließ mich der unvorstellbarer Gedanke, dass Dane und Will Gelton immer schon Kontakt hatten, nicht los.  
     
    *
     
    Dane öffnete müde seine Augen.
     
    Guten Morgen, begrüßte ihn das Loch.
    Was willst du?, fragte Dane. Ich habe alles erledigt, was du mir gesagt hast.
    Das hast du, in der Tat.
    Also lass mich in Ruhe!
    Du glaubst, du kommst mit dem bisschen Spektakel davon?
    Ich denke schon. Ich werde jetzt ein neues Leben beginnen.
    Ha, lachte das Loch. Das wirst du nicht schaffen.
    Ich werde es dir beweisen.
    Ich bin zu tief in dir drin, du wirst mich immer brauchen. Auch wenn du mit Sarah lebst.
    Dane antwortete nicht.
     
    Zwei Tage nach dem Zusammenstoß mit seinem Vater durfte Dane das Krankenzimmer verlassen, um zunächst wieder bei mir im dritten Stock einzuziehen. Wir hatten bisher noch nicht über das Geschehen gesprochen. Er war wieder völlig in sich gekehrt und unerreichbar. Er zeigte auch keine Ambitionen, ein Gespräch zu suchen.
    Als wir die erste Nacht wieder gemeinsam in unserem Zimmer lagen, startete ich den ersten Versuch. Es war wie am ersten Kliniktag. Der Fortschritt war zum Rückschritt geworden.
    Dane hatte sichtliche Schwierigkeiten mit seinen Gefühlen. Er tat wieder einmal das, was er am besten konnte – er schwieg. Ich sagte ihm, dass die Polizei auf ein Gespräch mit ihm warte. Da wären einige ungeklärte Dinge. Er winkte ab und sagte: „Später.“ Er musste erst einmal in Erfahrung bringen, wie die Dinge bei der Polizei um ihn standen. Was genau wussten sie?
     
    *
     
    Der nächste Morgen war drückend heiß. Das Klima machte uns beim Aufstehen schon zu schaffen. Ich hatte in dieser Nacht schlecht geschlafen und mir viele Gedanken gemacht, wie ich am besten vorgehen könnte. Doch es kam mir keine Idee. Wir verbrachten auf Grund seiner Verletzung eine weitere Woche in der Klinik. Dane ließ sich auf kein Gespräch über seinem Vater ein, auch nicht mit Whiseman. Er behauptete, sein Vater wäre ein Spinner gewesen und der Kontakt hätte nie bestanden. Nicht von seiner Seite. Mehr war ihm nicht zu entlocken. Wir glaubten ihm, denn nichts gab uns den Anlass, das Gegenteil zu vermuten. Es gab keinen Hinweis von Dane auf einen Kontakt, nicht den geringsten. Das beruhigte mich irgendwie wieder. Das machte ihn wieder sauber für mich. Und Whiseman gab Ruhe.
    Danes Wunde heilte schnell. Alles war schnell bei ihm. Selbst die Verarbeitung des Kampfes mit seinem Vater. Als ich ihn vorsichtig danach fragte, antwortete er nur, dass man nicht in alten Dingen herumwühlen sollte. Besser konnte er meine vielen Fragen nicht abschmettern. „Lass' es“, sagte er nur und sah mir dabei in die Augen. Da wurde mir klar, dass ich nichts ans Tageslicht befördern sollte, was alles noch komplizierter machen würde. Stattdessen warf ich ihm ein paar Turnschuhe vor die Füße und sagte: „Zieh die mal an, wir gehen joggen.“
    Es wurde Zeit, ihn wieder körperlich zu mobilisieren.
    „Nein“, war seine knappe Antwort.
    „Doch!“, gab ich erbost zurück.
    Dane sah meine böse Miene und kam der Aufforderung schließlich träge nach. Er konterte nicht mehr.
    Zuerst liefen wir langsamen Schrittes der Klinik davon, bis ich an Tempo zulegte.
    „Komm, mach' schon“, schrie ich ihn an. „Oder bist du zu schwach?“
    Dane fühlte sich provoziert, er wurde schneller. Aus dem Laufen wurde ein leichtes Rennen, dann schneller. Sein Gesicht tauchte sich in Schweiß. Ich legte weiter an Tempo zu.
    Der Weg am Wald entlang zum Fluss war angenehm zum Laufen. Ich schrie ihn wieder an: „Hey, was ist los? Ist das alles?“
    Ich sah plötzlich, wie Dane an mir vorbeirannte, vom Weg ab und quer durch das Gestrüpp in den dichten Wald hineinlief. Ich war ihm wohl auf die Nerven gegangen und ließ ihn ziehen. Dabei schrie ich ihm hinterher: „Ja! Renn, was du kannst! Nur weg!!“ Das konnte er doch am besten!
    Dane rannte. Seine Wunde brannte, Schweiß trat auf seine Stirn.
    Es dauerte eine Weile, bis ich ihn im Wald fand. Er lag auf einer Lichtung in der Sonne, vollkommen nass. Er muss in den Fluss gesprungen sein. Sein Atem ging schwer. Ich legte mich neben ihn und ließ die Situation wirken. Ich schloss die Augen und dachte an Glendale. Wie gerne wäre ich jetzt ohne Sorgen in meiner Wohnung. Dane sah in den Himmel und schien nachzudenken, wie immer.
    Es dauerte eine geraume Zeit, bis ich vorsichtig begann, von Whisemans Mitteilungen zu erzählen. Dane erfuhr völlig unaufgefordert die Dinge, die er wissen

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