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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Puzzle aus gelben, grünen und braunen Flecken.
    Man nehme einen bestimmten Ort …
    Fokus
    Dies ist der Teil eines Kontinents, und er ragt ins warme Meer im Südosten. Die meisten Bewohner nennen ihn Florida.
    Nun, eigentlich stimmt das gar nicht. Die meistens Bewohner haben überhaupt keinen Namen dafür. Sie wissen nicht einmal, daß dieser Teil eines Kontinents existiert. Die meisten von ihnen haben sechs Beine und summen. Viele andere haben acht Beine und verbringen eine Menge Zeit damit, in Netzen auf die sechsbeinigen Bewohner zu warten, um sie zu verspeisen. Viele der übrigen haben vier Beine, bellen, miauen oder liegen im Sumpf und geben vor, Baumstämme zu sein. Nur wenige Bewohner haben zwei Beine, und der Mehrheit von ihnen käme es nie den Sinn, ihre Heimat Florida zu nennen. Sie zwitschern nur und fliegen herum.
    Der Name ›Florida‹ geht auf eine in mathematischer Hinsicht fast unbedeutende Anzahl von lebenden Geschöpfen zurück. Aber auf sie kommt es an. Zumindest ihrer Meinung nach. Und ihre Meinung gibt den Ausschlag. Ihrer Ansicht nach.
    Fokus
    Man nehme eine breite Straße …
    Fokus
    Hunderte von Autos rollen durch gemächlich fallenden warmen Regen…
    Fokus
    Sträucher an der Böschung…
    Fokus
    Gras, das sich bewegt, aber nicht so wie Gras, das sich im Wind hin und her neigt..
    Fokus
    zwei winzige Augen …
    Fokus Fokus Fokus
    Klick!
    Masklin kroch durchs Gras zum Lagerplatz der Nomen zurück, falls jener Ort eine solche Bezeichnung verdiente. Es handelte sich um eine trockene Stelle unter einem weggeworfenen Stück Plastik.
    Stunden waren vergangen, seit sie vor Enkel Richard
die Flucht ergriffen
hatten, wie Gurder immer wieder betonte.
    Hinter den Regenwolken ging langsam die Sonne auf.
    Sie hatten eine Autobahn überquert, als keine Wagen über das breite Asphaltband rollten, und anschließend stapften sie durchs feuchte Dickicht, schreckten vor jedem Zirpen und geheimnisvollen Quaken zurück. Schließlich fanden sie das Stück Plastik und schliefen darunter. Masklin hielt eine Zeitlang Wache, obgleich er nicht genau wußte, worauf es zu achten galt.
    Es gab auch einen positiven Aspekt. Das
Ding
hatte einmal mehr ›Kommunikationssignale analysiert‹, wie es sich ausdrückte, und in diesem Fall meinte es nicht das Flüstern von Computern, sondern die Stimmen von Radio und Fernsehen. Es wußte jetzt, wo die Shuttles starteten, um in den Himmel zu fliegen. Die Entfernung betrug nur achtzehn Meilen oder neunundzwanzig Kilometer. Außerdem hatten die Nomen gute Fortschritte erzielt und mindestens achthundert Meter zurückgelegt. Und es war warm. Selbst der Regen. Und ihnen stand noch immer ein großer Teil des Sandwiches zur Verfügung.
    Andererseits: Sie mußten noch siebzehneinhalb Meilen weit wandern.
    »Wann erfolgt der Start?« fragte Masklin.
    »In vier Stunden«
, antwortete das
Ding.
    »Das bedeutet, unsere Reisegeschwindigkeit muß mehr als vier Meilen pro Stunde betragen«, sagte Angalo niedergeschlagen.
    Masklin nickte. Ein Nom, der sich wirklich Mühe gab, schaffte vielleicht anderthalb Meilen in der Stunde – vorausgesetzt, das Gelände hielt keine Hindernisse bereit.
    Er hatte kaum darüber nachgedacht, wie sie das
Ding
ins All bringen sollten.
Wenn
er daran dachte, stellte er sich vor, den schwarzen Kasten irgendwo am Shuttle zu befestigen oder ihn in einen geeigneten Spalt zu schieben. Er spielte mit dem Gedanken, das
Ding
zu begleiten, aber in diesem Zusammenhang regten sich Zweifel in ihm. Angeblich enthielt das All nur Kälte und sonst nichts, nicht einmal Luft.
    »Du hättest Enkel Richard um Hilfe bitten können!« sagte Gurder. »Warum bist du weggelaufen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Masklin. »Vielleicht habe ich geglaubt, daß wir uns selbst helfen sollten.«
    »Aber Sie haben den Lastwagen benutzt, um das Kaufhaus zu verlassen. Und eine Concorde brachte Sie hierher. Und Sie essen die Nahrung der Menschen.«
    Masklin hob überrascht die Brauen. An solche Bemerkungen des
Dings
war er nicht gewöhnt.
    »Das ist etwas anderes«, sagte er.
    »Wieso?«
    »Die Menschen wußten nichts von uns. Wir nahmen uns einfach, was wir brauchten. Wir bekamen es nicht von ihnen.
    Sie halten dies für ihre Welt! Sie glauben, alles darin sei ihr Eigentum! Sie geben Dingen Namen; ihnen
gehört
alles! Ich habe zu Enkel Richard aufgesehen und dachte: Hier ist ein Mensch in einem Menschenzimmer, mit menschlichen Angelegenheiten beschäftigt. Wie soll er uns Nomen verstehen? Wie

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