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Die Schiffe der Kleopatra

Die Schiffe der Kleopatra

Titel: Die Schiffe der Kleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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waren, und natürlich saß ich an einem dieser Tische. Zu meiner Rechten lagerte Alpheus, zu meiner Linken niemand anderes als Flavia. Ich fragte mich - vielleicht in unbegründeter Eitelkeit -, ob sie den Majordomus bestochen hatte, um diesen Platz zu bekommen.
    »Wie läuft es mit der Piratenjagd, Decius Caecilius?« fragte sie. Sie fand offenbar, dass sie meinen Titel weglassen und mich lediglich mit Vor- und Nachnamen anreden konnte. Wenn sie anfing, nur noch meinen Vornamen zu benutzen, musste ich mich in acht nehmen.
    »Sie ist durch diese bedauerliche Wendung der Ereignisse bestimmt nicht leichter geworden«, klagte ich. »Ich werde schrecklich abgelenkt sein, bis der Mord an Silvanus aufgeklärt ist. Aber wenn eine Gefahr für die römische Sicherheit auf der Insel droht, müssen die Piraten eine Zeitlang mit dem zweiten Platz auf meiner Prioritätenliste vorlieb nehmen.« »Was würdest du in diesem Fall machen?« fragte Alpheus. »Nun, Gabinius hat seine Veteranen, und ich habe meine Seeleute und bewaffneten Soldaten. In den Kneipen und Tavernen am Hafen findet sich gewiss ein umfangreiches Potential an Söldnern, und eine kurze Überfahrt zum Festland würde uns bestimmt ebenfalls eine beträchtliche Streitmacht einbringen. Im Notfall könnten wir die Insel für Rom verteidigen, obwohl es mir lieber wäre, wenn es nicht dazu käme«, gestand ich.
    »Das scheint mir ein ziemlich lockeres militärisches Arrangement«, meinte der Dichter. »Ich bin kein Soldat, aber ich vermute, dass der Senat solche unautorisierten Abenteuer nicht unbedingt mit Wohlgefallen sehen würde.«
    »Außerhalb Italiens gibt es im Grunde nichts, was einen beliebigen Bürger davon abhalten könnte, ad hoc eine Armee auszuheben, um auf einen Notstand zu reagieren«, erklärte ich. »Solange die römischen Interessen gewahrt bleiben, wird der Senat keine Mißbilligung äußern. Vor einigen Jahren war Caesar, damals noch als kleiner Quaestor, zufällig in Syrien, als er von einer von Pontus ausgehenden Invasion erfuhr. Er hob eine Privatarmee aus, marschierte den anrückenden Truppen entgegen und schickte den Feind wieder über die Grenze zurück, alles, ohne auch nur den römischen Statthalter von Syrien zu konsultieren. Für diese Anmaßung erfuhr er keinerlei Kritik.« »Wobei die Tatsache, dass er erfolgreich war, sicherlich geholfen hat«, warf Flavia ein.
    »Es versteht sich von selbst, dass der Sieg entscheidend ist«, bestätigte ich.
    »Aber warum ist Rom nicht sofort in den Krieg gezogen, nachdem euer General Crassus bei Carrhae besiegt wurde?« fragte Alpheus. »Ich hätte gedacht, dass die Parther und nicht die Gallier an erster Stelle stehen würden.«
    »Crassus wollte den Krieg gegen die Parther, um es Pompeius an militärischem Ruhm gleich zutun«, erklärte ich. »Die Parther hatten uns jedoch in keiner Form beleidigt, weshalb der Senat sich weigerte, ihnen den Krieg zu erklären. Da Grassus jedoch sagenumwoben reich war, hob er eigene Legionen aus, finanzierte sie aus seiner eigenen Tasche und marschierte auf Gutdünken los. Ein Volkstribun nahmens Trebonius hat Crassus mit einem furchtbaren Fluch belegt, als er Rom verließ, um sich seinen Truppen anzuschließen.«
    »Eine Zeitlang war es der Schrecken von Rom«, erinnerte Flavia sich, zog ein kleines Amulett in Form eines Phallus zwischen ihren Brüsten hervor und beschrieb damit eine komplizierte Geste, um uns vor allem Übel zu schützen. Der berüchtigte Fluch des Tribuns war schrecklich mächtig gewesen und hatte die gesamte Bürgerschaft bedroht.
    »Nachdem Crassus besiegt worden war«, fuhr ich fort, »sagten sich die meisten Leute, den sind wir glücklich los, es besteht keinerlei Verpflichtung, ihn und seine Armee zu rächen. Es hat auch keinen diplomatischen Bruch mit dem Königreich der Parther gegeben, obwohl der junge Cassius immer wieder irgendwelche Scharmützel angezettelt hat, zumindest habe ich das kurz vor meiner Abreise aus Rom gehört. Wir hätten gerne die verlorenen Adler zurück, und wir wollen die Überlebenden aus der Kriegsgefangenschaft befreien, aber ich vermute, dass wir dafür am Ende schlicht ein sattes Lösegeld zahlen werden.« »Das bezweifle ich«, meinte Flavia. »Das Partherreich ist einfach eine zu reife Pflaume, als dass man der Versuchung, sie zu pflücken, lange widerstehen könnte. Wenn Caesar und Pompeius sich ihrer momentanen Verpflichtungen entledigt haben, wird einer von beiden gegen die Parther ziehen. Vielleicht auch

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